Die Bauarbeiten in der Mainberger Straße im September und Oktober letzten Jahres sind vielen wegen der massiven Verkehrsbehinderungen noch in keiner allzu guten Erinnerung. Demnächst wiederholt sich das Ganze aber noch einmal. Die mit der Erneuerung der Trinkwasser- und Erdgasleitungen beauftragte Nürnberger Firma hat einen Riesenpfusch hingelegt, so dass die Fahrbahndecke noch einmal und alsbald zwischen den Einmündungen zur Henneberg- und zur Söldnerstraße die Fahrbahndecke aufgerissen werden muss.
Hiobsbotschaft des Stadtwerkeleiters
Mit dieser Hiobsbotschaft ist am Donnerstag der Geschäftsführer der Stadtwerke, Thomas Kästner in den Bau- und Umweltausschuss gekommen. Mit dem Nürnberger Unternehmen habe man bisher beste Erfahrungen gemacht, was beim Zertifizierungsgrad der Firma auch nicht verwundere. Nun aber sei ein Verlegefehler passiert, den auch die Stadtwerke bei ihrer Überprüfung übersehen, ja gar nicht geprüft haben, räumte Kästner ein. Der Stadtwerkechef begründete das mit dem in Auftrag gegebenen Reifenwechsel, nach dem der Autofahrer auch nicht die Muttern noch einmal nachzieht.
Das Unternehmen habe jedenfalls die Rohre nicht wie es Standard ist mit einem Seilzug in die Muffen hineingeschoben, sondern mit einem Bagger miteinander gepresst. Diese völlig unübliche Vorgehensweise hatte massive Undichtigkeiten in den Leitungen zur Folge. Das Unternehmen versuchte noch – daher die Bauverlängerung im Herbst – zu retten, was nicht mehr zu retten war. Die Stadtwerke haben dann die Reißleine gezogen, die Bauarbeiten eingestellt und die Straße provisorisch winterfest verschlossen.
Bauarbeiten sollen gleich nach dem Fasching beginnen
Nach dem Fasching wird laut Kästner die Fahrbahn zunächst an vier Stellen in der Söldner- und Hennebergstraße geöffnet und geprüft, ob doch noch Teilstrecken der Leitungen zu retten sind. Ungeachtet wird die Mainberger Straße in jedem Fall wieder Großbaustelle.
Die unter dem Tagesordnungspunkt „Information der Verwaltung“ informierten Bau-Stadträte ignorierten das eigentlich geltende Nachfrageverbot und bohrten nach. OB Sebastian Remelé ließ das in diesem besonderen Fall zu. Die Antworten gab Kästner.
Unerklärlicher Anfängerfehler
Ein solcher Anfängerfehler sei eigentlich nicht erklärbar. Allenfalls vorstellbar sei, dass die Firma zu viele Aufträge angenommen und für die Arbeiten in Schweinfurt keine Spezialisten eingesetzt habe. Ja, natürlich habe diese „superunschöne Sache“ auch Folgen für das Unternehmen, das bei den Stadtwerken – künftige Aufträge betreffend – jetzt im Ranking in den „unteren Teil gerutscht ist“.
Die Firma sei sich des Fehlers auch bewusst. Sie wolle das Ganze auch beheben, aber nicht ohne Komplettbeaufsichtigung durch die Stadtwerke. Und: „Klar ist das eine Haftungsgeschichte“, antwortete Kästner auf die Frage von Uli Hader (CSU), wer das zahlt.
Stadträte fordern gefahrlose Verkehrsregelung
Zur Regelung des Verkehrs ist wieder eine Ampellösung geplant, die man aber sehr viel besser auf die verkehrlichen Belange abstimmen müsse, forderten die Stadträte Thomas End (SPD) und Christiane Michal-Zaiser (prosw), die von zuletzt chaotischen Verhältnissen und Gefährdungen sprachen. Zugesagt ist, dass an der Baustelle für den Beschwerdefall ein Kümmerer der Stadtwerke genannt wird.