Die Spielzeit 2012/2013 ist für die Münchner Kammerspiele, seit Jahrzehnten Partner des Theaters Schweinfurt, eine ganz besondere: Es ist die Einhundertste.
Jeweils um 19.30 Uhr am Donnerstag, 7. Februar (Schauspielmiete BLAU und Freiverkauf), und am Freitag, 8. Februar (ROT und Freiverkauf) zeigen die Kammerspiele in Schweinfurt Shakespeares düsteres Meisterwerk „Macbeth“. Die Inszenierung von Karin Henkel wurde zum Berliner Theatertreffen 2012 eingeladen, wo alljährlich die besten deutschen Schauspielinszenierungen gezeigt werden.
Die Premiere an den Münchner Kammerspielen (Schauspielhaus) fand am 18. Juni 2011 statt, just 400 Jahre nach der ersten nachgewiesenen Aufführung im Globe Theatre London im April 1611. Auf der Bühne zu erleben sein wird mit Katja Bürkle, Benny Claessens, Stefan Merki, Jana Schulz sowie Kate Strong ein fantastisches Schauspielerquintett.
Karin Henkel zu ihrer Arbeit: „Shakespeare gibt der Sprache eine alles bedeutende, ja bezaubernde Rolle: Macbeth spricht eine Machtfantasie aus, und irgendwie wird die direkt Wirklichkeit. Der rasante Wechsel von Stimmungen und Realtätsebenen in diesem Stück erschwert das psychologische Durchgliedern der Figuren, aber macht sie umso faszinierender.“
Zum Inhalt: Nach gewonnener und verlorener Schlacht kehrt Schottlands bester Feldherr Macbeth heim; nach einer blutigen Revolte, in der Gegner, Waffenbrüder, Bundesgenossen und Überläufer kaum noch voneinander zu unterscheiden waren. Auf einer Heide erscheinen ihm drei bärtige Hexen und begrüßen ihn als künftigen König von Schottland: Eine Weissagung, für deren Erfüllung Macbeth selbst sorgt, unterstützt und ermutigt von seiner Frau, Lady Macbeth. Die Nacht wird nie wieder zum Tag. Je wagemutiger, herzloser und blinder Macbeth handelt, desto weniger erreicht er, desto weiter weg rückt die Chimäre der Sicherheit.
Regisseurin Karin Henkel erforscht die Zwischenräume und Zweideutigkeiten in Shakespeares knappem, extrem launischem Klassiker: Sinnliche Körperlichkeit und begehrendes Bewusstsein, Weiblichkeit und Männlichkeit, Tragödie und Farce, Macht und Hilflosigkeit.
Die Münchner Kammerspiele eröffneten am 11. Oktober 1912 mit dem expressionistischen Stück „Das Leben des Menschen“ von Leonid Andrejew ihre erste Spielzeit. Die „Münchner Post“ lobte damals den „Künstlerischen Ernst“. Spielstätte war noch das Lustspielhaus in der Augustenstraße 89 in Schwabing. 1926 zogen die Kammerspiele in das vom Architekten Richard Riemerschmidt 1901 im Jugendstil erbaute Schauspielhaus in der Maximilianstraße ein. Seit den Anfängen sind die Kammerspiele von einem starken Ensemble geprägt, das die Auseinandersetzung mit der Gegenwart sucht.
Mit Uraufführungen zeitgenössischer Autoren wie Bertolt Brecht, Carl Sternheim, Frank Wedekind, Lion Feuchtwanger, Marieluise Fleißer, Friedrich Dürrenmatt, Peter Hacks, Peter Weiss, Heiner Kipphardt, Franz Xaver Kroetz, Herbert Achternbusch, Botho Strauß, Händl Klaus, Feridun Zaimoglu und Elfriede Jelinek.
Die Münchner Kammerspiele verstehen sich heute als ein ästhetisch innovatives, zeitgenössisches und weltoffenes europäisches Stadt-Theater, das gesellschaftspolitisch ausgerichtet ist.
Vorverkauf Tel. (0 97 21) 51 49 55 oder 51 0. Internet: www.theater-schweinfurt.de