Zum Artikel „Steigerwaldbahn: Kreistag beendet Kapitel“ vom 6. November erhielt die Redaktion folgenden Leserbrief:
Immer wieder wurde in verschiedenen Leserbriefen, Pressemitteilungen und Kommentaren diskutiert, ob das Potenzialgutachten der BEG zur Steigerwaldbahn vertrauenswürdig ist und warum es so stark von den beiden vorherigen Gutachten abweicht.
In der Main-Post-Berichterstattung über die letzte Schweinfurter Kreistagssitzung kamen die dort anwesenden BEG-Vertreter ausführlich zu Wort unter der Überschrift „Das Gutachten ist nicht in der Giftküche entstanden“. Merkwürdigerweise wurde in dem Artikel aber mit keiner Silbe erwähnt, dass die BEG nach insgesamt acht (!) Terminen mit den Kreisverwaltungen festgestellt hat, dass die Schülerzahlen nicht korrekt einberechnet waren, und sie daher die eigene Prognose erheblich „modifiziert“ hat. Für den Nordteil Gerolzhofen - Schweinfurt kommt man jetzt auf ein Potenzial von 982 Reisenden-km pro Strecken-km im Falle der Gesamt-Reaktivierung – ursprünglich war man nur auf 838 gekommen. Zum einen heißt das, dass die Kreisverwaltungen der ursprünglichen BEG-Prognose auch nicht getraut haben, zum anderen werden die Zweifel des VCD, der Grünen und anderer an dem Potenzialgutachten dadurch bestätigt.
Da muss man sich doch sehr wundern: Warum wurde die bei der Kreistagssitzung präsentierte neue Berechnung in der Main-Post-Berichterstattung verschwiegen? Und warum knickt der Kreistag so leicht vor der reaktivierungsfeindlichen Politik der Staatsregierung ein, die ganz offensichtlich Politik von gestern ist? Die „Ampelparteien“ verhandeln gerade über neue Weichenstellungen in der Bundespolitik, in Glasgow wird um einen lebenswerten Planeten gerungen, über den Antrag der Thüringer Eisenbahn auf Betriebsgenehmigung ist noch nicht entschieden und neue Technologien und Möglichkeiten machen den oftmals kritisierten Einsatz des althergebrachten Dieselbetriebs abkömmlich.
In dieser Situation das Interesse an der Steigerwaldbahn aufzugeben, ist wider jeglichen Menschenverstand. Wer bis drei zählen kann, kann sich ausrechnen, dass schon die bereits beschlossenen Klimaschutzgesetze sehr bald Auswirkungen auf unser Mobilitätsverhalten haben werden. Eigentlich wäre es Aufgabe der Presse, diese Widersprüche in den Blick zu nehmen, anstatt uns wichtige Informationen vorzuenthalten.
Jürgen Egger
97509 Gernach
Die vom Leserbriefschreiber erwähnten 982 Rkm beziehen sich nur auf den Teilabschnitt SW - GEO und wären allerdings nur dann zu erreichen, wenn die gesamte Strecke reaktiviert würde. Dies ist aber nicht machbar, weil hier eben nur die 623 Rkm zu Buche stehen. Der Wert von 982 Rkm ist also nur rein informativ gewesen, um zu zeigen, dass der Nordabschnitt grundsätzlich mehr genutzt würde als der Südabschnitt.
Für den Nordabschnitt SW - GEO alleine betrachtet (ohne den Südabschnitt und mit Endstation in GEO), kommen nur 790 Rkm heraus. Und damit ebenfalls deutlich zu wenig.
MfG Klaus Vogt, Redaktionsleiter der Main-Post
Herrn Vogt dann auch noch der Verbreitung von angeblichen "Falschmeldungen" zu bezichtigen, ist mit Verlaub eine Unverschämtheit.
Ihre Kommentare erinnern mehr und mehr an Meinungsbekundungen eines frustrierten Querdenkers bzw. an jemanden, der alles, was nicht seiner Meinung entspricht, als "Fake News" abtut. Donald Trump lässt grüßen!