Zum Thema "Pflege in Bayern und Deutschland" erreichte die Redaktion folgende Leserzuschrift.
Die Pflege in Bayern und Deutschland muss neu aufgestellt werden. Ministerpräsident Dr. Marcus Söder setzt sich mit ganzer Kraft für den Schutz der Bevölkerung in Bayern und darüber hinaus ein. Ja, die Bevölkerung ist zwingend zu schützen und dabei ganz besonders die Menschen, die von Berufs wegen anderen Menschen sehr nahe kommen müssen. Deshalb möchte ich den Blick auf die Pflegefachpersonen lenken und auf alle, die in der direkten Pflege tätig sind.
Sind Menschen schwer erkrankt und auf Übernahme ihrer Körperpflege durch Pflegepersonen angewiesen, so ist die körperlicher Nähe, oftmals über eine längere Zeitspanne, unumgänglich. Körperpflege, Mundpflege, spezielle Behandlungspflege wie zum Beispiel Absaugen von Schleim aus dem Mund-Rachenraum ist nicht auf Distanz möglich. Schutz vor „Covid 19“ erfordert jedoch Distanz, oder entsprechende Schutzmaßnahmen. So ist es auch einem demenzkranken Menschen meistens schwerlich zu vermitteln, dass er in seine Ellenbeuge Husten oder Niesen sollte. Deshalb ist es zwingend erforderlich Schutzkleidung in ausreichendem Maße sicherzustellen. Aus der Not heraus nähen inzwischen Einrichtungen und ambulante Dienste ihre Gesichtsmasken selbst!
Bereits am 9. Februar 2011, vielleicht unter dem Eindruck, der gerade noch glimpflich abgegangenen „Schweinegrippe“ mit 253 Todesfällen in Deutschland (Statista Research Departement) gründete der damals zuständige Minister Dr. Markus Söder ein „Bündnis Pflegekammer“ in Bayern. Alle Pflegeverbände in Bayern sprachen sich dafür aus. Nach Wechsel von Dr. Markus Söder ins Wirtschaftministerium wurde die Pflegekammer, durch Dr. Marcel Huber und den anhaltenden starken Gegenwind aus den eigenen Reihen sowie von SPD, FDP und den Grünen auf Eis gelegt.
Um eine Pflegekammer doch noch durchzusetzen, gab es, initiiert durch die Pflegeverbände, Unterschriftensammlungen, Demonstrationen, Runde Tische, unzählige Gespräche mit politischen Leistungsträgern und vieles mehr. Anfangs hatten auch die verschiedenen Pflegeverbände in Bayern Diskussionsbedarf bezüglich einer Pflegekammer. Doch die in Aussicht stehende, bessere Weiterentwicklung des Berufsstandes und damit verbunden die größere Sicherheit für die Bevölkerung haben uns geeint.
Denn die wesentlichen Ziele einer Pflegekammer sind unter anderem die Registrierung aller Pflegefachpersonen inklusive ihrer Zusatzqualifikationen und der Nachweis von regelmäßigen Fortbildungen, um die Berufszulassung zu erhalten.
Dadurch stünden in Krisenzeiten den Verantwortungsträgern die notwendigen Daten zur Verfügung, um Pflegefachpersonen in den Beruf zurück zu holen. Durch die Forderung einer Pflegekammer, regelmäßige Fortbildungen nachzuweisen, kann man zudem davon ausgehen, dass diese Pflegefachpersonen einsetzbar sind und die Verbindung zum erlernten Beruf nicht verloren haben.
Damit hätte sich zudem der Aufruf von Ministerin Huml, Ministerium Gesundheit- und Pflege, vom 24. März 2020 erübrigt, Pflegekräfte, die derzeit nicht in ihrem Beruf tätig sind, zur Unterstützung im Kampf gegen die Coronavirus-Pandemie aufzurufen.
Maria Kober
97516 Oberschwarzach