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SCHWEINFURT/SCHWEBHEIM
Mächtig vor die Pappe treten: Debüt-CD von Jail Job Eve
Ernste Rocker mit Spaß: Die Band Jail Job Eve. Cover-Art-Work (unten): Sebastian Jerke.
Foto: Martin Huch | Ernste Rocker mit Spaß: Die Band Jail Job Eve. Cover-Art-Work (unten): Sebastian Jerke.
Mathias Wiedemann
 |  aktualisiert: 17.10.2017 11:37 Uhr

Der ideale Bandname: Jail Job Eve – auf Anhieb einprägsam, irgendwie einleuchtend und trotzdem geheimnisvoll. Wer nach tieferen Bedeutungen gesucht hat, der kann seine Bemühungen einstellen. Jail Job Eve ist ein Anagramm aus den Initialen der Bandmitglieder, gebastelt von einem Anagramm-Generator im Internet. „Der hat verschiedene Versionen angeboten, diese hat uns am besten gefallen“, sagt Victoria Semel.

Außer der Schweinfurter Sängerin, Trägerin des Kulturförderpreises der Stadt 2010, steuern folgende Musiker ihre Anfangsbuchstaben bei: der Gitarrist Benedikt Schlereth aus Langenleiten in der Rhön, Jens Niemann, Keyboards, Laurenz Gust, Bass, und Josef Röhne, Drums. Kennengelernt haben sich die fünf an der Hochschule Osnabrück, wo sie soeben das dritte Jahr im Fach Popmusik vollendet haben. Im kommenden Jahr machen sie ihren Bachelor.

Bis dahin wird noch einiges anderes passieren. Die Band präsentiert auf Tour ihre Debüt-CD „Bird of Passage“ mit sieben Songs – alles Eigenkompositionen. Erster Termin: 17. Oktober in Halle 12 vom Team Alte Schmiede Schwebheim. Jail Job Eve machen erdigen, vitalen, einfallsreichen Rock, der seine Wurzeln zwar in den 1970er-Jahren hat, aber in nichts nostalgisch wirkt. Im Gegenteil: Das klingt frisch, selbstbewusst und sehr professionell, allein schon, weil alle Mitglieder ihre Instrumente beherrschen. „Ein Sound, der mächtig vor die Pappe tritt“, heißt es sehr zutreffend im Pressetext. Was auffällt, ist das Bekenntnis zum Ensemble: Die Songs zu Texten von Victoria Semel und Jens Niemann werden gemeinsam entwickelt – aus einer Melodie, einem Gitarrenriff oder, wie der Opener „Showtime“, aus einer Keyboard-Figur, im Studio eingespielt auf einer echten Wurlitzer-Orgel, was sich wirklich spektakulär schön anhört.

Die Frontfrau oder der Frontmann existiert so nicht, Gesang, Gitarre oder Keyboard haben alle ihre Momente. „Ich bin ein Instrumentalist wie alle anderen“, sagt Victoria, deren immer wieder erstaunlich vielseitige Stimme einfach ein Erlebnis ist.

Parallel zur Platte kommt am 16. Oktober das Video zur Single „My Baby“ heraus, das die Band im Rahmen des Coachings „Showbox 2014/15“ der Landesarbeitgemeinschaft Rock in Niedersachsen gedreht hat: Fünf Tage wurde Jail Job Eve im Dezember auf einer professionell ausgestatteten Probenbühne von Dozenten mit den Schwerpunkten Imageentwicklung und Mediatraining gecoacht. Auch wenn die Glanzzeiten von MTV und Kollegen längst vorbei sind: Videos sind wichtiger denn je, sagt Benedikt. Veranstalter, Konzertbesucher oder Journalisten, die Näheres wissen wollen, steuern als erstes Youtube an. Nur wer sich hier vernünftig präsentiert, kommt weiter.

Die CD gibt es erstmals beim Release-Konzert zu kaufen, im Handel und im Download von Amazon bis iTunes erhältlich ist sie dann ab 13. November. Sie erscheint beim Osnabrücker Indie-Label Timezone. Ein Label ist unerlässlich, um in die wichtigen Netzwerke zu kommen, im Radio gespielt zu werden und um den Vertrieb abzuwickeln.

Genug zu tun bleibt trotzdem noch, denn das Management bleibt komplett bei der Band. Die Produktion haben sie weitestgehend selbst finanziert. Anders geht es in der Anfangsphase kaum. „Mit dem berühmten Vorschuss sitzt du in einer Schuldenkiste, aus der du nie wieder rauskommst“, sagt Benedikt Schlereth. So treffen sie sich nicht nur zu gemeinsamen Proben, sondern auch zu gemeinsamen Booking-Sessions, wo jeder so viele Veranstalter anruft wie möglich. „Da motivieren wir uns dann gegenseitig“, sagt Victoria.

Apropos Image: Auf den Bandfotos – ebenfalls entstanden im Rahmen des Coachings (siehe oben) – präsentieren sich die fünf zwar ernst, aber nicht finster, wie in der Branche sonst üblich. „Wir machen ja nicht den ganz harten, bösen Rock“, sagt Victoria. Und Benedikt ergänzt: „Es soll vor allem rüberkommen, wieviel Spaß wir haben.“

Die CD-Release-Party für „Bird of Passage“ findet am Samstag, 17. Oktober, 21 Uhr, in Halle 12 des Teams Alte Schmiede in Schwebheim statt. Support: Donny Vox solo mit Akustikgitarre. Vorverkauf (15 Euro): Montana, Collibri und Viva Barista in Schweinfurt. Die CD gibt es ab 13. November überall im Handel.

 
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