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Prichsenstadt/Gerolzhofen
Lieber moderne Busse statt der Eisenbahn
Jetzt hat auch Prichsenstadt eine Bürgerinitiative gegen die Reaktivierung der Steigerwaldbahn. Statt der Bahn will man flexiblere Lösungen: umweltfreundliche Busse.
Bearbeitet von Klaus Vogt
 |  aktualisiert: 20.06.2019 02:10 Uhr

Auch in Prichsenstadt haben sich nun Bürgerinnen und Bürger gegen die mögliche Reaktivierung der Steigerwaldbahn zusammengeschlossen und eine Bürgerinitiative gegründet. Dies teilt die neue Gruppierung in einer Presseerklärung mit, für die Cornelia Wingler verantwortlich zeichnet. Vergleichbare Bürgerinitiativen gibt es entlang der Strecke bereits in Gerolzhofen, Grettstadt und Gochsheim.

Unisono herrsche Unverständnis darüber, dass sich die Kreistage Schweinfurt und Kitzingen über den erklärten Willen der Anrainergemeinden hinweggesetzt haben, die – mit Ausnahme von Gerolzhofen – eine Wiederinbetriebnahme mehr als kritisch sehen. Denn statt die Reaktivierung einer seit Jahrzehnten stillgelegten Trasse zu betreiben und zugleich den Anrainern weismachen zu wollen, sie würden von den Personenzügen in einem solchen Umfang profitieren, dass auf ein Auto verzichtet werden könne, wie dies Landrätin Tamara Bischof (FW) formulierte, sollte man nach Auffassung der Bürgerinitiative lieber flexible Lösungen ins Auge fassen. Zum Beispiel der Einsatz von Bussen. „Damit kann man zu Stoßzeiten, wenn etwa die Schüler am Morgen und am Nachmittag befördert werden, größere Busse und in den weniger stark ausgelasteten Zeiten kleinere einsetzen, wie dies auch jetzt schon der Fall ist.“

Grundsätzlich könnten moderne Busse mit umweltfreundlicher Technologie wie Erdgas oder Brennstoffzelle eine echte Alternative zur Bahn darstellen. „Bei einem konsequenten Einsatz dieser Antriebe wird auch der Umweltaspekt der Bahn, der von den Befürwortern so gerne ins Feld geführt wird, weitgehend aufgehoben. Und gleichzeitig könnte flexibel und angemessen auf schwankende Fahrgastzahlen reagiert werden – ein entscheidender Vorteil gegenüber der unflexiblen Bahn“, schreibt die Bürgerinitiative.

Umstiege als Komfortverlust

Eine Weiterführung der Strecke von Gerolzhofen bis nach Kitzingen sei mehr als ungewiss. Dies führe auch das Kobra-Gutachten zur Reaktivierung der Steigerwaldbahn aus, das der Landkreis Schweinfurt in Auftrag gegeben hat. Das Gutachten komme zum Ergebnis, dass die Bahn-Fahrgäste einen Umstieg in einen Bus kurz vor dem Ziel als umständlich empfinden würden. Wolle man aber Pkw-Nutzer für die Fahrt in Schienenverkehrsmitteln gewinnen, müsste ein hohes Maß an Komfort geboten werden, so die Verfasser der Studie weiter. Häufige Umstiege hingegen würden als Komfortverlust wahrgenommen. Auch die immer wieder beschworene Idee einer Weiterführung der Trasse über eine Kitzinger Brücke beurteile die Kobra-Studie kritisch, denn es müssten erhebliche städtebauliche Eingriffe getätigt und topographische Maßnahmen ergriffen werden.

Völlig außer Acht gelassen werde, so heißt es in der Pressemitteilung, zudem auch die Tatsache, dass Park & Ride–Parkplätze an den Haltestellen entstehen müssten, was wiederum zu weiterer Flächenversiegelung führen würde, denn nicht jeder Bahnnutzer komme mit einem Buszubringer dorthin. Und auch der ökologische Aspekt der Schiene wird durch den Einsatz von Glyphosat entlang der Schiene und den aller Voraussicht nach stattfindenden Betrieb der Strecke mit Dieselloks zunichte gemacht. „Das wollen die Bahnbefürworter einfach nicht wahrhaben, aber wenn nur Kosten von rund 50 Millionen Euro für die Wiederinbetriebnahme der Bahn ins Feld geführt werden, dann muss man eben ehrlicherweise auch dazu sagen, dass dieser Investitionsrahmen – wenn überhaupt – nur mit Dieselloks realistisch eingehalten werden kann. Eine Elektrifizierung der Strecke ist mit dieser Summe nicht zu machen.“

