Mit dem Ende der Legislaturperiode geht in Dingolshausen eine Ära zu Ende. Nach 24 Jahren endet die Amtszeit von Bürgermeister Lothar Zachmann.
Mit 28 Jahren wurde Zachmann im März 1996 zum Bürgermeister von Dingolshausen gewählt und trat damit die Nachfolge von Erwin Loos an, der den Steigerwaldort zuvor 30 Jahre lang geleitet hatte. Er konnte sich damals gegen den amtieren zweiten Bürgermeister, Norbert Götz, durchsetzen, der dieses Amt auch heute noch innehat.
Vereidigt wurde der zu dieser Zeit jüngste Bürgermeister Unterfrankens in der konstituierenden Sitzung Anfang Mai 1996 vom damals ältesten Gemeinderat, Robert Blaurock. Zachmann selbst durfte anschließend den neuen Gremiumsmitglieder Alois Kämmerer, Norbert Meier, Ludwig Sendner und Rainer Linder den Amtseid abnehmen. Zachmann erhoffte sich damals "Respekt vor der Meinung anderer", den er auch selbst aufbringen wolle und eine stets faire Diskussion. Außerdem erklärte er: "Die kommende Amtsperiode wird von Geldknappheit geprägt sein, die sich jetzt schon abzeichnet."
Dorferneuerung vorangebracht
Heute, 24 Jahren später, kann Zachmann auf eine erfolgreiche Amtszeit zurückblicken, in der er zunächst die Projekte weiterentwickelt und zu Ende geführt hat, die sein Vorgänger, Erwin Loos, noch angestoßen hatte. Besonders richtungsweisend war dabei die Dorferneuerung.
Insbesondere hat sich das Ortsbild im Bereich der Hauptstraße verändert. Mit einer neuen Ortsdurchfahrt mit gepflasterten Gehsteigen, Bäumen, grünen Vorgärten, neuen Hoftoren, Bänken, attraktiven Bushäuschen und Weintoren an den Einfahrten zu den Seitengassen erfuhr der Ort eine gravierende Neugestaltung.
Beispielhaft ist auch die Renaturierung der Volkach, die in drei Schritten realisiert wurde. Nicht nur ökologisch wurde der Bachlauf durch die Maßnahmen grundlegend aufgewertet, auch in Bezug auf die Hochwasserprävention hat sich diese Maßnahme als wichtig erwiesen.
Zahlreiche weitere Maßnahmen folgten, wie die Sanierung mit Neubau des Gemeindehauses Bischwind, die Sanierung des Feuerwehrhauses Dingolshausen oder die Anschaffung neuer Feuerwehrautos in beiden Gemeindeteilen.
Wirtschaftsförderung gegründet
Bereits 1999 wurde unter Zachmanns Federführung die Lokale Wirtschaftsförderung gegründet. Dieser Verein organisierte unter anderem 2002 die erste Spaßmeile, die, wie auch die nachfolgenden, ein voller Erfolg war.
Bereits 2006 wurde ein Konzept für die Umgestaltung des ehemaligen Geländes der Brauerei Hümmer erarbeitet, konnte damals aber nicht realisiert werden. Im August 2012 eröffnete sich für die Gemeinde die Möglichkeit, dieses Konzept mit hohen Zuschüssen aus Leadermitteln und Städtebauförderung doch noch zu realisieren. Mit dieser Aufgabe startete der Gemeinderat 2014 in die neue Amtsperiode, die zu Beginn durch die umfassenden Hochbaumaßnahmen am Hümmer-Gelände geprägt war. 2016 wurden das Regionalzentrum Frei:Raum und der neue Bauhof der Gemeinde eingeweiht.
Wegweisende Entscheidungen
Mit der Baugebietserweiterung am Mönchstockheimer Weg wurde eine ebenso zukunftsträchtige Investition getätigt, denn die Bauplätze wurden äußerst schnell verkauft und das Gebiet entsprechend bebaut. Auch wurde die Neugestaltung und vor allem die Erweiterung des Friedhofes realisiert, auch wenn hier keine Zuschüsse möglich waren und das Projekt durch die Gemeinde allein finanziert werden muss. Als wegweisende Entscheidungen für die nun beginnende Legislaturperiode wurde die Sanierung des Sportheimes in die Wege geleitet.
Zum Zeitpunkt der Aufstellung des Haushaltsplans konnte niemand ahnen, dass die Corona-Pandemie die wirtschaftliche Lage immens verändert würde. Diese Herausforderungen werden den Start des nun neu gewählten Gremiums mit Bürgermeisterin Nicole Weisenseel-Brendler starten. Bürgermeister Lothar Zachmann drückte seine Hoffnung aus, dass die wirtschaftliche Situation sich besser entwickelt als im Moment vermutet und erwartet und erklärte, dass man auf keinen Fall den Optimismus verlieren sollte.
Nach den Dankesworten des zweiten Bürgermeisters Norbert Götz gab es stehenden Applaus für das scheidende Ortsoberhaupt.