Zur Berichterstattung über die katholische Kirche erreichte unsere Redaktion folgender Leserbrief in Gedichtform:
"Kirche in Not", von der Katholischen Kirche
einst Aufruf eines Spendenangebots.
Sie ist selbst in Not schon lange nun,
braucht dringend Runderneuerung.
In scharfer Kritik sie steht,
ein scharfer Wind von vielen Seiten weht.
Doch wer legt trocken Irrungen
und dort wo den ganzen Sumpf,
rottet sie ihn aus mit Stiel und Stumpf?
Was ich lese, hör und seh',
tut mir in der Seele weh.
Kann die Dinge nur als Laie seh'n,
nicht als Theologe oder Kirchenlehrer besteh'n.
So soll dieser Beitrag mein bescheiden,
wohlmeinend, auch kritisch sein.
Nun will ich schreiten mutig voran
mit einem gedachten Brief an den Vatikan:
"Sehr geehrter Herr Vatikan",
nimm bitte diesen Brief hier an.
Ich offenbare gleich am Anfang,
bin von Papst Franziskus angetan.
Ein Papst, der sich redlich müht,
dass unsere katholische Kirche wieder erblüht.
Ein Mensch aus Fleisch und Blut,
wie er sich gibt, tut richtig gut.
Nur manche/viele/allzu viele um ihn herum,
wecken keine Begeisterung.
Ihr hoch- und nicht hochwürdigen Herren
zeigt regelmäßig, euch gegen ihn zu sperren.
So ist inzwischen schade nur,
er wankt in seiner eingeschlagenen Spur.
Seine Widersacher in den eigenen Reihen,
fähig sind, das Kirchenvolk zu entzweien.
Schon war genug an Kirchenspaltung
wegen der Kirche harter Haltung.
Die Bibel ist das Grundgesetz,
eh und je gültig, auch noch jetzt.
Nehmen wir dies als Ausgangspunkt,
ist die Kirche kerngesund.
Doch hat sie diesen Weg verlassen,
sich auf gierige Strukturen eingelassen.
Ob Macht, ob Geld, ob Lüsternheit
zerstört Vertrauen der Christenheit.
Was Kirche ihren Gläubigen lehrt
für Kirchenfürsten gilt vermehrt.
"Kehrt um und glaubt an das Evangelium."
Der Knackpunkt heißt "Machtgehabe"
als völlig missverstandene Gottesgabe,
bei Mitgliedern der Kurie und von Bischöfen,
die ihr Herz verschließen und nicht öffnen.
Aus vielen vatikanischen Behörden im 11. Jahrhundert
hat sich die Kurie gebildet,
und wen wundert's mit Macht, Eigenleben,
zu einem eigenen Gebilde,
herrscht wie ein Clan im Kirchengetriebe.
Sie bilden eine Machtzentrale,
gerne mit viel Einfluss auf alle.
Auf Diözesanebene begrenzt,
verantwortlich der Bischof mit umfangreicher Kompetenz.
Bleibt für's Kirchenvolk und die Gremien dann
die Rolle des braven Untertan?
Die Kurie mit harter Hand ihre Kompetenz praktiziert,
im folgenden Statement impliziert.
"Rom hat gesprochen" heißt:
Wir lehnen ab jeden andern Geist.
Die Machtzentrale in Rom
hat's letzte Wort, gibt an den Ton.
Doch verlangt auch die Wirklichkeit
zu dienen den Menschen unserer Zeit.
So sollte auch die Kirche betrachten,
will sie mehr auf sich oder die Menschen achten.
Sind die Gläubigen für die Kirchenfürsten da?
Das Kirchenvolk nimmt sich oft in dieser Weise wahr.
Die Realität in der Kirche diesen Eindruck nährt,
besonders, wenn die Basis tickt anders als von oben erklärt.
Sehr geehrte Bischöfe – ihr müsst klare Kante zeigen,
dürft nicht vom synodalen Weg abweichen
gegenüber Rom und den Ewiggestrigen,
damit Kirche wieder wird zum Besten.
Ein geschrumpftes, noch treues Kirchenvolk
steht hinter euch, wenn ihr nur wollt!
Nur von oben herab kann die Kirche werden geheilt
wie auch ein Wasserlauf bergab nach unten eilt.
Doch Absolutismus und Sanktionen
sind wahrlich keine brauchbaren Optionen.
Was in vergangener Zeit richtig gewesen sein mag,
muss das gelten für Jahr und Tag?
Im Bremserhäuschen ist kein Platz,
für jeden dort brauchen wir Ersatz.
Einst von Papst Johannes XXIII ein Weckruf kam,
das Kirchenvolk ihn froh aufnahm.
"Fenster auf, frischen Wind in die Kirche lassen
von allen Plätzen, Straßen und Gassen.“
Einen solchen Aufbruch die Kirche braucht erneut,
damit sie wieder findet Verbindung zu den Leut'.
Hauptakteure stehen vorne dran!
Wer aber ist Herr Vatikan?
Es ist nicht nur ein einzelner Mann!
Papst Franziskus wünsche ich ein noch langes Leben,
beste Gesundheit und Kraft, die Kirche neu zu prägen,
dazu allzeit Gottes Segen.
Und lasst ihn nicht steh'n im Regen.
Werner Pfeuffer
97422 Schweinfurt