Zum Artikel "Auch ohne Wasser soll der Stausee eine Attraktion sein" vom 24. April erreichte die Redaktion folgende Leserzuschrift.
Als ich am Samstag in meiner Tageszeitung den Bericht las, war ich sehr enttäuscht. Der Ellertshäuser See soll abgelassen werden. Was hier geplant ist, ist eine Schande für die Menschen in der Region und des Oberlandes. Die Natur wird jetzt im Herbst mit allen Mitteln vorsätzlich zerstört: Fauna und Flora, Fische, Frösche, Wasserschlagen und Mìkroorganismen.
Bei mehreren Sitzungen, bei denen ich anwesend war, war immer die Forderung von Bürgermeister Friedel Heckenlauer, der Ellertshäuser See müsse sauberer werden.
Warum aber muss man den der See dazu überhaupt ablassen? Man könnte auch Spundwände um die Klappen des Abflusses am großen Damm stellen, das Wasser herauspumpen und dann bearbeiten. Schlamm kann man auch absaugen, ist er aber Sondermüll, dann kostet das Entsorgen viel Geld. Hier werden Millionen Steuergelder vorsätzlich zum Fenster hinausgeworfen.
Zur Verschmutzung und zum Thema Blaualgen im See habe ich mehrmals darauf hingewiesen, dass der See ein Naturbadesee ist. Die Verschmutzungen kommen meiner Meinung nach von außen in den See (z.B. Gülle, Nitrate, Kunstdünger, Luftverschmutzung). An allen Einläufen zum See sollten daher Vorkehrungen getroffen werden, um Einschwemmungen bei Starkregen zu verhindern. Ferner müsste der Landwirtschaft mit ihren Wiesenflächen Vertragsnaturschutz angeboten werden.
Bei Niederschlägen, die kaum nennenswert sind, ist es wichtig, dass der See nicht abgelassen wird. Zudem verdunstet in den vier bis fünf heißen Monaten sehr viel Wasser vom Ellertshäuser See.
Ich appelliere an die Gemeinderäte, dieses Projekt zu stoppen. Der Ellertshäuser See ist das Aushängeschild für die Allianz Oberland. Sollte es doch zum Ablassen des Sees kommen, werden meiner Meinung nach der Grundwasserspiegel sinken und die Bachläufe austrocknen.
Nur wer die Natur liebt wird sie auch verstehen.
Johann Ströhlein
97453 Marktsteinach