Mit einer Wort-Gottes-Feier in der Kirche Sankt Sebastian in Unterspiesheim, aber ohne Gesang, endete die Geschichte der Singgemeinschaft Unter-, Oberspiesheim und Gernach, nach fünfzig Jahren voller Musik und Gemeinschaft. Der Chor hatte schon mit Überalterung und Nachwuchsproblemen zu kämpfen. Die Corona-Pandemie beschleunigte jetzt das Ende. Mit den erforderlichen Unterschriften unter die Auflösungsurkunde vollzog man das Ende der Singgemeinschaft.
Auch die Wort-Gottes-Feier stand ganz im Zeichen der Pandemie. Die Gottesdienstbesucher wurden vom Ordnungsdienst zu ihren Plätze begleitet, mit Maske und Abstand. Gestaltet wurde die Feier vom Vorsitzenden des Chores, Rudi Friedl, mit Pfarrer Thomas Amrehn, einem Blockflötentrio (Notburga Friedl, Petra Möhring, Herbert Werner) und Keybord-Melodien (Dirigent Christopher Kuhn).
Die Urkunden der für langjährige Treue zu ehrenden Chormitglieder konnten nicht wie üblich mit Handschlag übergeben werden. Sie wurden schon vorher auf die Plätze verteilt. Als Erinnerung hatte Friedl außerdem die Notenblätter des im März ausgefallenen Konzerts kopiert und beigelegt. Die Ehrungen während des Konzertes wären "letztendlich der Höhepunkt gewesen", sagte er. Friedl dankte auch den Chorleitern Silvia Albert, Ute Höfner und Christopher Kuhn mit einem Präsent, ebenfalls für sie vorher bereitgestellt.
"Wir durften Teilhaben an Kunst und Kultur in unserem Land, das sollten wir immer in dankbarer Erinnerung behalten", empfahl der sichtlich gerührte Ehrenvorsitzende der Singgemeinschaft, Josef Ortner, den anwesenden Sängerinnen und Sängern. Er sprach dem Vorsitzenden Friedl, der fast 30 Jahre die Geschicke des Vereins lenkte, aus große Anerkennung aus. Ortner erzählte außerdem kurze Episoden von den Anfängen des Chores, die er aus seiner Chronik entnahm, die mehrere dicke Bücher umfasste.
Die Geehrten:
Für 60 Jahre: Erwin Römert; für 50 Jahre: Pauline Büchs, Rudi Friedl, Rudolf Graf, Maria Hofstetter, Anita Ortner, Josef Ortner, Betty Scheuring, Franziska Werner, Herbert Werner und Anita Wider; für 40 Jahre: Irene Heck und Luitgard Römert; für 25 Jahre: Thea Egger, Notburga Friedl, Gerti Schneider, Gunda Seemann und Edeltraud Dresch.