Zum Thema Wild und Wald erreichte die Redaktion folgender Leserbrief.
Wie steht es in der Zeitung so schön geschrieben: Im Gemeinsamen Bürgerwald von Gerolzhofen und Dingolshausen werden vier neue Jagdbezirke geschaffen. Dadurch soll auch der Verbiss durch Rehwild reduziert werden.
Da stellt sich mir, als große Naturliebhaberin, Wanderin, Radfahrerin und Reiterin die Frage: welches Rehwild?
Dass in dem Bericht von „Waldpflege und waldbauliche Aspekte mehr in den Mittelpunkt zu stellen“ die Rede ist, verwundert umso mehr, wenn man sich die Schäden ansieht, die ein Harvester oder sonstige große Maschinerie im Wald anrichten. Mit einer urtümlichen Waldbewirtschaftung hat dies leider überhaupt nichts mehr zu tun. Nun muss man sich vorstellen, es kommt tatsächlich auch noch ein kleines (eines von wenigen) Reh daher und beknabbert ein Bäumchen . . . Ein enormer Schaden im Vergleich.
Schade, wenn der Profit, wie in vielen Bereichen des Lebens, auch im Gemeinsamen Bürgerwald an erster Stelle steht und der Eindruck entsteht, dass das Rehwild der größte Feind des Waldes ist. Wenigstens gibt es auch Kritik an dem Feldzug und eine stimmige Aussage, dass der Wald „eine Einheit, ein Ökosystem und Lebensgemeinschaft zwischen Pflanzen, Tieren und dem Boden“ ist.
Schön wäre es, wenn ich, stellvertretend für andere Naturliebhaber, bei meinen Wanderungen, Ausritten und Co. im Wald tatsächlich mal wieder Rehwild sichten würde, so wie früher, vor etwa zehn bis 15 Jahren, und nicht der allerletzte Rest abgeschossen würde.
Simone Kolb
97513 Michelau
Haben Sie Recht und es gibt kaum noch Rehe in den Wäldern, warum regen Sie sich auf? Keine Rehe können doch nicht geschossen werden!
Haben Sie nicht Unrecht und es gibt tatsächlich zu viel Rehwild in den Wäldern, warum regen Sie sich auf? Dann wäre doch der Eingriff gerechtfertigt!
Die Wahrheit liegt wahrscheinlich wie immer dazwischen.
Nebenbei bemerkt, haben Sie schon mal berechnet wieviel Kilogramm ein Harvester (Reifen) und wieviel ein Pferd mit Reiterin (Hufeisen) oder eine Radfahrerin (Reifen), die quer durch den Steigerwald reitet oder fährt, pro Quadratzentimeter auf die Waage bringt!
Rechnen Sie bitte einmal nach, vielleicht relativiert sich Ihre Beschwerde.