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Dittelbrunn
Leserforum: Sünden fallen auf die Nachkommen zurück
Bearbeitet von Lena Berger
 |  aktualisiert: 13.02.2024 00:15 Uhr

Ich möchte hiermit der Stadträtin Ulrike Schneider zu ihrem Mut gratulieren und ihr meinen Respekt bekunden. Sie hat dieses leidige Thema der sinnlosen Bodenversiegelung treffend und mit deutlichen Worten beschrieben, besser kann man es nicht machen!

Dass sie sich damit unter Landräten, Bürgermeistern, und vielen Gemeinderäten keine Freunde schafft, ist klar. Seit langer Zeit macht es mich furchtbar traurig und auch wütend wenn ich sehe, wie unsere Umwelt verändert wird. Der biblische Hinweis „machet euch die Erde untertan“ wird immer mehr pervertiert und zwar im Großen wie auch im Kleinen.

Was ist das nur für eine Kultur, in der alles dem Geld unterworfen wird. Offenbar braucht heutzutage jedes Kuhdorf sein Gewerbegebiet. Wohlgemerkt, zum Beispiel Lagerhallen mit 10 000 Quadratmetern Fläche und darin vielleicht drei oder vier Arbeiter. Soviel zu dem Totschlagsargument "Arbeitsplätze schaffen". Und das alles, obwohl wir wahrlich bereits gut versorgt sind mit all diesen Discountern. Da es weder mehr Bevölkerung oder riesige Einkommenssteigerungen gibt, läuft das alles nur auf Verdrängung hinaus.

Aktuelles Beispiel ist ja auch Poppenhausen. Diese Gemeinde braucht jetzt unbedingt eine riesige Halle für Amazon. Wahrscheinlich würde in dem Ort ohne diese Investition alsbald eine riesige Hungersnot ausbrechen und dieser deshalb in Kürze untergehen.

Dazu ärgert mich dann auch noch das dumme Gerede von den sogenannten "Ausgleichflächen". Als ob es da irgendwo ein Lager dafür gäbe und man diese nur einfach entnehmen und installieren könnte. Wenn so eine Ausgleichsfläche überhaupt seinem Namen gerecht werden würde, dann nur dadurch, dass unbenutzte Gebäude und verfallene Grundstücke renaturiert und damit der schönen Landschaft und Natur wiedergegeben würden.

Manchmal frage ich mich deshalb, ob ich noch richtig denken kann. Und, ja das ist zwar unschön, aber manchmal bin ich tatsächlich auch froh alt zu sein. Denn irgendwann fallen alle diese kleinen und großen Sünden wieder auf die Menschen zurück und unsere Nachkommen werden sich damit arrangieren müssen.

Hans Joachim Frank
97456 Dittelbrunn

 
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  • G. W.
    Her Frank,
    ich darf Sie beruhigen:
    mit Ihrer Denkweise ist alles in Ordnung, und ich kann Ihren Leserbrief in sämtlichen Punkten unterschreiben.

    Traurig ist allerdings die Tatsache, dass man in dieser Gesellschaft, in der wir leben, mit all dieser auf Kommerz und Konsum ausgerichteten Politik und Wirtschaftsordnung,
    mit einer aufrichtigen und anständigen Haltung leider keine allzu große Karriereperspektive hat.

    MFG
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