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SCHWEINFURT
LKA ermittelt nach Chemikalienfund
Evakuierung nach Chemikalienfund       -  Nachdem in einem Haus in Schweinfurt verschiedene Chemikalien gefunden wurden, mussten mehrere Gebäude evakuiert werden.
Foto: Gerd Landgraf | Nachdem in einem Haus in Schweinfurt verschiedene Chemikalien gefunden wurden, mussten mehrere Gebäude evakuiert werden.
Gerd Landgraf
Gerd Landgraf
 |  aktualisiert: 27.04.2023 06:25 Uhr

Gesperrte Straßen, evakuierte Häuser und vier Verhaftungen: Der Fund von verschiedenen Chemikalien hat am Montag in Schweinfurt für große Aufregung gesorgt. Auch Landeskriminalamt und Kräfte eines Sondereinsatzkommandos (SEK) waren vor Ort. Die aufgefundenen Chemikalien seien „in ihrer Gesamtheit zur Herstellung von Sprengstoff geeignet“, heißt es in einer Pressemitteilung des Polizeipräsidiums Unterfranken.

Seit dem frühen Dienstagmorgen können die Bewohner mittlerweile wieder in ihre Wohnungen zurück, teilte ein Sprecher der Polizei Unterfranken auf Nachfrage mit. Rund 100 Menschen mussten zuvor in Sicherheit gebracht werden. Ein Teil der gefunden Chemikalien wurde am Montagabend gegen 21.30 Uhr kontrolliert gesprengt. Der Rest wurde abtransportiert. Die weitere Sachbearbeitung hat mittlerweile das Landeskriminalamt (LKA) übernommen.

Ein Gerichtsvollzieher war am Montagmorgen zur Zwangsräumung einer Wohnung gekommen und hatte im Haus eine Ansammlung von Chemikalien entdeckt. Er verständigte die Polizei.

Menschen in Sicherheit gebracht

Da die Beamten eine Gefährdung der Bewohner nicht ausschließen konnten, wurde die Evakuierung des Hauses und der beiden benachbarten Mehrfamilienhäuser angeordnet. Ein Bereich von 200 Metern rund um das Haus wurde gesperrt. Rund 100 Menschen mussten ihre Wohnungen für mehrere Stunden verlassen.

Drei Männer und eine Frau wurden vorläufig festgenommen. Bei drei dieser Personen hatte sich laut Polizei im Zuge der Ermittlungen der Verdacht erhärtet, dass sie mit den aufgefundenen Stoffen in Verbindung stehen könnten.

Die chemischen Substanzen seien für den Bau von Rohrbomben geeignet gewesen, sagte Andy Laacke, Pressesprecher des Polizeipräsidiums Unterfranken, am Nachmittag. Ein Terrorverdacht bestehe aber nicht.

Am Nachmittag kamen Spezialisten des Landeskriminalamts aus München in Schweinfurt an und untersuchten das Haus, das mittlerweile leer geräumt war. Straßensperren hielten Neugierige und Journalisten fern. Obwohl durch die Sperrung eine der Hauptverkehrsstraßen nach Schweinfurt nicht zur Verfügung stand, kam es laut Polizei zu keinen gravierenden Verkehrsproblemen. Aus Sicherheitsgründen mussten die Häuser entlang der betroffenen Straße evakuiert werden. Auch die Bewohner der beiden Nachbarhäuser mussten ihre Wohnungen verlassen.

Mehrere Hinweise auf verdächtige Personen

Die Evakuierung leiteten die alarmierten Rettungsdienste, die sich auch um die Versorgung der rund 100 Anwohner in einer nahen Sporthalle kümmerten. Für den Transport der Menschen, die am Abend zurück in ihre Wohnungen konnten, wurde ein Bus des städtischen Verkehrsbetriebs eingesetzt. Für alle anderen wurde eine Notunterkunft eingerichtet. Bei den Vernehmungen der Anwohner durch die Polizei ergaben sich im Laufe des Tages mehrere Hinweise auf verdächtige Personen.

Aufgrund dieser Erkenntnisse konnte in der Schweinfurter Innenstadt ein Mann festgenommen werden. Er hatte einen Rucksack bei sich, in dem jedoch keine unerlaubten Stoffe gefunden wurden. Der Mann wurde gegen 13.30 Uhr in Handschellen von schwer bewaffneten SEK-Kräften abgeführt.

Nach 15 Uhr brachten die Techniker des Landeskriminalamts aus dem evakuierten Haus Proben der Chemikalien ins Freie, um diese zu zünden. Der erwartete Knall blieb allerdings aus.

Entwarnung am Nachmittag

Entwarnung gab es dann gegen 16.30 Uhr am Montag. Neben der Polizei konnten auch die Feuerwehr und der Rettungsdienst, die im Rahmen der Räumung, Absperrung und Betreuung der Anwohner im Einsatz waren, ihre Kräfte wieder abziehen. Sechseinhalb Stunden nach Beginn des Polizeieinsatzes stand fest, dass die Chemikalien nicht zufällig angehäuft worden waren.

