Zum Artikel "AfD zu Corona-Protest in Schweinfurt: Demonstranten sind Querschnitt der Gesellschaft" vom 9. Dezember erhielt die Redaktion folgende Leserzuschrift.
Im vergangenen Sommer wurde ich 70 Jahre alt. In den Fünfzigern hatte ich eine unbeschwerte, glückliche Kindheit ohne Entbehrungen. Als Dorfkinder wuchsen wir mit anderen Kindern auf der Straße auf. Kindergärten gab es nicht in allen Ortschaften. Freundschaften werden noch heute gepflegt.
Als Jugendlicher in den Sechzigern konnten wir die Freiheiten, die uns die Hippiebewegung brachte, genießen. In den Jahren danach waren wir Nutznießer des wirtschaftlichen Aufschwunges, jedoch nicht nur Nutznießer, sondern im Besonderen auch Beteiligte. Wir haben uns das erarbeitet. Wir kamen auch in den Genuss der Wiedervereinigung. Unsere Generation hat keinen Krieg erlebt. Wir waren eine Generation mit Konflikten, die wir problemlos lösen konnten. Selbst die Migration haben wir geschafft, vielleicht nicht im Interesse aller.
Aber ein kleiner Virus ist in der Lage, unser sonst so fast sorgenfreies Leben aus den Fugen zu bringen. Nein es ist nicht das Virus. Es ist leider ein sehr kleiner Teil unserer Bevölkerung, der versucht unseren Staat aus den Fugen zu bringen. Ich sehe mich durch rechtes Gedankengut und Querdenker bedroht
Für mich in meinem Alter ist es vielleicht nicht so dramatisch, aber ich sorge mich um unsere Kinder und vor allem um unsere Enkelkinder, die unsere unbeschwerte Lebensweise nicht verteidigen können, weil sie leider unsere Vergangenheit nur vom Erzählen kennen.
Reinhard Hanel
97490 Poppenhausen