Wer auf der Autobahn 70 im Maintal entlangfährt, hat es bestimmt schon gesehen. Das Schild, auf dem die Stadt Schweinfurt für sich wirbt mit dem Slogan „Industrie und Kultur“. Gerade beim Schweinfurter Nachsommer, in diesem Jahr vom 9. September bis 1. Oktober, ist das eine geradezu symbiotische Beziehung: Die namhaften, deutschlandweit bekannten Künstler gastieren mit ihrem Programm in der Halle 411 von SKF.
Mit Industriecharme überzeugt die neue Location, die direkt an die bekannte alte Halle 410 anschließt. Auch die neue Bühne und vor allem der ansteigende Zuschauerraum mit 600 Plätzen bieten den Veranstaltungsmachern ganz neue Möglichkeiten im 17. Jahr des Nachsommer-Programms. Für die Besucher gibt es ein spannungsvolles Programm zwischen Jazz, Klassik, Weltmusik und Percussion mit einer Extraportion Frauenpower. Ein Höhepunkt ist die Eröffnung, auf die auch SKF-Geschäftsführer Manfred Neubert gespannt ist.
Die Stadt hat mithilfe der Kulturstiftung Schweinfurt bei der Schweinfurter Dancefloor Destruction Crew das Stück „Fuck you Wagner“ in Auftrag gegeben, das die renommierte Gruppe gemeinsam mit dem Berliner Opernregisseur und Dirigenten Christoph Hagel inszeniert. „Meine Generation zuckt bei diesem Titel ja noch zusammen, meine Kinder finden das aber unspektakulär“, musste Schweinfurts Oberbürgermeister Sebastian Remelé schmunzeln.
Die Remelésche Kinderschar wird das Spektakuläre sicher bei der Premiere schnell erkennen, denn man darf sich auf ein sehr spannendes 70-minütiges Crossover-Experiment freuen, bei dem die Musik des großen deutschen Komponisten auseinandergenommen und die Fusion von Sub- mit Hochkultur vorgenommen wird – „Tristan und Isolde erleiden den Liebestod in der Bronx von Schweinfurt“, blickt Nachsommer-Chef Clemens Lukas voraus. Die Weltpremiere ist in der Halle 411 am 9. September, es gibt am 10. und 11. September zwei weitere Vorstellungen, danach geht man auf Tournee in Deutschland und Europa. In der Show werden neben Musik vom Band auch Livemusik mit Cello und Christoph Hagel am Klavier zu hören sein.
Am 16. September gastiert als Nächstes „Power! Percussion“. Stephan Wildfeuer, Rudi Bauer, Jürgen Weishaupt und Christoph Schmid trommeln auf allem, was man sich vorstellen kann und bieten eine sehenswerte Performance, ein Gesamtkunstwerk aus Rhythmen und Melodien mit einigen Überraschungen.
Für Jazz-Genießer ist sicher der Auftritt der deutsch-iranischen Schauspielerin und Sängerin Jasmin Tabatabai, die mit dem David Klein Quartett am 17. September in der Halle 411 spielt, genau das Richtige. Sie spannt einen Bogen von den 1930er Jahren und Kurt Weill über ihre englischen Rock-Hymnen aus den 1990er Jahren bis hin zum französischen Chanson und persischer Folklore.
Am 22. September kommt eine Ikone des zeitgenössischen, souligen Jazz: Malia & Trio. „Sie ist eine Entdeckung von mir und ich denke, sie enttäuscht nicht“, so Manfred Neubert über die vielseitige afrikanische Sängerin, die sich als musikalische Grenzgängerin präsentiert und mit ihrem leicht angerauten Timbre eine ausdrucksstarke und vielseitige Soul-Jazz-Sängerin ist.