Eine abschließende Beurteilung hinsichtlich der Gefährlichkeit und einer etwaigen Bestimmung der Stoffe ist laut Polizei Gegenstand der noch andauernden Ermittlungen. Die aufgefundenen Chemikalien werden nun durch Experten des Bayerischen Landeskriminalamts untersucht.

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Kommentare
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  • U4564@gmx-ist-cool.de
    Na das ist doch prima, da wollte der Gerichtsvollzieher die Bewohner aus der Wohnung schmeißen und nun haben sie bis auf weiteres doch wieder ein Dach über dem Kopf! zwinkern
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  • Erding
    Eine Frau ist unter den Festgenommenen!
    Einfach mal in anderen Online Tigeszeitungen stöbern, vor allem wenn der "begründete Anfangsverdacht da ist, dass... HIer war es der Focus.
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  • d.schiwon
    Lieber User "Erding",
    diese Info ist auch in dem Artikel enthalten "Drei Männer und eine Frau wurden vorläufig festgenommen".

    Freundliche Grüße
    Denise Schiwon
    Team Main-Post Digitale Medien
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  • ebayeins@t-online.de
    Zwangsräumumg einer Wohnung?

    "Die Chemikalien wurden gegen 10.00 Uhr in der Obdachlosenunterkunft in der Euerbacher Straße in Schweinfurt aufgefunden."

    https://www.polizei.bayern.de/unterfranken/news/presse/aktuell/index.html/276953

    Erwähnt die main-Post jetzt auch schon nicht mehr Obdachlosenunterkünfte?
    Ist das auch eine geschützte Minderheit?
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  • Fr-goetz@t-online.de
    Ja klar das machen die! Ich nutze in solchen Sachen nur Radio Gong und Charivari und hauptsächlich den Polizeibericht! Wobei wenn man das Fahrzeug gefunden hat, hätte man vielleicht genauer sagen können, woher die vermutlich sind. Genauso Handy - Laden - Lengfeld! Sollen doch Ross und Reiter nennen, dann kann man sich vielleicht an Auffälligkeiten erinnern! Aber mir wurscht wenn sie nicht wollen sollen sie es bleiben lassen!
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  • heinz1362
    Wenn ich twittern will, dann nutze ich TWITTER und nicht die Main Post.
    Dann könnt ihr auch gleich einen Link auf Twitter veröffentlichen.
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  • lukaswill@yahoo.de
    Hallo,

    wir haben hier die Tweets der Polizei eingebunden, um neue Informationen ohne Zeitverzögerung weiterzugeben. Das erschien uns in diesem Fall sinnvoll.

    Freundliche Grüße
    Lukas Will
    Digitales Management
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  • roswitha.oehrlein@aol.com
    Nun, ganz Unrecht hat @heinz1362 ja nicht! Es hätten auch die Berichte der Polizei vom Einbruch bei der Telekom(?) und vom Fund der Chemikalien gereicht, alles andere ist nur unnötiger Ballast! zwinkern
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  • ebayeins@t-online.de
    "Informationen ohne Zeitverzögerung weiterzugeben..."

    Wichtiger wären vollständige Informationen.

    Warum steht hier nichts von Obdachlosenunterkunft?

    Ich möchte meine Informationen ungefiltert!!!
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  • schlassenracht
    Das Posting verstößt gegen unsere Netiquette und wurde daher gesperrt.
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  • andreas.brauns@auge.de
    Dann sollten Sie sich als Gaffer vor das Haus stellen.
    Die Aufgabe von Journalisten es gerade, Informationen verständlich zusammenzufassen und Wichtiges von Unwichtigem zu trennen.
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  • ebayeins@t-online.de
    Es gibt Leute, die geben sich mit Oberflächlichkeiten zufrieden.
    Andere, wie ich und die Mehrzahl der Kommentatoren, möchten Polizeimeldungen unfiltriert lesen, und können über den Informationsinhalt selber entscheiden.

    Stellen Sie sich, als Lohrer Bürger, Grüner & Fahradfahrer, mal vor ein Verbrechen mit rechtsextremistischem Hintergrund passiert, und ihre Tageszeitung blendet das "rechtsextremistisch" einfach permanent aus.
    Fühlen Sie sich dann nicht desinformiert?
    Oder sind sie auch mit der halben Wahrheit zufrieden?
    Hätten Sie Verständnis, wenn sie Andersdenkende dann zur "TAZ" verweisen würden?
    Denken Sie diesmal ehrlich nach....
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  • Amiga-Freak
    Ich finde das Kopieren der Tweets der Polizei zwar okay, aber es wäre schön sie in etwas kleinerer Schrift hier reinzustellen. Ich habe da nämlich spontan den Impuls 1 Meter weiter vom Bildschirm wegzugehen. Das erschlägt einen förmlich. Und die vielen mehrfachen Symbolbilder der Polizei sind auch auch störend und haben keinerlei Informationswert.
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