Die insgesamt positive Entwicklung am Arbeitsmarkt der Region Main-Rhön setzte sich auch im Ferienmonat August fort, heißt es im Monatsbericht der Agentur für Arbeit in Schweinfurt. Mit 3,0 Prozent wurde die niedrigste Quote in einem August erreicht. „Mit Ende der Schul- und Berufsausbildung haben sich im August viele junge Leute arbeitslos gemeldet. Durch die Sommerferien werden Einstellungen eher in den September verschoben“, erläutert Klaus Seebach, stellvertretender Leiter der Agentur für Arbeit Schweinfurt, die Entwicklung.
Im August waren 7461 Menschen arbeitslos (732 mehr als im Juli). Noch vor einem Jahr lag die Arbeitslosenquote mit 3,3 Prozent deutlich höher. In der Stadt Schweinfurt lag die Arbeitslosenquote bei 6,0 Prozent (1679), im Landkreis Schweinfurt bei 2,5 Prozent (1693), im Landkreis Bad Kissingen bei 3,0 Prozent (1717), im Landkreis Rhön-Grabfeld bei 2,5 Prozent (1138) und im Landkreis Haßberge ebenfalls bei 2,5 Prozent (1234).
Kurzarbeit auf niedrigen Niveau
Elf Betriebe haben für ihre Arbeitnehmer Kurzarbeit angemeldet, davon waren 108 Arbeitnehmer betroffen. Vor einem Jahr lagen die Zahlen auf ähnlich niedrigem Niveau. Im August 2017 hatten acht Betriebe mit 42 Beschäftigten Kurzarbeit angezeigt.
Im August wurden in der Region Main-Rhön 761 Arbeitslose mit Fluchthintergrund gezählt. Das waren 10,2 Prozent aller gemeldeten Arbeitslosen. Gegenüber dem Juli ist die Zahl um 91 Menschen gestiegen, was auf das Auslaufen einiger Integrationsmaßnahmen zurückzuführen ist. Den größten Anteil bilden weiterhin Menschen aus Syrien (556), gefolgt von Afghanen (116). Rund zwei Drittel waren männlich und gut die Hälfte (52 Prozent) jünger als 35.
Ungebrochene Nachfrage nach Arbeitskräften
Der Bestand an offenen Stellen im Agenturbezirk erreichte im Berichtsmonat mit 5527 wiederholt Rekordniveau mit einer Steigerung von 116 Stellenangeboten (2,1 Prozent) gegenüber dem Vormonat. Gegenüber dem Vorjahresaugust sind es 337 Stellenangeboten (7,3 Prozent) mehr. „Grundsätzlich tragen die stabile wirtschaftliche Lage und das gute Auslastungsniveau der Firmen zur hohen Arbeitskräftenachfrage bei. Die Beschäftigung von jungen Menschen ohne Berufserfahrung, die Erhöhung von Arbeitszeiten für Teilzeitkräfte oder die Integration von Berufsrückkehrerinnen gewinnen vor dem Hintergrund der zunehmenden Besetzungsschwierigkeiten zunehmend an Bedeutung“, resümiert Seebach. Im August nahmen die Vermittlungsfachkräfte im gemeinsamen Arbeitgeberservice der Agentur für Arbeit und der Jobcenter 1032 neue Stellenangebote entgegen. Bei den 5330 Stellen im Bestand handelte es sich um sozialversicherungspflichtige Angebote. 1746 der offenen Stellen (32 Prozent) betrafen das verarbeitende Gewerbe, 1077 Stellen (20 Prozent) entfielen auf Verkehr, Logistik, Schutz und Sicherheit. Auf Gesundheit und Soziales entfielen 816 Stellen (15 Prozent) in Handel, Instandhaltung und Reparatur von Kraftfahrzeugen 711 Stellen (13 Prozent).
Endspurt am Ausbildungsstellenmarkt
Überaus günstig ist die Situation für Jugendliche, die noch auf der Suche nach einer Lehrstelle sind. Seit Oktober 2017 wandten sich 3082 Jugendliche bei der Suche nach einer Ausbildungsstelle an die Berufsberatung. Dies ist gegenüber dem Vorjahr ein Minus von 53 jungen Menschen, was auf den Rückgang der Schulabsolventen zurückzuführen ist. Im gleichen Zeitraum wurden der Arbeitsagentur 4267 Ausbildungsstellen gemeldet. Das sind 239 mehr als im Vergleichszeitraum des Vorjahres. Im August suchten noch 230 Jugendliche eine Lehrstelle (107 weniger als im Vorjahr). Sie hatten die Wahl zwischen 1287 unbesetzten Ausbildungsstellen. Damit standen im August rein rechnerisch jedem jungen Menschen ohne Ausbildungsstelle 5,6 offene Stellen zur Verfügung. In fast allen Branchen gab es im August noch viele freie Ausbildungsplatzangebote.
Prognose: Der Beschäftigungsaufschwung geht weiter
Laut den Nürnberger Arbeitsmarktforschern werden für die nächsten drei Monate weiter gute Aussichten für den Arbeitsmarkt erwartet. Der Beschäftigungsaufschwung gehe weiter. Die Rekordentwicklung sei zwar durch die Abkühlung der Konjunktur etwas gedämpft, der Aufwärtstrend sei aber robust. „Die Arbeitsagenturen halten weitere leichte Rückgänge der Arbeitslosigkeit für möglich, aber ein größerer Schub ist für das zweite Halbjahr nicht zu erwarten“, kommentiert ein Experte des IAB-Forschungsbereichs die aktuelle Entwicklung am Arbeitsmarkt.