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Schwebheim
Lücke im Verwaltungshaushalt gefährdet Schwebheimer Großprojekte nicht
Hans-Peter Hepp
 |  aktualisiert: 08.05.2023 02:30 Uhr

Schwebheim muss 86.000 Euro vom Vermögenshaushalt in den Verwaltungshaushalt transferieren. Das ist ein außergewöhnlicher Umstand, denn der Gesetzgeber sieht eine Mindest-Zuführung in die andere Richtung vor. Allerdings sagt das nichts über die finanzielle Lage des Kräuterdorfes aus und gefährdet anstehende Großobjekte nicht. Kämmerin Andrea Ortloff erläuterte auf Anfrage dieser Redaktion die aktuelle Situation.

Die Systematik des kameralen Haushaltsrechts sieht vor, so Andre Ortloff, dass im Verwaltungshaushalt Einnahmen erzielt werden, die die Ausgaben übersteigen. Dieser Überschuss muss dann dem Vermögenshaushalt zugeführt werden. Dies ist in diesem Jahr nicht möglich. "Schuld" daran sind unter anderem die Kostensteigerungen (Energie, Tariflöhne), die Inflation und die Kreisumlage. Die stieg von 38 auf 40,5 Prozent. Aus den Vorgaben errechnet Andrea Ortloff für das Jahr 2026 für Schwebheim einen Betrag von knapp drei Millionen Euro.

Rücklagen im Vermögenshaushalt sichern Investitionen

Eine Gefahr für die anstehende Projekte und Investitionen stellt dies aber nicht dar. Schwebheim verfügt über ausreichend Rücklagen, das Großprojekt "Neubau Feuerwehrgerätehaus" und die Städtebauförderung – die Kosten werden vom Vermögenshaushalt bezahlt – können wie angedacht durchgeführt werden.

Auf Dauer aber muss Schwebheim wieder zurück in die normale Spur, also mehr Einnahmen erzielen, am besten auch weniger ausgeben – bezogen auf den Verwaltungshaushalt. Deshalb muss "alles auf den Prüfstand", wie Ratsmitglied Anton Götschl in der letzten Sitzung zusammenfasste, auch die sogenannten freiwilligen Leistungen des Dorfs. Mit einem Rückgang der Effekte von außen (Inflation, Energie, Tariferhöhungen) ist in den nächsten Jahren nicht zu rechnen. Das meinen nicht nur die Verantwortlichen im Schwebheimer Rathaus so.

Drohen Gebührensteigerungen?

Es ist wohl schwierig, so nannte es Bürgermeister Volker Karb bei der Vorstellung des Haushaltes, die komplexen Zusammenhänge verständlich darzustellen. Und auf Sicht muss das Kräuterdorf Lösungen finden. Da könnten Mieten für kommunale Räumen steigen, muss die Grundsteuer früher oder später überdacht werden und auch Eintrittsgelder für das Schwimmbad oder Leihgebühren für die schmucke Bibliothek könnten die Einnahmeseite verbessern.

Schwebheim steht mit dieser Situation nicht alleine dar. Die "von außen kommenden" Mehrausgaben betreffen viele Kommunen im Landkreis Schweinfurt.

 
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