Zum Artikel "Spielplatz-Aufwertung: Start in Rügshofen?" vom 17. März erreichte die Redaktion folgende Leserzuschrift:
Mit Entsetzen habe ich den Artikel „Spielplatz-Aufwertung: Start in Rügshofen?“ in der MainPost vom 17. März gelesen. Das darf doch wohl nicht wahr sein, dass die Stadt überhaupt erwägt, so viele Spielplätze zu schließen. Ganz besonders hart finde ich, dass auch der Spielplatz in der Jakob-Pfeffer-Straße davon betroffen sein soll. Kürzlich war in einem Bericht zu lesen, dass es in Gerolzhofen keinen Spielplatz für Kinder unter drei Jahren geben würde. Ich weiß ja nicht, nach welchen Gesichtspunkten der Schreiber zu diesem Ergebnis kommt.
Wenn ein Spielplatz sich als kleinkindfreundlich in Gerolzhofen bezeichnen kann, dann wohl der in der Jakob-Pfeffer-Straße. Wir wohnen dort und sehen täglich, dass dieser Tummelraum für Kinder sehr wohl genutzt wird und attraktiv ist. Für die Kleinsten gibt es ein Spielhaus. Fantasie ist gefragt und Eltern können dort die von Ihren Kindern „gebackenen Sandkuchen probieren“. In Gerolzhofen gibt es zwei Babyschaukeln im öffentlichen Spielraum. Eine ist hier in der Jakob-Pfeffer-Straße. Sandkasten und Rutsche gehören zum Standartprogramm. Etwas besonderes ist die Tischtennisplatte, die wird von allen Altersgruppen genutzt, auch von Erwachsenen. Jeder Spielplatz sollte als Merkmal ein besonderes Highlight aufweisen.
Ich bin nicht damit einverstanden, dass an „unsere Jugend“ gespart wird. Sicherlich ist es nötig Spielplätze aufzuwerten. Vielleicht sogar deren Anzahl zu reduzieren. Aber so schlecht, wie in dem Main-Post-Artikel dargestellt, ist der öffentliche Spielraum nun wahrlich nicht. Es kann nicht sein, dass das Erschaffen von Parkplätzen, Grünanlagen oder gar die Umfunktionierung als Bauplatz, wichtiger ist als Platz für unseren Nachwuchs. Der Erhalt und Aufwertung ist eine Investition für unsere Jugend.
Ganz aktuell sind die Spielplätze eine Anlaufstelle für unsere Kinder. Corona geschuldet findet kein Sportunterricht, kein Leben im Sportverein statt. Hier kann aktiv etwas gegen den Vereinsamungstrend im aktuellen Online-Leben getan werden. Das ist die reale Welt. Es bieten sich Möglichkeiten im Spiel, mit Geräten im sicheren Raum etwas gegen die „Bewegungs-Legasthenie“ zu tun.
Unsere Stadt bezeichnet sich als familienfreundlich. Sie möchte junge Familien hier neu ansiedeln bzw. halten. Da wäre die Möglichkeit für ein sichtbares Zeichen. Die Stadt kann darstellen, wie groß die Kinderfreundlichkeit in unserer Heimatstadt geschrieben wird. Ich bin sehr dankbar für das reichhaltige Angebot vor Ort. Wichtig ist, dass die vorhandenen Geräte dem Sicherheitsstandard entsprechen und gewartet werden.
Im Stadtrat scheint man der Ansicht zu sein, es gibt nur junge Familien in den Neubausiedlungen. Man sollte vor den Spielplatzschließungen die Auslastungen der Objekte berücksichtigen. Hier wird die Jakob-Pfeffer-Straße mit Sicherheit gut abschneiden. Dieser Spielplatz wurde und wird genutzt. Zwei Spielgenerationen sind bereits durch, aktuell sind die ersten Enkelkinder als neue Nutzer hier. Weitere werden noch Folgen.
Eine Schließung dieses Spielplatzes wäre ein großer Verlust für die nachfolgenden Generationen. Wir bitten dieses noch mal gut zu überdenken und abzuwägen. Unsere Kinder sollten uns das wert sein. Der Nutzen dieser Einrichtungen ist nicht nur in Euro zu sehen. Bei Weitem nicht.
Ulrike Fritz
97447 Gerolzhofen