Zum Artikel "Simone Seufert wehrt sich gegen die Kritik" vom 14. April erreichte uns folgende Leserzuschrift:

Als Euerbacher Bürger habe ich mir die Augen gerieben. Da steht unsere Bürgermeisterin groß und breit vor dem Rohbau der künftigen Tagespflege. Warum? Um ziemlich polemisch und am Thema vorbei auf die Stellungnahme von Stadträtin Ulrike Schneider zu reagieren, die sich in einer Stellungnahme auf Einkaufszentren und Gewerbegebiete an Ortsrändern bezogen hat.

Im Gegensatz zu unserem Dorfoberhaupt habe ich mich über den Mut der Stadträtin gefreut. Denn das Gewerbegebiet vor meiner Haustür ist abstoßend, und gebraucht haben wir den großen Rewe-Markt auch nicht. Genauso wenig wie die Aral-Tankstelle, die mit ihrem hässlichen, x Meter hohen Pylonen auch noch weithin aufmerksam macht auf den Schandfleck.

Wir haben einen Bäcker in der Dorfmitte und wir haben einen Netto – und für alles andere können wir ins benachbarte Niederwerrn oder an den Schweinfurter Hainig fahren – wo die meisten von uns eh vorbeikommen. Wofür haben wir unseren Ortseingang also so verschandelt?

Unsere Bürgermeisterin erklärt so ziemlich am Thema vorbei, dass die Gemeinden gut zusammenarbeiten, zum Beispiel an einem Denkmalkonzept. Aha! Und dann verweist sie auf die neue Kinderkrippe, die in der Ortsmitte stehen wird. Aha! Und dann lässt sie die Katze doch noch aus dem Sack: „Hier nutzen wir die Chance, die uns die Autobahn bietet.“ Ja, und genau diese Einkaufszentren und Gewerbegebiete auf der grünen Wiese stampft sich eine Gemeinde nach der anderen aus dem Boden – nur weil sie in der Nähe der Autobahn liegt oder ihre Bürger angeblich große Einkaufszentren wünschen. Eine schlimme Entwicklung und wenig Weitsicht bei den verantwortlichen Bürgermeistern.

Für Euerbach bedeutet das im Ergebnis: ein hässlicher, zubetonierter, 0815-Ortseingang und x Hektar Flächenversiegelung. Vor diesem Hintergrund ist die Stellungnahme „unserer“ Bürgermeisterin für mich wenig verständlich!

Roland Probst
97502 Euerbach