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GEROLZHOFEN
Literarischer und musikalischer Sommer
Musik in der Bibliothek: Im letzten Lese- und Erzählcafé der Stadtbibliothek vor den Sommerferien wurde nicht nur vorgelesen und diskutiert, sondern auch gesungen und musiziert. Brigitte Vogt und Margarete Frey-Lingscheidt hatten die beiden Musikerinnen Birgit Hutzel und Renate Drach eingeladen, die Veranstaltung zu umrahmen.
Foto: Karin Sauer | Musik in der Bibliothek: Im letzten Lese- und Erzählcafé der Stadtbibliothek vor den Sommerferien wurde nicht nur vorgelesen und diskutiert, sondern auch gesungen und musiziert.
ks
 |  aktualisiert: 15.06.2015 16:10 Uhr

Sommer – gibt es ihn überhaupt noch? Früher, ja früher, da gab es noch Sommer. Überhaupt, früher war doch alles viel schöner, Kinder freuten sich auf die Sommerferien, auf Schwimmbadbesuche, auf Urlaub am Meer oder in den Bergen. Aber sind das nicht Kindheitserinnerungen, in denen man sich den Sommer schönredet? Oder war er wirklich schöner als heute? „Sommerzeit“, das war diesmal das Thema im Lese- und Erzählcafe, ausgewählt von Brigitte Vogt und Margarete Frey-Lingscheidt.

Und da es die letzte dieser Veranstaltungen vor den Sommerferien war, ließen sich beide etwas Besonderes einfallen. Sie holten die „Mini-classics“ in die Stadtbibliothek. Unter diesem Namen firmieren die beiden Musikerinnen Birgit Hutzel (Akkordeon) und Renate Drach (Flöte) aus Waldbüttelbrunn. Sie umrahmten die Lesestunde mit bezaubernden Melodien.

Hutzel und Drach stimmten mit wunderbaren Melodien die Anwesenden so richtig auf den Sommer ein. Bevor das Vorlesen begann, sangen alle zusammen das Lied von Paul Gerhard „Geh aus mein Herz und suche Freud“.

„Was ist es denn, wenn wir an den Sommer denken“, fragte Margarete Frey-Lingscheidt. Geht einem das Herz auf, ist es der Wunsch, leichter zu sein, oder freut es einen, wenn die Tage länger und dadurch erfüllter sind? Hat nicht jeder seine eigene Wunschvorstellung an den Sommer? „Die Kinder von Bullerbü“ von Astrid Lindgren jedenfalls freuten sich auf ihren Sommer. Brigitte Vogt las die lustige Geschichte „Unser letzter Schultag“ aus dem Buch vor.

Nach einigen Melodien vom Balkan, wie einem bulgarischen Liebeslied, lasen Vogt und Lingscheidt zwei Sommerszenen aus dem Buch „Uns geht es gut“ von Arno Geiger vor. Der Roman erschien 2005 und erhielt im gleichen Jahr den erstmals vergebenen Deutschen Buchpreis, der den besten deutschsprachigen Roman des Jahres auszeichnen will.

Es ist ein Gesellschafts- und Familienroman, in dem gesellschaftliche und politische Veränderung am Beispiel von drei Generationen einer Familie deutlich gemacht werden, also Großeltern, Kindern und der Enkelgeneration. Die Großeltern Alma und Richard sind 1900 geboren, ihre Kinder Otto und Ingrid 1930 und 1936. Otto kommt 1945 bei der Schlacht um Wien um, Ingrid wird Ärztin. Sie heiratet Peter, ihre Kinder Sissi und Philipp kommen 1961 und 1965 auf die Welt.

Brigitte Vogt und Margarete Frey-Lingscheidt lasen abwechselnd eine Sommerszene aus dem Jahr 1938 und eine zweite aus dem Jahr 1978.

Anschließend spielten die „Mini-classics“ ihren klassischen Teil, wie „Die Feuerwerksmusik“ von Georg Friedrich Händel, bei der Renate Drach gleichzeitig auf zwei Flöten spielte. Beide bekamen viel Applaus vom Publikum.

Abschließend erzählten und diskutierten die Teilnehmerinnen des Lese- und Erzählcafes noch ausgiebig über Sommererlebnisse. Ob nun der Sommer früher wirklich besser war oder ob es die geschönten Erinnerungen sind – das ließen sie aber dahingestellt.

Das Lese- und Erzählcafe geht nun in die Sommerpause und man wird sich wieder treffen am Donnerstag, 10. September, um 15.30 Uhr. Mal sehen, was aus dem Sommergedanken bis dahin wurde.

 
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