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Schweinfurt
Lokale Agenda 2030 feiert 25. Geburtstag: Was sich Engagierte von der Stadt Schweinfurt wirklich wünschen würden
Mit Dieter Overath haben die Agenda-Gruppen einen Fairtrade-Pionier nach Schweinfurt geholt. Für die Stadt gab es neben einer Urkunde auch kritische Worte.
Die Lokale Agende 2030 in Schweinfurt feiert 25. Geburtstag  auf dem Georg-Wichtermann-Platz. Manfred Röder (Sprecher der Arbeitsgruppe Klimafreundliche Mobilität, links) übergab Oberbürgermeister Sebastian Remelé (rechts) ein neues Stadtschild.  Da musste auch Fairtrade-Pionier Dieter Overath schmunzeln.
Foto: Anand Anders | Die Lokale Agende 2030 in Schweinfurt feiert 25. Geburtstag auf dem Georg-Wichtermann-Platz. Manfred Röder (Sprecher der Arbeitsgruppe Klimafreundliche Mobilität, links) übergab Oberbürgermeister Sebastian Remelé ...
Natalia Mleczko       -  Natalia Mleczko ist in Polen aufgewachsen und lebte dann in Rostock. Nach einer Ausbildung und diversen Jobs studiere sie auf dem Zweiten Bildungsweg Politikwissenschaften mit dem Schwerpunkt Internationale Beziehungen im Master an der Otto-Friedrich-Universität Bamberg. Seit 2022 arbeitete sie als freie Journalistin. Natalia Mleczko ist seit April 2024 Volontärin bei der Main-Post.
Natalia Mleczko
 |  aktualisiert: 08.02.2024 10:48 Uhr

Auf der Weltklimakonferenz in Rio de Janeiro 1992 beschloss die Weltgemeinschaft, dass eine nachhaltige Entwicklung dringend gefördert werden muss. Ein "weiter so", dürfe es nicht mehr geben. Seitdem hat sich vieles getan. Daraufhin haben sich knapp 10.000 Agenda-Gruppen weltweit gebildet. In Deutschland gibt es knapp 3000 solcher Gruppierungen. Darunter auch die Lokale Agenda 2030 in Schweinfurt.

Am Samstag feierte sie Jubiläum auf dem Georg-Wichtermann-Platz. Mit viel Musik, aber auch einigem, das nachdenken ließ.

Moderatorin Elisabeth "Lilly" Lippert erklärte in ihrer Eröffnungsrede, dass zwar "auf den großen Politikbühnen alle von Nachhaltigkeit reden, aber hier und heute haben wir Initiativen und Menschen, die dieses Abstrakte ins Konkrete überführen". Konkret bedeutet dies, dass sich "seit 25 Jahren zahlreiche Schweinfurterinnen und Schweinfurter sehr stark für Nachhaltigkeit engagieren", so Lippert.

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Doch es "gibt noch viel zu tun", mahnte die Moderatorin: "Wir leben schließlich alle in einer Welt und gerade diese Woche haben wir vor der Küste in Griechenland gesehen, dass Abschottung und Ausgrenzung keine Lösung sind. Wir sehen alle, wie Flächen und Bäume gelb sind, die früher einmal grün waren. Ein Blick in die Tagespresse zeigt auch, dass wir in puncto Geschlechtergerechtigkeit noch einen sehr weiten Weg vor uns haben."

Begleitet wurde das Fest auch von Schülerinnen und Schülern der Wilhelm-Sattler-Realschule.
Foto: Anand Anders | Begleitet wurde das Fest auch von Schülerinnen und Schülern der Wilhelm-Sattler-Realschule.

Oberbürgermeister Sebastian Remelé bedankte sich in seiner Rede im Namen des Schweinfurter Stadtrates als auch im Namen des Landrates für den "selbstlosen und idealistischen Einsatz" der Gruppe. Denn "ohne Idealismus, geht es nicht", betonte der OB.

