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Oberlauringen
Literaturcafé beschäftigt sich mit Rückerts Frauengestalten
Luise Rückert, Ehefrau des Dichters Friedrich Rückert
Foto: Archiv Hans Schömburg | Luise Rückert, Ehefrau des Dichters Friedrich Rückert
Rita Steger-Frühwacht
 |  aktualisiert: 06.03.2024 02:55 Uhr

Am 8. März wird seit mehr als 100 Jahren der Weltfrauentag begangen. Auch der Friedrich-Rückert-Arbeitskreis in Oberlauringen lädt wenige Tage davor zu einem Frauen-Thema ein. Am Dienstag, 5. März, referiert Jutta Meierott im Rahmen eines Literaturcafés im "Poetikum" über "Rückerts Frauengestalten im Licht seiner Lyrik". Vertonungen einiger Gedichte von Friedrich Rückert (1788-1866) präsentiert Andreas Arnold.

Seit einigen Jahren ist die pensionierte Musikpädagogin Jutta Meierott aus Nassach dem Friedrich-Rückert-Arbeitskreis engverbunden. "Bei der kommenden Veranstaltung ist es mir wichtig, dass nicht nur Ausschnitte aus Rückerts Liebeslyrik rezitiert und vorgestellt werden, sondern auch der Gitarrist Andreas Arnold zu Gedichten eine moderne Vertonung zu Gehör bringt", so die Referentin.

Es waren vier Frauen, für die Friedrich Rückert Liebeslyrik schrieb. Jutta Meierott ist es wichtig, die Liebesbeziehungen Rückerts nicht nur in seinem dichterischen Schaffen, sondern auch in seinen jeweiligen Lebensumständen zu zeigen. Als sich der Poet den ersten drei Frauen in Liebe zuwandte, war er selbst noch mittelos, ohne Broterwerb und wohnte bei seinen Eltern. "Die Eltern werden ganz schön geschimpft haben", meint sie augenzwinkernd. "Er war jung und auf der Suche nach sich selbst", fügt sie hinzu.

Liebesgedichte an eine Pfarrerstochter

1811 lernte er die Tochter des Amtskollegen seines Vaters in Rentweinsdorf, Agnes Müller, kennen und lieben. Die Romanze endete schon im Juni 1812 durch den plötzlichen Tod des nicht einmal 16-jährigen Mädchens und Rückert dichtet 41 Sonette "Agnes' Totenfeier". Nur wenige Wochen später entsteht der Gedichtzyklus "Amaryllis- ein Sommer auf dem Land", der von seiner Liebe zu Marie Elisabeth Geuß berichtet. "Ein besonderes Highlight wird es sein, dass ich an diesem Abend Liebesgedichte an die Pfarrerstochter Friederike Heim vorstellen kann", freut sich die Referentin. Die 36 Gedichte kamen erst in den 1950er Jahren aus Privatbesitz in das Stadtarchiv nach Schweinfurt.

Seine spätere Ehefrau Luise Wiethaus (1797-1857) lernte Friedrich Rückert als Tochter seines Hausherrn kennen, als er 1820 nach Coburg übersiedelte. Für sie schrieb er "Liebesfrühling", eine Sammlung von über 450 Gedichten. Ihre Veröffentlichung 1823 wurde ein großer Erfolg, da damals besonders Frauen sie gerne kauften und lasen, weiß Jutta Meierott "das war eine Goldgrube". Auch nach der Heirat 1821 widmet der Dichter seiner Frau noch Liebeserklärungen in Form von Gedichten. Von der gegenseitigen Zuneigung der Eheleute zeugt die von Friedrich Rückert angeordnete Grabschrift "Hier ruhen in Frieden, im Tode wie im Leben ungeschieden".

Termin: Das Literaturcafé zu "Rückerts Frauengestalten im Licht seiner Lyrik" findet am Dienstag, 5. März, 19 Uhr, im "Peotikum" Oberlauringen (Am Plan 1) statt. 

 
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