Zu "Krähen fressen den Acker leer" (Ausgabe vom 6. Juni, auf dem Foto ist eine Rabenkrähe zu sehen) erreichte die Redaktion folgender Leserbrief.
Als ich vor vielen Jahren in der Nähe von München eine landwirtschaftliche Lehre absolvierte, waren die dortigen Bestände an Saatkrähen so hoch, dass wir Mais circa zwei Zentimeter tiefer säen mussten, als üblich. Die Krähen, die damals noch in den Wäldern nisteten und nur zur Futtersuche auf die Felder kamen, zogen an den keimenden Pflänzchen, die dann wegen der tieferen Saat abrissen und meist nochmal austreiben konnten.
Krähen und andere Rabenvögel (Elstern, Eichelhäher) nisten derzeit gerne wie in Volkach stadtnah oder wie bei uns in Sommerach in den naturnahen Gärten. Hier jagen sie vor allem Singvögel und nehmen deren Nester aus. Zur beliebten Beute gehören übrigens auch Eidechsen, die auch deswegen stark zurückgegangen sind.
Auf meine Anfrage vor einigen Jahren bei der Regierung von Unterfranken, was man zum Schutz der Singvögel unternehmen kann, wurde mir mitgeteilt: „ Nichts, Singvögel sind die natürliche Speise der Elstern“ (Originalton). Überzogener Schutz robuster und massiv störender Vogelarten kann nicht im Sinn des Naturschutzes sein.
Dr.agr. Peter Wondrak
97334 Sommerach