Hohe Kosten für die Anrainergemeinden

Doch nicht nur der Steuerzahler wird nach Auffassung der Bürgerinitiative Prichsenstadt zur Kasse gebeten, sondern auch auf die Kommunen selbst kämen hohe Kosten für neue Bahnübergänge zu. Die Kobra-Studie mache außerdem deutlich, dass die Kosten für den Betrieb der Strecke sich Jahr für Jahr auf rund 4,5 Millionen Euro belaufen würden. Wenn man davon die zu erwarteten rund 500 000 Euro an Fahrpreis-Erlösen abzieht, blieben immer noch vier Millionen Euro, die jedes Jahr aufgebracht werden müssten. "Ein reines Zuschussgeschäft also - und dies für ein voraussichtliches Millionengrab“, so die Bürgerinitiative Prichsenstadt.

Es werde wohl niemand auf die Bahn ausweichen, der beispielsweise als Schichtarbeiter in Schweinfurt oder Kitzingen arbeitet und nicht zuverlässig zu jeder Tages- und Nachtzeit und dann auch noch genauso schnell wie mit dem eigenen PKW zur Arbeit und wieder nach Hause kommt. Man sollte sich vielleicht auch einmal fragen, warum denn die Trasse vor mehr als 30 Jahren für den Personenverkehr und vor fast 20 Jahren für den Güterverkehr eingestellt wurde. "Sicher nicht wegen einer hohen Auslastung der Steigerwaldbahn."

 
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  • H. H.
    Warum die Bahn eingestellt wurde

    lässt sich recht gut beantworten.

    Weil seit Anbeginn die BR Deutschland durchgängig von Politikern regiert wurde, die im Straßenverkehr die Lösung aller Probleme sahen und dabei die Nachteile ignorierten, die jetzt "so langsam" hochkommen (CO2, NOx, Feinstaub, täglicher Stau resp. explodierende Straßenbaukosten, LKW- bzw. Bus-Fahrermangel, Unfälle, usw. usf.).

    Eigentlich wäre es doch an der Zeit, mal drüber nachzudenken, wieviel Ressourcen man sparen/ Probleme vermeiden könnte, wenn man eine faktenorientierte Verkehrspolitik betreiben würde statt auf "freie Fahrt für freie Bürger" zu bestehen.

    Z. B. in der Schweiz geht sowas doch auch - und die ist weder ein sozialistisches Land noch ständig einen Schritt vorm Staatsbankrott, "oder"?

    OK, da gibt es keine Autoindustrie, die ständig um ihren Umsatz bangt - aber was das angeht, wird mMn auch und gerade in Deutschland ein erhebliches Umdenken stattfinden müssen, um ein ganz böses Erwachen zu vermeiden.
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  • P. H.
    Deutschland investiert 77 Euro pro Kopf und Jahr in die Schieneninfrastruktur. In der Schweiz sind es 365 Euro.

    Quelle: https://www.allianz-pro-schiene.de/presse/pressemitteilungen/deutschland-bei-schiene-auf-dem-drittletzten-platz/
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  • P. H.
    Vorschlag an die Lokalredaktion: Bitte sprechen Sie doch mal mit den sogenannten Bürgerinitiativen. Aus welchen Orten und Ortsteilen kommen die Bahngegner, wo liegen ihre Grundstücke, welches Auto fahren die, wo arbeiten die, wie stehen die zum Klimawandel usw.? Das wäre schon mal interessant!
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  • K. K.
    weils mir grad so einfällt....

    Freunde von mir wohnen in zB Holzkirchen. Das ist grob beschrieben zw. München und Salzburg. Arbeiten tun sie in München. "Ich bin doch nicht blöd!" (hat in ihren Fall nichts mit dem Media-Markt zu tun); sondern sie fahren grundsätzlich S-Bahn.
    Kürzere Fahrzeit, kein Stau, keine Parkprobleme und >Kosten. Auch wenn es mal spät in Minga wird. Bequem sind sie "schnell hi wie da !
    Kürzlich am Hbf WÜ erlebt. 10 Seniorenfreunde entschliessen sich spontan dazu mit den Zug nach Bamberg ins "Schlenkerla" zu reisen. Mensch ich wäre gerne mit, hatte aber keine Zeit. Hatte an diesen Tag die Main-Post noch nicht gelesen..... grinsen
    Man sieht... da ist Zug drinn.....
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  • Veraltete Benutzerkennung
    Wenn man die Argumente der Bürgerinitiativen liest, dann gewinne ich den Eindruck, diese Leute sind noch nie mit einem Zug gefahren oder wenn, dann das letzte Mal vor 30 Jahren. Das wird in den allermeisten Fällen aber gar nicht der Fall sein.

