Zum Artikel "Gegen den Flächenfraß" vom 23. November im Schweinfurter Tagblatt erreichte die Redaktion folgende Leserzuschrift.
Der "Flächenverbrauch" – eigentlich kein Verbrauch, eher Umwandlung – ist auch im Landkreis Schweinfurt aktuelles Thema. Ein Fachgremium aus den Landkreisgemeinden diskutierte im Oktober und stellte einmütig fest: Flächensparen ist ein komplizierter und sensibler Bereich, auch angesichts des anhaltend starken Siedlungsdrucks; es müsse kontinuierlich weiterentwickelt werden.
Seit Jahren ist es Thema sowohl im Landtag als auch in vielen Kommunen. Landwirte verkaufen Ackerland, das für Lebensmittelanbau wegfällt. Neue Nutzungen mit Solarflächen werden gesucht, um die Vorgabe zum Klimawandel zu erfüllen. An den Ortsrändern entstehen neue Wohnhäuser , um dem Wunsch vieler Bauland-Suchender gerecht zu werden, mit teils erheblicher Versiegelung, mit Teilentzug von Grundwasserbildung.
Wo es kompliziert und sensibel werden kann, sind die "Flächenfraße" für stellenweise überdimensionierte Gewerbegebiete und neue ausgedehnte Supermärkte, die in Konkurrenz gegeneinander den Verdrängungswettbewerb steigern. Das "Sterben" der Nahversorgung, der Bäcker, Metzger, und die Leerstände innerorts machen es auch für ältere und nicht mobile Einwohner beschwerlicher.
Mein Wunsch an die Kommunen ist ein verantwortungsvoller(er) Umgang mit Flächenumwidmung einerseits, an die Grundstücksbesitzer andererseits, die Bemühungen der Bürgermeister zu unterstützen, langjährig erschlossene baureife Grundstücke für eine Bebauung zu überdenken.
Helmut Brand
97456 Dittelbrunn-Hambach