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GELDERSHEIM
Malerische Gaden: Vernissage in Gelderheim
Farben sagen mehr als tausend Worte: Malerin Claudia C. Cebulla (links) mit Laudatorin Dorothea Weitz und Jubiläums-Kalender beim „Heimspiel“ in den Gaden.
Foto: Uwe Eichler | Farben sagen mehr als tausend Worte: Malerin Claudia C. Cebulla (links) mit Laudatorin Dorothea Weitz und Jubiläums-Kalender beim „Heimspiel“ in den Gaden.
Von unserem Mitarbeiter Uwe Eichler
 |  aktualisiert: 04.09.2013 16:45 Uhr

Es ist keine Vernissage in den Kirchgaden wie jede andere – nicht nur, weil nebenan, in der Kirche, der Chor am Vorabend des Festwochenendes „1250 Jahre Geldersheim“ singt. Claudia Cebulla zeigt im „CCC-Atelier“ ihre Werke, unter dem Titel „Farben statt Worte“: kein offizieller Teil der Feierlichkeiten (wo „Kunst aus Geldersheim“ auch vertreten sein wird).

Aber Claudia Cornelia Cebulla hat mit ihrer Gadenmalgruppe selbst schon Galderschumer Kulturgeschichte geschrieben, gezeichnet und gemalt. Der Andrang von Freunden und Fans ist enorm, darunter Bürgermeisterin Linda Plappert-Metz aus Arnstein (mit den Kulturtagen „Art-Stein“)

Die langjährige Würzburger Wegbegleiterin und Kollegin Dorothea Weitz hält die Laudatio – mit „Worten statt Farben“, zu Claudia Cebulla „der Unkonventionellen“.

Diese habe Empathie für Menschen und Situationen, die sich auch in ihren Bildern wiederfinde, mit leuchtenden Farben, die „faszinieren, in den Bann ziehen“. Eine musisch orientierte Familie habe das Talent früh gewähren lassen: „Völlig unkonventionell durftest du in eurer Wohnung die Wände bemalen“.

Cebulla entschied sich zwar für den Beruf der Lehrerin, wurde später Schulpsychologin, bekam aber von ihrer Mutter ein Fernstudium Kunst spendiert.

Seit 30 Jahren gehören die Malutensilien nun dazu, im Atelier wie auf Reisen, in der Toskana, Ungarn, Kroatien oder Chile.

Lange verkannter Beruf

Auch wenn Farbenfreund Van Gogh die Einladung ziert oder Goethes eigenwillige Farbenlehre erwähnt wird, ist die Ausstellung ebenso eine Hommage an den lange verkannten Beruf der Künstlerin. „Es gibt nur zwei Arten von Malerinnen, die einen möchten heiraten und die anderen haben auch kein Talent!“, hieß es noch 1901 im Satireblatt „Simplicissimus“.

Namen wie Maria Sibylla Merian, Paula Modersohn-Becker, Käthe Kollwitz, Frida Kahlo oder Georgia O'Keefe, sie seien nicht gar so bekannt wie ihre männlichen Kollegen – Camille Claudel etwa habe immer im Schatten von Rodin gestanden. In „Galderschum“ trat nun „CCC“ früh aus dem Schatten: 1994 prägte sie die Gründung des Gadenvereins mit, seit 1995 gab es die Aquarellmalgruppe des Schwarzacher Universalkünstlers Theophil Steinbrenner. Noch vor der Jahrtausendwende wurde dann, im buchstäblich „malerischen“ Fachwerk-Ambiente, die Gadengalerie eröffnet, mit Ortsansichten der Gemeinde.

Statt in der Toskana gibt es hier seit zwölf Jahren ein eigenes Atelier für die Künstlerin: „Deine Toskana ist hier!“ meinte dazu ein Mitstreiter. Entsprechend häufig finden sich südliche Motive in den Zeichnungen, Batiken, Aquarellen und Acryl-Bildern: etwa sizilianische Orangen, die Rosette der Kathedrale von Chartres, das Italien abseits des Tourismus. „Hinter dem Gesicht“ nennt sich eine Serie zu bekannten Malern (und eben Malerinnen).

Kalender als Geschenk

Ein Kalender mit Bildern der finnischen Avantgardistin Helene Schjerfbeck ist Weitz' Geschenk an die Ausstellerin. Von der Malgruppe gibt es, anlässlich des Jubiläumsjahres, derzeit ebenfalls einen Kalender. „Wir schenken Euch ein Lied“, heißt es beim Gesangverein Gartenstadt, der den musikalischen Rahmen für die Bilder bereitstellt. Diese sind noch bis 6. Oktober zu sehen, jeweils sonntags, von 15 bis 17 Uhr.

 
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