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SCHWEINFURT
Mammutprojekt: Gas und Wasser für die Spitalstraße
Gerd Landgraf
Gerd Landgraf
 |  aktualisiert: 03.12.2019 09:24 Uhr

Mit Blick auf das Baustellenchaos im Sommer meinte Thomas Kästner: „Wir müssen besser werden.“ Gemeint hat der Chef der Stadtwerke bessere und frühzeitige Informationen für und intensive Gespräche mit den Anwohner der Baustellen. Begonnen hat die Ära der Aufklärung am Mittwochabend in der Rathausdiele. Vorgestellt wurde dort das Großprojekt Spitalstraße, wo 2017 für rund eine Million Euro vier Gas- und eine Wasserleitung erneuert werden.

Kästner kündigte eine „minimal invasive Lösung“ an, was heißt, dass so wenig wie möglich gebuddelt wird. In die alten und zuvor gründlich gereinigten Rohre werden Inliner geschoben. Diese mit viel Energie zu einem V verformten Kunststoffrohre „erinnern“ sich an ihre ursprüngliche Gestalt und springen unter Nachhilfe von kräftigem Dampf in die Ausgangsposition zurück. Der dann geringfügig kleinere Durchmesser wird die Versorgung der Gas- und Wasserkunden nicht beeinflussen. Aufgegraben wird allerdings trotzdem kräftig: bei jedem einzelnen Hausanschluss – und zwar von März bis Ende Oktober 2017.

Einschub auf halber Distanz

Um die Inliner in die altersschwachen Rohre zu legen, wird die Spitalstraße in Höhe der Langen Zehntstraße aufgerissen, von wo aus bis zu den Anschlussstellen am Markt und am Albrecht-Dürer-Platz eingeschoben wird. Die zeitraubenden Arbeiten an den Hausanschlüssen werden in vier Abschnitten durchgeführt, beginnend im Norden bis zum Markt, dann zum Dürer-Platz, anschließend sind in gleicher Folge die südlichen Anwesen an der Reihe.

Die Begrüßung in der Rathausdiele hatte der städtische Baureferent Ralf Brettin übernommen, ehe Kästner auf die Dringlichkeit der Arbeiten verwies, die keine Rückstellung bis auf die Zeit nach der Baustelle am nahen Krönlein-Eck zulasse. Gefahr bestehe jedoch keine, auch kontrolliere man die Gasleitung alle 14 Tage, so der Geschäftsführer.

Straffer Zeitplan

„Wir haben bei der Planung nicht auf das Geld geschaut“, versicherte Projektbetreuer Hannes Gänse, der den Posten des „Kümmerers“ (Tel. 0151 14 78 40 63, e-mail: h.gaense@stadtwerke-sw.de) übernehmen wird. Priorität habe bei der wichtigsten Einkaufsachse der Stadt die auf ein Mindestmaß zu reduzierenden Beeinträchtigungen bei einem „sehr straffen Zeitplan“.

Vor der Aussprache verkündete Kästner eine gute Nachricht: Unter die Gasrohre kommen Leerrohre für das Glasfasernetz – grubenlos wird zuerst gebohrt, in einem zweiten Schritt mit einem dickeren Bohrkopf geweitet. Ein Termin für die Glasfaserverlegung selbst steht nicht fest, ist abhängig von der Nachfrage.

Die Fragen zum „Geräuschlosen Mammutprojekt“ (Thomas Kästner) drehten sich vor allem um die Zeitdauer. In den vergangenen Jahren hatten Geschäftsleute die Erfahrung gemacht, dass aus zehn Tagen sechs Wochen geworden waren, was Manfred Hagen, technischer Leiter der Stadtwerke, einräumte. Damals habe man die nötigen Steine für den Oberflächenbelag (Granit aus der Oberpfalz) nicht rechtzeitig bekommen. Eine derartige Verzögerung sei diesmal ausgeschlossen. Der vertraute Anblick werde nach Ende der Grabungen sofort hergestellt.

Ohne Unterbrechung

Befahrbar bleibt stets eine Seite der Spitalstraße. Zugesichert ist den Anwohnern „volle Versorgungssicherheit“ durch provisorische Anbindungen und Barrierefreizeit zu jeder Zeit während der „unterbrechungsfreien Bauphase“.

Geprüft wird noch einmal die Feuerwehrzufahrt – auch die mit der Drehleiter. Im Jahr 2018 wollen die Stadtwerke im Bereich der Fußgängerzone zwischen Roßmarkt und Marktplatz keine größeren Erneuerungsmaßnahmen durchführen, sagte Kästner, der punktuelle Arbeiten nicht ausschloss, denn lecke Rohre seien nirgendwo auszuschließen.

Ausgeschlossen hat am Mittwochabend Baureferent Ralf Brettin den von einem Besucher angeregten Umbau der Spitalstraße für den Autoverkehr. Den „Trend zurück zum Auto“ sieht Brettin nicht, kann ihn sich auch nicht vorstellen.

Der Inliner.
Foto: Landgraf | Der Inliner.
 
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  • Hoffentlich nutzen die Planer die Cache eine durchgehend barrierefreie Fläche zu schaffen durch die Spitalstr. zu schaffen. alle Rollstuhlfahrer werden es der Stadt danken.
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