"Für mich war es ein Jahr mit vielen Extremen, eines das aufrüttelte, enttäuschte, beängstige aber auch Mut machte." Es war der stellvertretende Vorsitzende der Naturfreunde, Altbürgermeister Hans Fischer, der heuer die "Gedanken zum Jahreswechsel" bei der Jahresabschlussfeier der Naturfreunde formulierte.
Vorsitzender Fritz Träber hatte begrüßt, und Toni Götschl an der Zither übernahm wieder die musikalische Gestaltung. Diesmal nicht nur begleitet von Tochter Klara am Akkordeon, sondern auch von Sohn Anton mit der Gitarre.
Von der "Fridays for future"-Bewegung, "die Jugend ist aufgewacht", bis hin zum eisiger werdenden sozialen Klima und dem wachsenden Nationalismus, blickte Fischer auf die Themen des Jahres zurück. Er warnte, wenn Ideologien ständig wiederholt würden und unwidersprochen blieben, dann werde so manche Lüge schnell zur Wahrheit.
Er appellierte deshalb an die Zivilcourage seiner Naturfreunde: "Bitte helft alle mit, unsere Demokratie und unsere Umwelt zu erhalten." Man dürfe sich heute nicht mehr hinstellen und nicht streiten wollen, wenn pauschal Schuldige gesucht und Ängste geschürt würden. Wohin diese Wegseh-Mentalität geführt hat, müssten die Deutschen doch aus ihrer Geschichte am besten, mahnte Fischer.
Ehrungen
Bevor es nach diesen bedenkenswerten Worten, einem Grußwort von Bürgermeister Volker Karb und einigen Weihnachtsgeschichten zum gemütlichen Teil überging, ehrten Träber und Fischer noch langjährige Mitglieder. Rudi Lutz ist seit 40 Jahren Mitglied und Gaby Ditzel und Gerhard Jakob schauen schon auf 50-jährige Vereinszugehörigkeit zurück. Beide sind bereits in Kindertagen zu den Naturfreunden gestoßen und gehören zu Familien, die das "Urgestein der Naturfreunde" bilden, so Fischer in seiner Laudatio. Beide waren auch lange Jahre in der Volkstanzgruppe der Naturfreunde aktiv.
Drei Mitglieder wurden für 25 Jahre im aktiven Einsatz für den Verein geehrt. Sie seien zwar "noch nicht im goldenen Bereich", meinte Fischer, hätten die Naturfreunde aber "prägend mitgestaltet". Die erste Ehrung galt dem Ehepaar Ingrid und Robert Roth, die seit 25 Jahren für geordnete Finanzen im Verein gesorgt haben. "Sie waren auf unser Geld aus und haben zum Leidwesen des nächsten Jubilars um manche Mark und dann Euro gekämpft", erklärte Fischer.
Dieser Jubilar war Hausreferent Roland Graf. Er kümmert sich seit 25 Jahren um die Liegenschaften der Naturfreunde, und führte wohl so manche Diskussionen mit den Roths, wenn er für seine Neuerungen Geld brauchte. Mit großer Gelassenheit habe er auch nächtliche Anrufe der Wirtin ertragen, wenn wieder einmal irgendetwas im Haus nicht stimmte und war schnell zur Stelle. "Durch seine große Vorbildfunktion" sei es ihm auch immer gelungen, genügend Mitarbeiter zu finden, betonte Fischer.