Zum Artikel "Trittstein als Wegbereiter" vom 21. Januar erreichte die Redaktion folgender Leserbrief.
Aktuell bietet sich heimat- und waldbewussten Bürgern in den Wäldern des Forstbetriebs Ebrach ein Bild des Jammers. Ausgerechnet auf einer Fläche, die als Teil des Nationalparks Steigerwald vorgesehen war, wurde mit Fällungen begonnen, denen bereits viele uralte Buchen zum Opfer gefallen sind. Damit konterkarieren die Bayerischen Staatsforsten bzw. das Landwirtschaftsministerium die Forderungen vieler Menschen, denen Klima- und Waldschutz ein ernstes Anliegen ist.
Sollte hier ein Exempel statuiert werden, damit gerade am Brennpunkt Steigerwald sichtbar wird, was den politisch und forstlich Verantwortlichen in Bayern wichtiger ist: Profitmaximierung auf Kosten der Natur statt Waldschutz? Reife Buchenwälder wie im Ebracher Forst sind europaweit einzigartig und nur noch an wenigen Standorten auffindbar. Gerade der CSU, die immer auf Heimat als politisches Schlagwort setzt, wäre es gut angestanden, durch einen Verzicht auf solch eine brachiale Maßnahme ein Zeichen für die Heimat zu setzen.
Hat man aus dem Wahlergebnis immer noch nicht gelernt? Ein großer Bevölkerungsanteil in Bayern hat doch bei der Wahl signalisiert, dass es ein "Weiter so!" wie bisher nicht mehr geben darf. Ein flächenmäßig kleines Stück wertvollen Naturwalds zu belassen und in einem reichen Land wie Bayern auf ein wenig Holzertrag zu verzichten, das ist doch nicht zu viel verlangt, von einer Partei, die sich christlich und heimatbewusst nennt.
Wir dürfen unsere natürlichen Lebensbedingungen nicht immer weiter den Gewinnmargen opfern!
Tina Ziegelmeier
96157 Ebrach
Es war im Steigerwald keine Fläche für einen Nationalpark vorgesehen. Kategorie Fakenews.
Argumente müssen halt auch überzeugen.
Mit den Folgen des Nationalparks müssen die Leute vor Ort leben, die andern schauen mal in der Freizeit zur Ergötzung vorbei.
"Wir Steigerwälder haben die Wälder so schön gehegt und gepflegt aber jetzt kommen die arroganten Städter und die oberschlauen Naturschützer daher und wollen uns die Verantwortung für die Wälder wegnehmen":erfasst den Kern ganz gut.
Nur Ihre daraus folgende Wertung ist seltsam.
Wo haben sich die Nationalparkfreunde jemals ideologisch bewegt und auch nur ansatzweise ihr Maximalziel in Frage gestellt?
Lernen Sie es doch endlich, das ist nicht der Wald der Steigerwälder! Es ist öffentliches Gut! Hier kann jeder Staatsbürger für etwas eintreten, was ihm wichtig ist! Pech für Sie, wenn Sie dem verlockenden Gesäusel von verlogenen Lokalpolitikern auf den Leim gegangen sind - hätten Sie aber bei ernsthafter Betrachtung auch selbst drauf kommen können!
Und vor allem ist der Nationalpark Steigerwald wirklich kein Maximalziel! Die 10% der Staatswälder, die im Rahmen der nationalen Biodiversitätsstrategie aus der Nutzung genommen werden sollen, waren das Ergebnis vieler schmerzhafter Kompromisse, welche die Umweltschützer, angefangen vom Bundes-Umweltministerium über die NGOs bis zum Käferzähler in Koppenwind zähneknirschend hinnehmen mussten!
Trotz des Aufrufes der Grünen: " Wähl Nationalpark an der Landtagswahl in Bayern" ist die Mehrheit der Bevölkerung nicht für einen NP. Was Sie hier als Bild des Jammers bezeichnen ist der normale Vorgang von Fällarbeiten im Winter, wie das schon seit Jahrzehnten praktiziert wird, die Natur wird sich davon erholen. Glauben Sie mir, wir Nationalparkgegner lieben unsere Heimat, wir lieben die Natur und wir haben Vertrauen in die Forstbetriebe. Das Trittsteinkonzept ist ein Weg Artenvielfalt im bewirtschafteten Wald zu erhalten, ich bezweifle , dass sich jemals ein grüner Politiker oder ein Befürworter damit auseinander gesetzt hat.Für diese Menschen gilt leider nur die Maximalforderung nach einem NP. Gruß Steffen Link Michelau
Der Forstbetrieb Ebrach verstößt bei seiner Arbeit immer wieder gegen die eigenen Statuten, geht unsensibel in Naturschutzgebieten vor wie im Weilersbachtal und erregt mit umfangreichen Baumfällungen großen Ärger bei der Bevölkerung, siehe die Fällungen bei Fabrikschleichach.
Meiner Meinung nach sind die Buchenwälder beim Forstbetrieb Ebrach nicht in guten Händen, da der Forstbetrieb bei allem Waldschutzpropaganda in erster Linie Profit aus dem Wald machen soll.
Der Nationalpark ist der bessere Weg, um die naturnahen Buchenwälder zu verwalten und erhalten.
Im Umkehrschluss könnte man auch folgern, dass nicht jeder Grünenwähler für einen Nationalpark sein muss, wie der Leserbrief meint.
Welche Umfrage meinen Sie? Die bei der Bamberg oder Schweinfurt im Steigerwald liegen?
In Erfurt gibt es auch einen Steigerwald. Vielleicht sollten Sie die Erfurter auch befragen.
Von Buchenwäldern reden die Naturparkfreunde auch in Druckschriften usw. Müssen da auch Buchstaben gespart werden oder gibt es andere Gründe? Ich vermute mal, dass die Hysterie sich mit dem Begriff "Buchenwald" besser schüren lässt.
Total übertrieben! Lächerlich! Unglaubwürdig!
Wie wollen Sie dann dem "Waldbaden" nachgehen?
Zum anderen: Im Naturwaldreservat Brunnstuben gilt ein Betretungsverbot, aber man könnte ja darauf verzichten, wenn es viel mehr und größere solche Naturwaldflächen gäbe, denn dann müsste man die kleinen heute noch bestehenden Parzellen nicht mehr so strikt schützen.