Der Verfasser des Leserbriefs ist nicht minder ideologisch unterwegs, wenn er im Zusammenhang mit dem Fahrradfahren von „ökologischem Nutzen hin oder her“ spricht. Es ist auf lange Sicht eben nicht egal, ob die Mehrheit der Bürger weiterhin auch für noch so kleine Strecken das Auto nutzt oder sich für die umweltfreundliche Variante auf zwei Rädern entscheidet. Ziel eines jeden modernen Verkehrsentwicklungsplans ist, neben einer verstärkten Nutzung des ÖPNV auch ein verstärktes Umsteigen auf das Fahrrad zu fördern.
Dieses Ziel nehmen Umweltverbände, der ADFC und Teile des Stadtrates sehr ernst, was sich Gott sei Dank in der Berichterstattung in der Main-Post widerspiegelt. Dem Journalisten Hannes Helferich kann man nur danken, dass er dieses Anliegen durch eine engagierte, kenntnisreiche und journalistisch korrekte Berichterstattung begleitet.
Ich selbst gehöre vorrangig zur Zunft der Fußgänger, deren „Rechte“ besagter Leserbrief-Schreiber meint, verteidigen zu müssen. Natürlich habe auch ich mit meinen 81 Jahren etwas gegen rücksichtslose Radfahrer einzuwenden. Dieses Fehlverhalten einzelner aber zum Anlass zu nehmen, das Engagement für den Radverkehr an den Pranger zu stellen, würde mir nicht einfallen, zeugt es doch von fehlender Weitsicht.
Brigitte Schneider, 97 422 Schweinfurt