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Lülsfeld
Maibaum erhitzt die Gemüter der Lülsfelder Feuerwehr
Auf dem Foto links, wo das Auto steht, könnte eine Straße vom zukünftigen Baugebiet 'Am Brunnhügel' in den Seeweg, rechts münden. 
Foto: Lothar Riedel | Auf dem Foto links, wo das Auto steht, könnte eine Straße vom zukünftigen Baugebiet "Am Brunnhügel" in den Seeweg, rechts münden. 
Lothar Riedel
 |  aktualisiert: 22.09.2024 02:28 Uhr

Nach rund 30 Minuten hatte Bürgermeister Thomas Heinrichs die Fragen in der Lülsfelder Bürgerversammlung beantwortet, wie bereits tags zuvor in Schallfeld. Sichtlich aufgewühlt wollte Wolfgang Anger wissen, warum die Schallfelder Feuerwehr die Spitze des umgesägten und seiner Meinung nach zu Unrecht gestohlenen Lülsfelder Maibaums bei den Feuerwehrfesten als Hutständer verwendet.

Sascha Bauer wies den Bürgermeister darauf hin, er erwarte, dass dieser ein Machtwort spreche und die Schallfelder anweise, den Hutständer zukünftig in der Feuerwehr zu belassen. Harald Zinser, der das Absägen des Maibaums inzwischen respektieren könnte, musste sich beim Frankenwinheimer Feuerwehrjubiläum über diesen Hutständer ärgern. Heinrichs betonte, dass er den Unmut verstehe, ein gemeinsames Gespräch der beiden Kommandanten anstrebe und eine einvernehmliche Lösung sicherlich gefunden werde, um das immer wieder aufkeimende Thema der Lülsfeld Wehr zu beenden.

Lothar Riedel informierte, dass er bereits von Lülsfelder Seite gebeten wurde, eine Lösung herbeizuführen und versicherte, dass er schon mit beiden Seiten Gespräche führe, um das Trophäenproblem zu beenden. Nach Ansicht von Lothar Wolf könnte die Jugend jährlich abwechselnd einen Gemeindemaibaum in Schallfeld oder Lülsfeld aufstellen; das würde seiner Ansicht nach die Gemeinschaft beider Orte stärken und fördern.

Anfragen zum zukünftigen Baugebiet

Wolfgang Anger wollte wissen, ob aus dem Vorbehaltsgebiet (das ist eine regionalplanerische Vereinbarung, die gewisse raumbedeutsame Funktionen oder Nutzungen definitiv vorgibt) der Windräder bereits ein Vorranggebiet (dort sind gewisse Begebenheiten vorrangig vor anderen Angelegenheiten zu erfüllen) geworden ist und welche Flächen der geplanten Windräder zur Lülsfelder und Schallfelder Flur gehören.

Laut Bürgermeister erfolgte bezüglich des Vorrangebiets noch keine Rückmeldung des Regionalplanes an die Gemeinde, die Fläche der Schallfelder Flur sei etwas größer als die Lülsfelder und der Hauptflächenanteil gehöre zu Frankenwinheim. Mehrere Anfragen gab es zum zukünftigen Baugebiet "Am Brunnhügel". Hans Landauer hinterfragte, welche Größe der Baugrundstücke vorgesehen sei. Der Bürgermeister nannte eine Fläche von 600 bis 750 Quadratmetern.

Nach Genehmigung des Bebauungsplans bestehe durch das Ratsgremium die Möglichkeit, die Flächengrößen zu ändern, um Bauwilligen entgegen zu kommen. Es dürfen Einfamilien- und bis zu Sechsfamilienhäuser gebaut werden. Wer Bauherr sein wird und wer die Gebäude dann nutze, zum Beispiel für Sozialwohnungen, stehe derzeit noch nicht fest, da ein Grunderwerb erst in zwei bis drei Jahren möglich sein wird.

Marode Staubretter erneuern

Sascha Bauer wollte wissen, ob durch das neue Baugebiet auch die Infrastruktur im Ort geändert werden müsse, wie zum Beispiel eine Erweiterung des Kindergartens oder der Kläranlage. Nach Heinrichs stehe diesbezüglich derzeit nichts an.

Nobert Wiener schlug vor, die maroden Staubretter der Kläranlage zu erneuern, um eine optimalere Wasserreinigung zu erreichen. Der Gemeindearbeiter Ernst Schneider werde die Bretter demnächst erneuern. Über den Planungsstand der zukünftigen Grundschule in Gerolzhofen wollte Pascal Dorsch informiert werden. Laut Heinrichs werden derzeit weitere Varianten ausgearbeitet und die entsprechenden Kostenschätzungen ermittelt, was dem Gerolzhöfer Stadtrat als Bauherrn obliegt.

Edgar Schuhmann wollte wissen, ob es bei dem neuen Baugebiet "Am Brunnhügel" eine Zu- und Ausfahrt zum Seeweg geben wird. Der Bürgermeister teilte mit, dass noch keine Entscheidung getroffen wurde. Cem Akbukut ist mit dem Konzept des Lülsfelder Kindergartens nicht zufrieden, forderte ein anderes Niveau, konnte dafür aber keine richtungsweisenden Ideen nennen.

Belastung für den Ort

Akbukut werde auch immer wieder von Fremden aus teils weit entfernten Orten angesprochen, was denn mit den Bewohnern von "go & change" los sei. Die Gruppe werde immer wieder in Verbindung mit dem Namen Lülsfeld gebracht, weshalb er der Meinung sei, dass man mit den Bewohnern des ehemaligen Klosters reden müsse. Es sei eine emotionale Geschichte, so der Redner. Der Bürgermeister antwortete, dass ihm die Belastung für den Ort bewusst sei, dass er aber keine Handlungsmöglichkeiten sehe. Schließlich sei "go &change" eine private Wohngemeinschaft, in die sich die Gemeinde nicht einmischen könne.

Anmerkung der Redaktion: In einer früheren Version des Artikels hieß es, Sascha Bauer erwarte, dass die Maibaumspitze zukünftig bei Feuerwehrveranstaltungen nicht mehr genutzt werde. Der Zitierte teilt dazu ergänzend mit, dass er den Bürgermeister darauf hingewiesen habe und erwarte, dass dieser ein Machtwort spreche und die Schallfelder anweise, den Hutständer zukünftig in der Feuerwehr zu belassen. Wir haben die entsprechende Stelle geändert.

 
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