Die Lokale Agende 2030 in Schweinfurt feiert 25. Geburtstag  auf dem Georg-Wichtermann-Platz. im Bild Sorya Lippert (l) mit ihrer Tochter Elisabeth als Moderatorin
Foto: Anand Anders | Die Lokale Agende 2030 in Schweinfurt feiert 25. Geburtstag auf dem Georg-Wichtermann-Platz. im Bild Sorya Lippert (l) mit ihrer Tochter Elisabeth als Moderatorin

Agenda-Sprecherin und Zweite Bürgermeisterin Sorya Lippert versteht "Nachhaltigkeit als Chance". Es müsse jedoch "mehr nach Lösungen" gesucht werden, anstatt immer zu wiederholen, "was alles nicht machbar" ist. Die kommende Generation werde gebraucht, um das bisher Geschaffene in die Zukunft zu tragen. Lippert appellierte an Interessierte, sich in der Lokalen Agenda 2030 zu engagieren: "Wer will die Fackel weitertragen?", fragte sie in die Menge.

Im Poetry-Slam-Beitrag des Olympia Morata Gymnasiums ging es um eine kritischere Haltung zu Konsum. "Frauen, deren Lungen kollabieren. Aufseher, die sie auch noch malträtieren. Hallen, die zu Boden stürzen. Nun muss man wohl die Löhne kürzen. T-Shirts für fünf Euro oder weniger", hieß es in dem Stück, das am Ende klar stellt: "Wir als Konsumenten, sind Könige der Produzenten". Die Verantwortung liege also auch bei denjenigen, die Produkte kaufen.

Eine Urkunde, die an "Hausaufgaben für die Verwaltung" im Schweinfurter Rathaus verknüpft ist

Der Lokalen Agenda 2030-Gruppe gelang es, zu ihrem Jubiläum Fairtrade-Pionier Dieter Overath nach Schweinfurt zu holen. Der Träger des Bundesverdienstkreuzes war 30 Jahre lang der Geschäftsführer von Fairtrade Deutschland. Overath übergab Oberbürgermeister Sebastian Remelé die "10 Jahre Fairtrade-Stadt"-Urkunde, die jedoch an Hausaufgaben für die Verwaltung geknüpft ist.

Zehn Jahre Fairtrade-Stadt - bei der Urkundenverleihung an Oberbürgermeister Sebastian Remelé betonte Fairtrade-Pionier Dieter Ovarath, dass es für Schweinfurt noch viel zu tun gebe. Links im Bild Roland Merz von der Lokalen Agenda 2030. 
Foto: Anand Anders | Zehn Jahre Fairtrade-Stadt - bei der Urkundenverleihung an Oberbürgermeister Sebastian Remelé betonte Fairtrade-Pionier Dieter Ovarath, dass es für Schweinfurt noch viel zu tun gebe.

Schweinfurt möge sich noch mehr anstrengen, die öffentliche Beschaffung nachhaltiger zu machen. Ein Beispiel wäre ein nächster Schritt fair hergestellte Arbeits- und Dienstbekleidung für die Beschäftigten der Stadt, meinte Overath. "Da ist noch viel Luft nach oben." Fairtrade sei Teamwork und "Ausbeutung ist ein Auslaufmodell".

Manfred Röder von der Lokalen Agenda 2030 appellierte an den OB, sich auch öffentlich mit einem Schild als Fairtrade-Stadt zu bekennen. Dies sollte nach Röder und der Lokalen Agenda 2030 im Herzen der Stadt, dem Schweinfurter Marktplatz, aufgestellt werden.

 
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  • klaus.1960k@t-online.de
    Das ist doch wie immer: Der Remele stellt sich groß dar, obwohl die Anderen malocht haben.
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  • Klimamanni
    Bitte um Überarbeitung seitens der Redaktion, da inhaltlich unvollständig und daher große Enttäuschung für die vielen Schülerinnen und Schüler, deren Vorträge gar nicht erwähnt wurden. Gerne stehen ich ider Herr Merz für eine inhaltliche Überarbeitung zur Verfügung. Wir hoffen auf ihr Verständnis und Rückmeldung.
    Vielen Dank
    Mit freundlichen Grüßen
    Manfred Röder und Roland Merz, Lokale Agenda 2030 Schweinfurt
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