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Gerolzhofen/Rodewisch
Linksextremisten fackeln Baumaschinen ab
Ein mutmaßlich linksextremistischer Brandanschlag hat in der Gerolzhöfer Partnerstadt Rodewisch hohen Schaden angerichtet. Das Landeskriminalamt Sachsen ermittelt.
Großeinsatz für die Feuerwehr der Gerolzhöfer Partnerstadt Rodewisch: Linksextremisten haben bei einem Brandanschlag einen hohen Schaden verursacht. Die Floriansjünger konnten noch Schlimmeres abwenden.
Foto: Symbolbild Marcus Führer | Großeinsatz für die Feuerwehr der Gerolzhöfer Partnerstadt Rodewisch: Linksextremisten haben bei einem Brandanschlag einen hohen Schaden verursacht. Die Floriansjünger konnten noch Schlimmeres abwenden.
Klaus Vogt
 |  aktualisiert: 03.12.2019 08:35 Uhr

Ein mutmaßlich linksextremistischer Brandanschlag hat in der Gerolzhöfer Partnerstadt Rodewisch im Vogtland zu einem Großeinsatz der Rettungsdienste geführt. Das Landeskriminalamt Sachsen hat die Ermittlungen übernommen.

Am 5. November gingen auf dem umzäunten und von einer externen Security-Firma bewachten Betriebsgelände der Baufirma VSTR GmbH in Rodewisch vier Baustellenfahrzeuge und Bagger in Flammen auf. Der Schaden liegt bei 400 000 Euro. Durch das schnelle Eingreifen der Feuerwehr aus der Gerolzhöfer Partnerstadt konnte ein noch größerer Schaden verhindert werden, denn die Feuerwehrleute entdeckten noch Brandsätze an weiteren Fahrzeugen, die noch nicht ausgelöst hatten. Zudem gelang es der Feuerwehr, die Flammen vor Gastanks und vor der Betriebs-Tankstelle zurückzuhalten.

Weitere Brandstiftung

In der gleichen Nacht gab es auch in Bautzen fast zeitgleich einen Brandanschlag gegen die Firma Hentschke Bau GmbH. Dort gingen auf dem Betriebsgelände ebenfalls an verschiedenen Stellen mehrere Bagger und Fahrzeuge in Flammen auf. Der entstandene Schaden beträgt hier ebenfalls rund 400 00 Euro.

Dass es bei beiden Bauunternehmen am 5. November gebrannt hat, war offenbar kein Zufall. Denn zwischen VSTR aus Rodewisch und Hentschke Bau aus Bautzen gibt es eine Gemeinsamkeit: Beide Firmen sind am Bau der neuen Justizvollzugsanstalt in Zwickau beteiligt. Und Mitte August hatte es bereits auf der Baustelle für das neue Gefängnis in Zwickau einen Brandanschlag gegeben. Damals waren sechs Baumaschinen von VSTR angezündet worden. Der Schaden betrug 150 000 Euro. Kurz danach war im Internet ein Schreiben aufgetaucht, in dem sich ein linkes "Autonomes Kommando Thomas Meyer Felk" zum Brandanschlag bekannte und den Anschlag mit der Behauptung begründete, der Bauunternehmer aus Bautzen habe angeblich Verbindungen ins rechte Lager.

Bekennerschreiben

Auch zum jüngsten Brandanschlag auf VSTR ist nun auf der von Linksradikalen gerne genutzten Internetseite Indymedia ein "Bekennerschreiben" aufgetaucht, das die Überschrift trägt "Die Knastgesellschaft meucheln - Feuer den Feinden der Freiheit". Die unbekannten Täter wollten nach eigener Darstellung mit ihren Taten gegen die geplante neue Justizvollzugsanstalt in Zwickau vorgehen. Denn: "Die Existenz der Knäste dient der Konditionierung des Menschen, der Verwaltung des Elends, der Vernichtung der Rebellion, der Marterung des Körpers, der Abstumpfung der Seele. (...) Der Knast hält die ganze Maschinerie der Unterdrückung am Laufen, indem es die Urteile der Justiz vollstreckt, welche im Interesse der wohlhabenden Klassen richtet." 

Die Linksextremisten hoffen, mit den "Flammen all die zu wärmen, die in den kalten Mauern der Knäste verweilen". Und: "Möge unser Feuer allen, die eine dunkle Zeit durchstehen müssen, ein Licht sein." Das Landeskriminalamt Sachsen prüft nun, ob dieses Bekennerschreiben echt ist. Bisher könne noch keine Bewertung abgegeben werden, hieß es. Die Ermittlungen dauern an.

"Komisches Gefühl"

Die Bürgermeisterin von Rodewisch, Kerstin Schöniger, sagte im Gespräch mit dieser Redaktion, der Anschlag habe - ohne den polizeilichen Ermittlungen vorgreifen zu wollen - keine lokalen Hintergründe. Die Täter seien wohl von auswärts angereist. Glücklicherweise seien keine Personen verletzt worden, sagte Schöniger. Und der örtlichen Feuerwehr sei es zu verdanken, dass keine benachbarten Gebäude in Flammen aufgegangen seien. "Es bleibt aber ein komisches Gefühl zurück, wenn so etwas so nah passiert."   

 
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