Lotte Nuria Adler heißt die glückliche Gewinnerin des 1. Preises beim diesjährigen „Internationalen Yasuo-Kuwahara-Wettbewerb“ für Mandoline solo des Vereins „Musikforum Schweinfurt“. Die Düsseldorferin setzte sich im Finale gegen sechs weitere Bewerber durch und darf sich nun über ein Preisgeld von 4000 Euro freuen. Zusätzlich erhielt Adler den von der „Finkenburg-Stiftung für Umwelt und Kunst“ mit 300 Euro dotierten Publikumspreis.
Ein Wochenende lang war das Schweinfurter Rathaus der Schauplatz des von der Fachwelt als renommierteste Vergleichsmöglichkeit für professionelle Mandolinisten der Welt bezeichneten Ereignisses. Musik erklang aus allen Räumen, und wieder einmal wurde die Rathausdiele für ihre großartige Akustik gelobt.
Was die Musiker und Musikerinnen auf sich nehmen, um in Schweinfurt teilzunehmen, ist beachtlich: Die weiteste Anreise hatte Svetlana Musafina aus dem 4100 Kilometer entfernten Jekaterinburg. Maryna Slabadskaya und Dzmitry Tsitov aus Minsk in Belarus haben gemeinsam mit ihrer Pianistin Natalia Kirpechenko mehr als 30 Stunden im Fernbus verbracht.
Pflicht- Wahlpflicht und frei gewählte Stücke
In der Reihe von 28 bisher stattgefundenen Wettbewerben war dies bereits der achte in der Solokategorie Mandoline. In zwei Runden mussten die insgesamt sechzehn Teilnehmer bei Pflicht-, Wahlpflicht- und frei gewählte Werken von Barock bis Moderne ihr Können zeigen. Die Jury wurde von der Musikjournalistin Erna Rauscher (Dittelbrunn) geleitet. Mit Valerij Kisseljow (Russland), Natalia Korsak (Belarus), Christian Laier (Erfurt) und Vincent Beer-Demander (Frankreich) steuerten vier ehemalige Wettbewerbsteilnehmer und -preisträger ihre einschlägige Expertise bei.
Diskutiert wurde nach Aussagen des Musikforums-Vorsitzenden Gerhard Vogt hart, intensiv, durchaus auch kontrovers, immer jedoch sachlich und fair. Aufgrund des insgesamt sehr hohen Niveaus wurden dann auch mehr Teilnehmer als geplant zum Finale zugelassen.
Spannende Endrunde
So erlebten Besucher, Fans und auch die bereits ausgeschiedenen Teilnehmer am Sonntagvormittag eine zwar lange, aber spannende und abwechslungsreiche Endrunde, in der auch Barockmandoline, dazu Cembalo und Klavier als Begleitinstrumente zum Einsatz kamen.
Charlotte Kaiser aus Saarbrücken wurde schließlich mit dem 2. Preis in Höhe von 2500 Euro ausgezeichnet, Zhanna Akturk aus Russland erhielt den 3. Preis in Höhe von 1500 Euro. Der Sonderpreis für die beste Interpretation eines Werkes von Yasuo Kuwahara ging an Marta Escudero Valero aus Spanien (300 Euro). Für Lotte Adler, die bereits 2015 in Schweinfurt den zweiten Preis bekommen hatte, war der Sieg übrigens der zweite innerhalb einer Woche: Auch den Gewinn des Wuppertaler Barmenia-Kammermusik-Wettbewerbs kann sie seit wenigen Tagen in Ihrer künstlerischen Biographie aufführen.
Leidenschaft und Liebe zum Instrument
Juryvorsitzende Erna Rauscher verband bei der Preisverleihung ihre Glückwünsche mit einem großen Dank an die Organisatoren Gerhard Vogt und Elke Tober-Vogt vom Verein Musikforum Schweinfurt. Allen Beteiligten gab sie zum Abschied mit: „Tragen Sie Ihre Leidenschaft und Liebe zu Ihrem Instrument in die Welt hinaus und begeistern Sie weiter die Menschen durch Ihre Musik!“