
Die wunderbare Märchenwelt zieht heute durch Lülsfeld“ – Unter diesem Motto ging der 51. Faschingszug in Lülsfeld bei strahlendem Sonnenschein mit 22 Zugnummern und über 200 Mitwirkenden über die Bühne.
Angeführt wurde er von Luis Knorn mit dem Startschild. „Der Igel zu dem Hasen spricht, ich lauf dir weg, du kriegst mich nicht,“ war der Spruch der ersten Fußgruppe. Ihr folgte „Die unendliche Geschichte“ aus dem Kloster unter anderem mit der Schildkröte Morla oder dem Glücksdrachen Fuchur. Eine weitere Fußgruppe berichtete: „Die sieben Zwerge zieh‘n in Lülsfeld ein, Schneewittchen liegt in seinem Schrein.“ Und die Ministranten meinten: „Vom Himmel fallen die Sterne in eisiger Nacht. Doch das Mädchen lachte und hat beim Faschingszug mitgemacht.“
Als „Gestiefelte Kater“ kamen die Musiker der Blaskapelle Lülsfeld unter der Leitung von Bernhard Scheder.
Die Mönchstockheimer Musiker traten mit ihrem Dirigenten Wolfgang Back als „Rotkäppchen“ auf. Prinzessinnen und Prinzen waren auf dem Schallfelder Prinzenpaar-Wagen zu sehen. Probleme hatte in diesem Jahr der Frauenbund Lülsfeld mit den Auflagen für den Wagenbau. Auf dem Schild von einem ihrer zwei Handwagen stand: „Kein Wagen kann es heuer sein. Dem Frauenbund fehlt der Versicherungsschein.“ Den kompletten Märchenwald hatte eine Gruppe aus Järkendorf auf ihrem Wagen angepflanzt. „Heute wird gelacht, Dornröschen ist wieder aufgewacht,“ war groß auf dem Dornröschenschloss zu lesen.
Die Schneekönigin kam auf dem Handwagen angereist und meinte: „Wer bleibt heut nicht zu Hause hocken, die Schneekönigin mit ihren Flocken.“ Aladin hatte seine Wunderlampe auf einem Handwagen angebracht. Und eine weitere Fußgruppe veröffentlichte auf ihrem Plakat: „Der Wolf, der zieht in Lülsfeld ein und schnappt sich die sieben Geißlein.“ Auf dem Ali-Baba-Wagen waren die Steckbriefe aller 40 Räuber mit Einzelfotos angeschlagen. Zu sehen waren Mitglieder der Gruppe und Personen aus der ganzen Welt aus Politik und öffentlichem Leben.
Hänsel und Gretel waren mit dem transportablen Hexenhaus unterwegs. Ihnen hatte sich Hans Anger mit seinen 92 Jahren als weitere Hexe angeschlossen. Er war 1967 der Gründer der Lülsfelder Faschingszüge und hat sie 32 Jahre lang geleitet. Zu dem Ensemble gehörte ein kleinerer Wagen mit Stroh und dem Frageschild: „Warum liegt hier Strohrum?“
„Wir johlen und krächzen mit lautem Klang, in Lülsfeld sind die Nächte lang“, meinten die „Sieben Raben“, darunter Bürgermeister Wolfgang Anger. Sie flogen durch die von über 3000 Zuschauern gesäumten Straßen. „Das Dschungelbuch“ hatte eine Gruppe aus Krautwinheim (Krautheim-Frankenwinheim) auf ihrem Wagen dargestellt. Aus Unterspießheim-Herlheim kam das Eisenbahnmärchen mit Jim Knopf und einer 14 Meter langen Zugnummer. Ein fester Bestandteil des Lülsfelder Umzugs ist eine Frauengruppe aus Frankenwinheim, die in diesem Jahr als „Frau Holle“ die Betten ausschüttelte. Schönaich war mit den „Bremer Stadtmusikanten“ auf einem Wagen vertreten, doch während des Umzugs wurden sie zu den „Schönaicher Dorfmusikanten.
“ „Musikmärchen“ spielte DJ Hondi in der Ortsmitte auf seinem Lautsprecherwagen. Er stellte den begeisterten Zuschauern auch die einzelnen Gruppen vor. Für das leibliche Wohl sorgten der Wurstwagen „Das Wirtshaus im Spessart“ und ein Wurststand sowie ein Vegetarierstand mit Crepes von der Vereinigung „Go & Chance“ aus dem Kloster.
In bewährter Weise sorgte die Schallfelder Feuerwehr für die Straßenabsicherung. Und SVG-Vorsitzender Oliver Hermann freute sich als Zugverantwortlicher über den reibungslosen Ablauf.