    Dann entsteht aber die Frage: Wer und wie viele stecken hinter diesen sogenannten Bürgerinitiativen (BI)? Eine BI handelt normalerweise im Sinne ihrer eigenen Interessen. Der flächendeckende Bahnverkehr stellt aber ein grundlegendes Bedürfnis nach Mobilität der allermeisten Menschen dar.

    Kaum jemand, der von A nach B kommen möchte, würde einen vor seiner Nase haltenden Zug mit den Worten: "Ich will aber einen modernen Bus" verschmähen.

    Zudem: Die Geschichte mit den modernen Bussen als Ersatz für Bahnstrecken hat sich als Märchen erwiesen. Alle stillgelegten Bahnstrecken wurden mit einer Art Not-Busfahrplan abgespeist, siehe hier, siehe Hofheim, siehe Maroldsweisach usw.

    Die BI soll im Sinne der Transparenz ihre Eigeninteressen offenlegen
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  • K. K.
    das ist sicher keine " Fehlinformation...

    in der SWer Industrieregion arbeiten ein paar Tausend Menschen, von denen ein grosser Teil aus der Region kommt. Etwas geringere Zahlen treffen sicherlich auch auf KT zu. Der ehemalige Flugplatz, der in der Industrie-Entwicklung weit fortgeschrit-
    ten ist und weiter wächst, bietet auch bereits Hunderte Arbeitsplätze. Das ist eine Region die viele ernährt. Der derzeitige mögliche Endhalt liegt vor der Türe, nämlich in ETWASHAUSEN. Das ist ausserhalb von KT und doch mitten drinnen. Solange es bei einen solchen Endhalt bliebe.
    Nehmt doch einfach mal an, die unsägliche Kriegszeit von 1939-1945 mit diesen schrecklichen Zerstörungen hätte es nicht gegeben....; dann wäre alles ganz anders -
    geblieben. Dann würden sogar noch Güter durchs Dorf gerollt. Allemal gescheiter, als
    US-Panzer auf Schienen. Zukunft "ist sauber und friedlich !"
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  • A. S.
    Auszug aus der Kobra Studie S.33
    „Chancen:
    Verkehrliche Belange

    - Der SPNV wird im Vergleich zum straßengebundenen ÖPNV als Alternative zum MIV wahrgenommen.

    - SPNV kann als Leitverkehrsmittel für die Aufwertung des gesamten ÖPNV-Systems dienen.

    - Die Reaktivierung eröffnet über den Anschlussknoten Schweinfurt attraktive Fahrtmöglichkeiten zu den regionalen und überregionalen Oberzentren Würzburg, Bamberg, Nürnberg, Frankfurt/M, München. Dies ist insbesondere für Wochenendpendler, Geschäfts- und Freizeitreisende attraktiv.“

    (SPNV: Schienenpersonennahverkehr; MIV: Motorisierter Individualverkehr)
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  • C. W.
    Stimmt, das sagt das Kobra-Gutachten.

    Dann sollten Sie aber der Ehrlichkeit halber auch weiter zitieren! Genauso steht da nämlich auch, dass durch E-Busse (und wie ich meine umweltfreundlichere Busse mit Wasserstoff bzw. Erdgas) dieser Vorteil des umweltfreundlichen Schienenverkehrs aufgehoben wird. Dort steht weiter zu lesen, dass im Bereich SW Hbf massive Eingriffe in den Gleiskörper stattfinden müssten, um einen Anschluss an die Hauptstrecken der DB zu erreichen und des weiteren wird ebenfalls das Problem der fehlenden Brücke über den Main bei Kitzingen und des schwierigen Anschlusses an die Hauptstrecke Wü-Nü-Mü erläutert.