Zwischen Klassik und Jazz changiert „Sjaella“, eine A-cappella-Formation aus Leipzig. Die jungen Sängerinnen aus Sachsen bieten am 23. September zeitgenössisch-klassische fünfstimmige Arrangements, aber auch Lieder aus dem Jazz. Schon seit 2005 besticht das Ensemble mit lupenreinem Gesang quer durch alle Epochen. Tango und Finnland, geht das? Und wie, das beweisen Johanna Juhola Reaktori am 24. September. Die vier jungen Musikerinnen und Musiker aus Finnland zeigen mit beeindruckender Leichtigkeit eine spannende Mischung aus Tango, Tradition und Electronica, die ihresgleichen sucht und einen sofort in ihren Bann zieht.
Das einzige Konzert in der Kunsthalle ist die Kunstmatinee mit dem Trio NeuKlang am 25. September, das klassische Werke als Tango spielt. In der Halle 411 geht es weiter am 30. September mit tenThing, Brass aus Norwegen. Wahre Frauenpower, die zehn Blechbläserinnen um die norwegische Startrompeterin Tine Thing Helseth spielen mit Witz und Charme Werke von Grieg, Händel, Mozart, aber auch aus Bizets „Carmen“ und Bernsteins „West Side Story“.
Den Schlusspunkt beim Nachsommer setzen am 1. Oktober die Puppini Sisters mit einer Vintage-Swing-Pop-Show. Gute Laune tritt sofort ein, wenn Marcella Puppini, Kate Mullins und Emma Smith in 50er-Jahre-Kleidung von der Swing-Ära beeinflusste Pop-Musik spielen.
Vorverkauf: Tel. (09 31) 60 01 60 00; E-Mail: info@mainticket.de. Programm sowie Tickets auch im Internet unter www.nachsommer.de (siehe auch Seite 13).
Vorverkauf, Veranstaltungsorte, Sondertarife
Vorverkaufsstellen
• Schweinfurter Tagblatt, Schultesstraße 19a, Schweinfurt, Montag bis Donnerstag 9-17 Uhr, Freitag 9-14 Uhr, Samstag 10-12.30 Uhr.
• Main-Post Würzburg, Plattnerstraße 14, Würzburg, Montag bis Freitag 9-16 Uhr, Mittwoch 9-17 Uhr, Samstag 10-13 Uhr.
Main-Ticket-Hotline Tel. (09 31) 60 01 60 00 (Ortstarif), Montag bis Freitag 9-18 Uhr, Samstag 9-13 Uhr, Bestellungen per Mail an info@mainticket.de; Kartenversand gegen Gebühr, Direktverkauf in den Geschäftsstellen.
Sozialtarif Bei Vorlage des Schweinfurter Sozialausweises gibt es 25 % Rabatt für alle Nachsommer-Konzerte, unterstützt von der Stadt Schweinfurt. Ermäßigte Karten sind nur beim Schweinfurter Tagblatt erhältlich. (maximal zwei Tickets pro Veranstaltung, nicht übertragbar, bitte zur Veranstaltung am Einlass Ausweis bereithalten).
Familienticket Bei einem voll zahlenden Erwachsenen kostet ein Platz für Kinder bis 14 Jahren in der gleichen Kategorie 10 Euro. Für ausgewählte Veranstaltungen, nur erhältlich in den Geschäftsstellen des Schweinfurter Tagblatts und der Main-Post.
Abendkasse und Einlass Restkarten werden eine Stunde vor Veranstaltungsbeginn an der Abendkasse vor Ort verkauft, sofern die Veranstaltung nicht auf www.nachsommer.de als ausverkauft gekennzeichnet ist. Die Veranstaltungsräume werden jeweils eine halbe Stunde vor Beginn geöffnet.
Veranstaltungsorte Alle Veranstaltungsorte sind barrierefrei SKF Halle 410/411 direkt an der Halle 410, Ernst-Sachs-Sachs-Straße (nach Tankstelle Walther stadtauswärts rechts, Gebäude neben Hausnummer 52). Parken: Mitarbeiterparkplätze ZF, vom Zentrum kommend 100 Meter nach der SKF Halle 410 links. Kunsthalle Rüffertstraße 4. Parken: Parkhaus Kunsthalle. Im Ticketpreis ist der Eintritt in die Museumsräume inbegriffen. FOTO: Fuchs-Mauder, Winterhalter