Zur Berichterstattung über die Steigerwaldbahn erreichte die Redaktion folgender Leserbrief.
Vor drei Jahren hatte auch ich mich darüber gefreut, dass die Stadt Kitzingen etwas Besonderes bekommen soll, trotz der erheblichen Probleme des Staatsarchiv-Umzugs. Nachdem die Stadtväter es aber nun zulassen, ihr Teilstück der Steigerwaldbahntrasse abreißen zu lassen, bin ich nicht mehr positiv dafür eingestellt.
Denn Heimatforschung leisten vorwiegend Ältere. Sie sind es, die die eigene (ihre „letzte verbleibende") Zeit opfern, um exakte Nachforschungen zu betreiben. Als „Ehrenamtler" die Mühen und die Anreisekosten selbst tragen.
Und da jeder weiß, dass mit fortschreitendem Alter - natürlich individuell verschieden -gesundheitliche Probleme auftreten, die Fahrtüchtigkeit abnimmt, muss es gerade für diese Forschergruppe möglich sein, bequeme und schnelle öffentliche Verkehrsmittel nutzen zu können.
Die Eisenbahn (wegen Beinfreiheit, Mitnahmemöglichkeit sperriger Gegenstände, behindertengerechtes WC, sehr umweltfreundliches Verkehrsmittel) ist da am geeignetsten, zumal die Steigerwaldbahntrasse nicht so weit entfernt vom zukünftigen Standort des Staatsarchivs (dem Deuster-Areal) endet.
Dass man diese Chance der Reaktivierung der Eisenbahnlinie nicht wahrnimmt, sondern die Trasse abreißt, die Stadtväter Kitzingens keinen Weitblick haben: für mich unbegreiflich. Wenn die Kitzinger Stadtväter es nicht fertig bringen, den weiteren Abriss zu stoppen, in ihr Verkehrskonzept die Steigerwaldbahn nicht einbinden, sind sie es nicht wert, die besondere Einrichtung, das Staatsarchiv, zu bekommen. Sie sollten dann fairerweise das Staatsarchiv in Würzburg lassen. Denn Forschungsarbeit darf nicht behindert werden!
Volker Rieß
97526 Sennfeld
Einer der Hauptgegner einer Reaktivierung ist und war hier der Kitzinger Oberbürgermeister.