Das kleine Stadttheater Gerolzhofen lud anlässlich der Lesung des Journalisten und Schriftstellers Eberhard Schellenberger zu Kaffee und Torte ein.

Begeistert wurde das Angebot wahrgenommen. Bekannte und neue Besucher trafen aufeinander und tauschten sich aus. Anschließend wurde den Zuhörern:innen Gelegenheit geboten, seine persönliche Geschichte über die Zeit, in der Deutschland noch in Ost und West geteilt war, zu erfahren.

Unter dem Decknamen "Antenne" wurde der Würzburger BR-Reporter bei Besuchen in Suhl dauerhaft von der Stasi überwacht und alle seine Aktivitäten lückenlos protokolliert. In seiner Lesung aus dem von ihm verfassten gleichnamigen Buch "Deckname Antenne" berichtete Schellenberger zudem von mitgeschnittenen Radiosendungen sowie abgehörten Telefonaten und verwanzten Übernachtungsräumen. Begleitet von Originaltonaufnahmen, einer Bildershow und mitgebrachten Erinnerungsstücken, führte der BR-Reporter das Publikum durch seine Erlebnisse und Anekdoten im Zusammenhang mit seiner Arbeit und der DDR.

Die Zeitreise endete mit der Nacht der Wiedervereinigung am 3. Oktober 1990, in der Eberhard Schellenberger am ehemaligen Grenzübergang Eußenhausen-Meiningen, inmitten feiernder Menschen, die wohl emotionalste live Reportage seines Reporterlebens lieferte.

Im Anschluss an die Lesung, die sehr viele interessierte Zuhörer:innen anzog, fand bei gemütlichem Ambiente mit einem Glas Secco noch ein reger Austausch unter den Gästen statt.

Von: Helene Vorndran und Johanna Kassner/Mitglieder im Theaterverein