
Unter dem Motto "Lieder einer Sommernacht" lud der Gesangverein Sulzheim am vergangenen Donnerstag zu seiner Serenade ein. Das Wetter entsprach voll und ganz dem Motto. Doch die heißen Temperaturen auch noch am späten Abend hielten die Besucher nicht davon ab, den schattigen, idyllisch begrünten Pfarrhof bis auf den letzten Platz zu besetzen und den abwechslungsreichen, professionell vorgetragenen Liedern des gemischten Chors zu lauschen.
Mit im Programm waren Liebeslieder unterschiedlicher Epochen, wie zum Beispiel Orlando di Lassos "Landsknechtständchen" aus der Renaissance und "Aber dich gibt's nur einmal für mich" von den Nilsen Brothers aus dem 20. Jahrhundert. Auch vor Popsongs wie "Que sera, sera" und dem berühmten Folk-Rock "The sound of silence" von Simon & Garfunkel schreckten die Hobby-Sänger nicht zurück. "Jede Musikkapelle spielt die Polka, jeder Chor singt Volkslieder. Das sind die gängigen Klischees. Aber wir zeigen Ihnen heute, dass man das gute deutsche Volkslied auch neu gestalten kann." So war es im von der Vorsitzenden Karin Schlemmer ansprechend gestalteten Programmheft zu lesen. Und tatsächlich: "Der Jäger längs dem Weiher ging" unterlag plötzlich ungewohnten Tempovariationen. Aber ganz besonders beeindruckt war das Publikum von einer neuen Version von "Auf der schwäb'sche Eisebahne". Schon die heitere Ankündigung durch den als Schaffner verkleideten Moderator Rainer Barthel brachte das Publikum zum Lachen. Im von Chorleiter Stefan Rappel höchstpersönlich bearbeiteten Lied tauchten zum Erstaunen der Zuhörer schließlich Rap- und Choralelemente auf.
Moderne Interpretation
Ein modern interpretiertes Volkslied, nämlich "Ein Jäger aus Kurpfalz" stand auch auf dem Programm des Gastchors "After Eight" aus Michelau, der einen Teil der Serenade gestaltete. Da der ursprünglich vorgesehene Chor aus Stammheim aus nachvollziehbaren Gründen kurzfristig absagen musste, war "After eight" unter der Leitung von Nico Heilmann gerne bereit, spontan einzuspringen. Mit "Du bist da" von der bekannten A-capella-Band Viva Voce, "Mambo" von Herbert Grönemeier und einigen anderen musikalischen Leckerbissen begeisterten die engagierten Sängerinnen und Sänger das Publikum, bevor sie jenes schließlich beim Abschlusslied "Irische Segenswünsche" zum Mitsingen animierten.

Mit kräftigem Applaus forderten die Zuhörer von beiden Chören Zugaben. "After eight" stimmte das Publikum mit dem Trinklied "Prost, Prost, Prösterchen" schon mal auf eine weinselige, gesellige Sommernacht im Anschluss an die Darbietungen ein. Der Gesangverein Sulzheim gab zunächst mit der Ballade "Gabriellas Sang" aus dem Film "Wie im Himmel" eines seiner Lieblingslieder zum Besten, bevor sie als allerletztes noch mit "Barbara Ann" von den Beach Boys die Stimmung richtig aufheizten und die Zuhörer zum Bleiben und Feiern animierten.