    Ich finde es ungeheuerlich, dass sich die Kritiker latent dem Vorwurf ausgesetzt sehen, sie seien rückwärtsgewandte Umweltverschmutzer, die die Zeichen der Zeit nicht erkannt hätten und den Klimawandel leugnen. Das stimmt nicht. Aber Gegenüberlegungen anzustellen und das Thema kritisch zu beleuchten und ggf. zu hinterfragen, das muss doch wohl möglich sein!
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  • I. E.
    welche Eingriffe in den Gleiskörper sollen denn bitteschön in Schweinfurt nötig sein?
    Die Strecke liegt doch bereits fertig da!
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  • N. K.
    @ Steigerwaelder: Zutreffend! Im Hauptbahnhof müssten nur zwei (!) Weichen eingebaut werden, damit Personenzüge aus Richtung GEO an den Gleisen mit Bahnsteigen halten können.
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  • I. E.
    also quasi - verglichen mit der Summe der Gesamtkosten - nichts!
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  • A. S.
    @ Princecharmant
    Gerne.
    Die Kobra-Studie auf Seite 33 genau:
    „Der SPNV gilt grundsätzlich als umweltfreundlichere Mobilitätsalternative und als Mittel zur Reduzierung von Treibhausgasen und anderen Schadstoffen... ...Allerdings wird dieser Vorteil durch den vermehrten Einsatz von E-Bussen weitgehend aufgehoben werden.“

    Zusammen mit den schon zuvor geposteten Zeilen auf Seite 33:
    „Der SPNV wird im Vergleich zum straßengebundenen ÖPNV als Alternative zum MIV wahrgenommen.“

    Heißt, für Busse lässt keiner sein Auto stehen. Elektrobusse, mit denen keiner fährt bzw. nur diejenigen ohne Alternative, sind somit auch keine Lösung.
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  • M. S.
    "Ich finde es ungeheuerlich, dass sich die Kritiker latent dem Vorwurf ausgesetzt sehen, sie seien rückwärtsgewandte Umweltverschmutzer, die die Zeichen der Zeit nicht erkannt hätten und den Klimawandel leugnen."

    Nö, ich zuminderest tue das nicht. Wer allerdings wie manche Schreiberlinge und BI-Aktive sein Häuschen an der Schiene hat braucht sich jetzt nicht als Umweltfreund "outen" nur weil er weiß wie man Glyphosat schreibt und irgendwelche Steuergeldverschwendung anprangert. Glyphosat entlang von Schienenstrecken muss niemand essen, Steuergeldverschwendung liegt nicht vor. Den Leuten gehts nicht um die Allgemeinheit, sondern nur um sich und die vermeintliche Störung durch Züge. Immobilienbesitzer und Landeigner im Einzugsbereich von Fahrradpendlern (das ist in ziemlich allen Orten fast für alle der Fall) sind dabei doch eher Profiteure. Alleine schon der Gedanke das 3. oder sogar 2. Auto einer Familie abschaffen zu können sollte die Leute mal zum Denken anstoßen.
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  • J. B.
    Und wie kommen die älteren Menschen zum Bahnhof? Durch Zubringerbusse!
    Wie kommen die älteren Menschen weiter in die Stadt etc.? Mit dem Stadtbus.
    Viel zu umständlich für älter Menschen, Arbeitnehmer und Schüler. Diese Bahnstrecke hat keine Vorteile für unseren Raum.
    Also sollen viele Bushaltestellen in den Gemeinden wegfallen, nur um eine unnütze Bahnstrecke zu reaktivieren?
    Jeder muss das mal für sich durchspielen und man merkt, dass es ein Unding ist diese Strecke zu reaktivieren!
    Bahnreaktivierungen da wo es Sinn macht bitte.
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  • I. E.
    Wer sagt denn, dass die Bushaltestellen wegfallen?
    Es muss - und kann natürlich dann auch - einen Zubringerdienst geben, der die Personen zum Bahnhof bringt - und dann z.B. auch vom Sennfelder Bahnhof über die Brücke in die Innenstadt gebracht zu werden!
    Das funktioniert in vielen anderen Gegenden in Deutschland auch - fragen Sie mal jemanden in Berlin oder München. Ich kenne da eine ganze Reihe Menschen, die nicht mal ein Auto haben - die fahren zur Arbeit öffentlich, teilweise mit 3-4 mal umsteigen! Nur wir hier im südlichen Landkreis Schweinfurt sollen das nicht schaffen - und so einen wirklich sicht- und spürbaren Beitrag zum Umweltschutz leisten?
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  • Veraltete Benutzerkennung
    Sie brauchen doch die Streckenreaktivierung nicht ablehnen, indem sie Argumente vorbringen, die nichts mit Ihnen zu tun haben. Die "älteren Menschen" werden schon wissen, wie sie zum Bahnhof kommen. Das braucht ihre Sorge nicht zu sein. Es soll übrigens hellbeige Wagen geben, die man anrufen kann und die einen befördern, z.B. zum Bahnhof.
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  • M. S.
    @Gerolzhoefer: Mal ehrlich, sind sie aktiver ÖPNV-Nutzer? Also 4-5 Mal die Woche zur Arbeit? Es scheint nicht danach zu klingen. Ich fahre teilweise kleine Umwege um dann via S-Bahn oder U-Bahn schnell ans Ziel zu kommen. Nie käme ich unter der Woche auf die Idee mit dem Bus Stopp&Go zu pendeln. Das hasst ja sogar der Busfahrer. Jetzt zu unterstellen ausgerechnet ältere Semester hätten besonders viel Zeit ist eine weitere Unterstellung die sich kaum mit der Realität vereinbaren lässt ;o

