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Gerolzhofen
Leserforum: Alternative Fakten und Berichte?
Bearbeitet von Jochen Jörg
 |  aktualisiert: 19.11.2021 02:22 Uhr

Zum Artikel „Steigerwaldbahn: Kreistag beendet Kapitel“ vom 6. November erhielt die Redaktion folgenden Leserbrief:

Immer wieder wurde in verschiedenen Leserbriefen, Pressemitteilungen und Kommentaren diskutiert, ob das Potenzialgutachten der BEG zur Steigerwaldbahn vertrauenswürdig ist und warum es so stark von den beiden vorherigen Gutachten abweicht.

In der Main-Post-Berichterstattung über die letzte Schweinfurter Kreistagssitzung kamen die dort anwesenden BEG-Vertreter ausführlich zu Wort unter der Überschrift „Das Gutachten ist nicht in der Giftküche entstanden“. Merkwürdigerweise wurde in dem Artikel aber mit keiner Silbe erwähnt, dass die BEG nach insgesamt acht (!) Terminen mit den Kreisverwaltungen festgestellt hat, dass die Schülerzahlen nicht korrekt einberechnet waren, und sie daher die eigene Prognose erheblich „modifiziert“ hat. Für den Nordteil Gerolzhofen - Schweinfurt kommt man jetzt auf ein Potenzial von 982 Reisenden-km pro Strecken-km im Falle der Gesamt-Reaktivierung – ursprünglich war man nur auf 838 gekommen. Zum einen heißt das, dass die Kreisverwaltungen der ursprünglichen BEG-Prognose auch nicht getraut haben, zum anderen werden die Zweifel des VCD, der Grünen und anderer an dem Potenzialgutachten dadurch bestätigt.

Da muss man sich doch sehr wundern: Warum wurde die bei der Kreistagssitzung präsentierte neue Berechnung in der Main-Post-Berichterstattung verschwiegen? Und warum knickt der Kreistag so leicht vor der reaktivierungsfeindlichen Politik der Staatsregierung ein, die ganz offensichtlich Politik von gestern ist? Die „Ampelparteien“ verhandeln gerade über neue Weichenstellungen in der Bundespolitik, in Glasgow wird um einen lebenswerten Planeten gerungen, über den Antrag der Thüringer Eisenbahn auf Betriebsgenehmigung ist noch nicht entschieden und neue Technologien und Möglichkeiten machen den oftmals kritisierten Einsatz des althergebrachten Dieselbetriebs abkömmlich.

In dieser Situation das Interesse an der Steigerwaldbahn aufzugeben, ist wider jeglichen Menschenverstand. Wer bis drei zählen kann, kann sich ausrechnen, dass schon die bereits beschlossenen Klimaschutzgesetze sehr bald Auswirkungen auf unser Mobilitätsverhalten haben werden. Eigentlich wäre es Aufgabe der Presse, diese Widersprüche in den Blick zu nehmen, anstatt uns wichtige Informationen vorzuenthalten.

Jürgen Egger
97509 Gernach

 
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  • KlausVogt
    Um einer Legendenbildung vorzubeugen: Durch das Einberechnen von weiteren Schülerzahlen steigt die Zahl der Reisendenkilometer (Rkm) auf der gesamten Strecke SW - KT nur marginal von 563 auf 623. Die für eine Reaktivierung zwingend vorgeschriebenen 1000 Rkm sind weiterhin in weiter Ferne.
    Die vom Leserbriefschreiber erwähnten 982 Rkm beziehen sich nur auf den Teilabschnitt SW - GEO und wären allerdings nur dann zu erreichen, wenn die gesamte Strecke reaktiviert würde. Dies ist aber nicht machbar, weil hier eben nur die 623 Rkm zu Buche stehen. Der Wert von 982 Rkm ist also nur rein informativ gewesen, um zu zeigen, dass der Nordabschnitt grundsätzlich mehr genutzt würde als der Südabschnitt.
    Für den Nordabschnitt SW - GEO alleine betrachtet (ohne den Südabschnitt und mit Endstation in GEO), kommen nur 790 Rkm heraus. Und damit ebenfalls deutlich zu wenig.
    MfG Klaus Vogt, Redaktionsleiter der Main-Post
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  • osollner@yahoo.de
    Herr Vogt, Ihre Einstellung zur Reaktivierung der Steigerwaldbahn kennt mittlerweile jeder durch Ihre ständigen einseitigen Berichterstattungen in der MP. Welche Berechnungen liegen Ihren Falschmeldungen zu Grunde?
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  • Soldier25
    Hallo Herr Söllner, Ihre Einstellung zur Reaktivierung der Steigerwaldbahn kennt mittlerweile auch jeder, da Sie ja keine Möglichkeit auslassen, diese in unzähligen Kommentaren ungefragt zu verbreiten. Eine einseitige Berichterstattung der Mainpost bei dieser Thematik kann ich beim besten Willen nicht erkennen. Nur weil Fakten genannt werden oder aus Gutachten zitiert wird, die Ihren Standpunkt nicht untermauern, ist das noch lange keine Einseitigkeit.
    Herrn Vogt dann auch noch der Verbreitung von angeblichen "Falschmeldungen" zu bezichtigen, ist mit Verlaub eine Unverschämtheit.
    Ihre Kommentare erinnern mehr und mehr an Meinungsbekundungen eines frustrierten Querdenkers bzw. an jemanden, der alles, was nicht seiner Meinung entspricht, als "Fake News" abtut. Donald Trump lässt grüßen! zwinkern
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  • osollner@yahoo.de
    Leider verstößt Ihr Kommentar gegen die Kommentarregeln auf mainpost.de. Wir haben den Kommentar deshalb gesperrt.
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  • aljoscha.labeille@vcd-bayern.de
    Sehr geehrter Herr Vogt, das ist schön, dass Sie hier in der Kommentarspalte auch deutlich machen, dass Sie die geänderte Potenzialuntersuchung bei der Kreistagssitzung mitbekommen haben. Um der Legendenbildung vorzubeugen, sollten Sie diese Tatsache vielleicht auch einmal in einem Zeitungsartikel vermelden. Ganz so marginal sind die Veränderungen jetzt auch nicht, gerade im Nordabschnitt. In anderen Bundesländern würde selbst bei 790 Rkm reaktiviert. Vor allem aber zeigt diese neue Berechnung doch, dass die Zahlen der BEG auch nicht immer in Stein gemeißelt sind. Das ist vor dem Hintergrund der immer wieder geäußerten Zweifel nicht ganz unwichtig. Einen ganzen Artikel mit der Überschrift "Das Gutachten ist nicht in der Giftküche entstanden" zu schreiben und dann diese Tatsache zu verschweigen, ist sicherlich keine zufällige Auslassung. Das war keine gute Idee - es gibt ja heute auch andere Wege sich zu informieren als die Lokalpresse, und da sickert es eben dann doch durch...
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