Für manche Vereine wäre es aufgrund der Gästezahl ein vertaner, für die Eigenheimer Schraudenbach war es jedoch ein genialer Abend, denn gemäß ihrer Philosophie „Wichtig ist, dass die Gäste sich wohlfühlen.“ setzten dies die Juhasz-Brüder zu über 100 Prozent um. Jeder der Anwesenden war verzaubert und belohnten die Musiker zum Schluss mit Standing Ovationen.
Statt des Waldfestes, das an diesem Wochenende terminiert war, boten Siggi & Armin einen grandiosen Liederabend.
In ihrem Potpourri vereinten sie Siggi's eigene Lieder mit wilden & romantischen Festsaalhits aus Bücholder Zeiten.
Bei eher herbstlichen Temperaturen, Kuscheln war aufgrund der Abstandsvorgaben nicht möglich, erwärmten sie die Herzen & Seelen der knapp 70 Gäste, sodass sich diese wie in einer lauen Sommernacht fühlten. Auch die unmittelbaren Anwohner, die es sich auf den Terrassen und in den Garagen gemütlich gemacht hatten, teilten später verbal ihre Begeisterung mit und bedankten sich für einen schönen Abend.
Hommage an die Heimat & Distler-Zeiten
Mit Liedern über seinem Heimatort „Schwebenried“ und dem Bachgrund „Dahöm ist halt dahöm“, den „Arnsteener Saumarkt“ und „Schnacka-Blues“ zündete Siggi mit großartiger Unterstützung durch seinen Bruder Armin eine Hommage an seine Heimat. Fehlen durfte natürlich auch nicht die Erklärung des Schneewidla, wie man von Lohr wieder hömm kümmt von Oschfald über Ouwersfald nach Aschi, dort im Kringl rüm und ruck-zuck bista dahömm.
Zwischendurch wurden viele der Anwesenden in die 68/70er Jahre zurückversetzt, wo sie sich gedanklich dann wieder im Festsaal Distler wiederfanden. Mit „Bad moon Rising“ von CCR und weiteren Pop- und Rocksongs aus dieser Zeit erinnerten die beiden Vollblutmusiker die Eine(n) oder Andere(n) an die erste Liebe und wilde Jugendzeiten.
Nach der Pause spielten Siggi & Armin auf Wunsch zweier Damen eine über 50 Jahre alte Eigenkomposition der „Thunderbirds“ „Reich mir die Hände, Maria“ und wiesen damit auch darauf hin, dass im Distler so manche Liebe ihren Anfang fand und über „Aber Dich gibt’s nur einmal für mich“ schließlich „Ganz in Weiß“ verfestigt wurde.
Nach vier Zugaben lauschte dann auch Armin den letzten zwei Lieder seines Bruders. Mit „Glaube, Hoffnung, Liebe“ - ein Lied, das scheinbar nur im Zapf gesungen wurde - und „Gebet eines Cowboys“ erfüllte Siggi den Wunsch des EVS-Vorsitzenden und beendete damit einen genialen Abend.
Mit Standing Ovationen bedankten sie die Zuhörer und verabschiedeten die Juhasz-Brüder mit einem Riesen Applaus.
Leider fanden zu wenige Gäste den Weg zum Liederabend. Wer nicht dabei war, hat jedoch einiges versäumt. Diejenigen die dabei waren, werden noch lange an diesem wunderschönen Abend zurückdenken und noch lange an diesem „Balsam für die Seele“ zehren.
Freuen werden sich auch ein paar Institutionen, die den Erlös aus diesem Liederabend erhalten werden.
Zum Schluss noch eine Anmerkung einer Dame „diä hädä ruhig noch länger spuiln könn“ - was einem Ritterschlag für die Musiker gleichkam.
Rückblickend freuten sich alle, dass bei diesem coronakonformen Liederabend schon ein klein bisschen Normalität wieder aufblitzen konnte und wünschten sich eine baldige Wiederholung.
Von: Reinhold Günther, 1. Vorstand der Eigenheimervereinigung