    Übrigens. Jene Zubringerbusse wären schon ein Zugewinn. Augenblicklich gibts es bekanntlich nur die Rum-Eier-Linie Geo-Schweinfurt - die allerdings für viele Orte im südlichen Teil des Lkr. kaum erreichbar ist und selbst wenn erreichbar, kaum findbar. Früher konnte man bei bahn.de noch Dingolshausen oder Michelau (im Steigerwald) eingeben. Selbst das geht heute nicht mehr. Die Auskunft der Lkr. es stünde ja auf der Website als PDF ist so ÖPNV-feindlich wie viele weitere Planungen des Landkreises.
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  • M. S.
    "Viel zu umständlich für älter Menschen, Arbeitnehmer und Schüler."?
    Ähm... haben sie schon mal jene dieser scheinbar seltenen Gattungen gefragt?
    Ich fuhr früher mit dem Bus zur Schule nach Geo. Irgendwann weiter nach Gaibach. Der gondelte damals schon so lange, dass wir klassenweise trampten. Das wussten auch die Landkreise, darum durften viele schon mit 17 bzw. 17,5 dorthin Auto fahren. Spätestens damals merkte ich wie schlecht der ÖPNV in meiner Heimat abläuft.

    Jeder Schüler wird darin einen Vorteil sehen wenn's schneller geht, kaum einer ist so lauffaul wie sie die beschreiben. Arbeitnehmer gehen bekanntlich v.a. zum arbeiten weil es dafür Geld gibt. Wenn der Netto-Weg zur Arbeit kürzer wird, absehbar sogar massiv günstiger, lohnt es sich doch erst recht. Zeit in Bahnen darf man nicht wie im Auto rechnen, denn anders als Autofahrer hat man schon morgens Mails und News gecheckt. Manche dürfen das sogar partiell als Arbeitszeit werten, wenn sie Bürozeugs lesen. Gelebter Alltag.
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  • M. S.
    und ältere Menschen... komisch, aber gerade in Regionen wo der ÖPNV stark ausgebaut ist findet man nicht nur mehr ältere Leute in Zügen sondern eben auch in Bussen. Gerüchten nach ziehen gerade Senioren heutzutage sogar gern vom Land in die Stadt, weil sie dort eben mobiler sind - vorausgesetzt sie kommen auch mal raus. Nicht zuletzt weil die eigenen Kinder und Enkel nicht selten noch viel weiter weg wohnen. Der allgemeine Trend der Landflucht resultiert ja daraus, das nicht zuletzt auch junge Leute aus Orten wie Geo und den Dörfern drumrum abgewandert sind, weil keine passenden und interessanten Jobs für sie hier gab. Würde ja gerne mal die Statistiken sehen wo Schulabsolventen der letzten 20 Jahre heute so leben.

    Die ganze alten Leute, die nutzen meist weder Bus noch Bahn, mit der Masche brauchen wir hier jetzt nicht anfangen.
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  • M. S.
    Vor ein paar Jahren lies die Stadt Geo ja bekanntlich einen Kleinbus durch die City fahren. Speziell für Senioren. (Zumindest schien man kein Interesse an Arbeitnehmern und Schülern zu haben was die Beförderungszeiten betraf.)

    Obendrauf fuhr er nur in Geo. Holte nicht die Leute aus den Nachbarorten ab.
    Zudem sollte der Test nur 3 Monate dauern, dann 6. Keine Ahnung ob das "Beratungsunternehmen" das damals so vorschlug oder die Stadt selbst entschied (es entsprach jedenfalls bei Weiten nicht den sonst üblichen Erprobungszeit für solche Systeme).

    Heute wäre die Situation noch einmal eine andere, da die Stadt sich sogar noch darauf eingelassen hat die Versorgungszentren weiter nach außen wandern zu lassen, Wohnsiedlungen fernab der Geschäfte geplant werden und die City zum Museum mutiert. Die Haltestellen waren damals mit Mini DinA4 Blättern markiert, deren Haltestellensymbole aus dem Tintenstrahldrucker kamen und ranzig zerflossen. Vielleicht denken manche deshalb in Geo klappt nix.
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