Zum Artikel "Steigerwaldbahn: Ministerium weißt Thüringer Eisenbahn ab" vom 1. Dezember erhielt diese Redaktion folgenden Leserbrief:
Wir befinden uns mitten in einer Klimakrise. Trotzdem setzt die bayerische Landesregierung alles daran, eine vorhandene, klimafreundliche Infrastruktur zu entwidmen und abzubauen. Nicht nur, dass die BEG-Studie für eine mögliche Reaktivierung der Steigerwaldbahn für den öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) nach wie vor nicht einsehbar ist und auch wegen diverser Erklärungsnöte bereits nach oben korrigiert werden musste, so versuchen sie jetzt auch, die Thüringer Eisenbahn-GmbH mit verrückten Begründungen abzuschmettern.
Diese hat nämlich einen Antrag auf Unternehmensgenehmigung nach §6 AEG gestellt. Dazu muss das Unternehmen lediglich nachweisen, dass es zuverlässig, finanziell leistungsfähig und fachlich geeignet ist. Da die Thüringer Eisenbahn GmbH aber bereits mehrere Bahnstrecken in Deutschland betreibt, sollten diese Anforderungen eigentlich kein Problem sein.
Wenn dann aber die zuständige Behörde die Ansprüche offenbar nachträglich künstlich hochsetzt, so begibt sie sich doch auf rechtlich sehr dünnes Eis. Es wurde anscheinend nicht berücksichtigt, dass gelegentlich langsam fahrende Güter- oder Tourismuszüge keinen so hohen Standard brauchen, wie regelmäßig verkehrende Nahverkehrstriebwagen. Oder ist die Firma jetzt nicht mehr fachlich geeignet, weil sie die Belange mobilitätseingeschränkter Europaletten nicht ausreichend berücksichtigt?
Matthias Pfannes
97348 Willanzheim
Es ist eine Frechheit, wenn man selbst schon nicht die Mittel für Reaktivierungen bereitstellt, andere Unternehmen daran zu hindern, auf eigene Kosten die Infrastruktur zu ertüchtigen. Dafür gibt es einfach keinen berechtigten Grund, die bayrische Regierung hat wohl Angst, dass die Leute merken, wie praktisch die Bahn ist und keiner mehr Auto fährt.
Ich kann nur hoffen, dass die Thür. Eisenbahn GmbH dagegen klagt, weil es wirklich ein Unding ist, was die bayrische Regierung hier macht. Ansonsten hilft nur - nie wieder CSU wählen und protestieren für den Erhalt der Steigerwaldbahn!
Sie müssen die Bahn ja nicht nutzen, wenn sie für Sie unpraktisch ist. Aber für viele andere ist sie es, weil man damit flott und entspannt an seinen Arbeitsplatz kommt. Sie macht das Leben für Familien leichter, weil denen der Transport der Kinder zu Schule/ Ausbildungsplatz abgenommen wird. Sie macht den Landkreis Schweinfurt für Studierende interessant, die auf der Suche nach einer günstigen Wohnalternativen sind. Sie befreit die großen Orte von der Blechlawine. Sie macht Touristen und Ausflügler neugierig, das Steigerwaldvorland zu erkunden. Sie macht einen guten Eindruck - nicht so, dass man denken muss, dass in den Orten entlang der Strecke die Katz' gebläut ist, weil es nur Busse mit Abreissfahrkarten gibt.
Die Bahn nahm ihren Anfang im 19. Jht - ich frage mich, warum Sie hier immer so gegen die Steigerwaldbahn dozieren, wenn Sie selbst die einfachsten Dinge nicht wissen.
Die Landbevölkerung braucht einen ÖPNV so wie er in München oder Berlin läuft.
München wird täglich mit 1.000.000 EURO subventioniert.
Da könnten wir 60 Busfahrer einstellen und 24 Stunden einen Halbstundentakt einführen!
Wie ist das mit gleichwertigen Bedingungen .... ?