Keinerlei Verständnis gab es im Stadtlauringer Gemeinderat für den vom Schulamt angekündigten Wegfall des Unterrichtsfachs Werken und Gestalten in den 5. und 6. Klassen. Die Behörde sehe sich aufgrund Lehrermangels veranlasst, im Bereich des Schulamtsbezirks Schweinfurt diesen Unterricht für die genannten Schuljahrgänge ersatzlos zu streichen, hieß es.
Ungläubigkeit herrschte zunächst über die Information, dass dies von Schulamtsbezirk zu Schulamtsbezirk anders gehandhabt werde. Im benachbarten Landkreis Haßberge beispielsweise stehe Werken und Gestalten weiterhin auf dem Lehrplan. Dies sei besonders tragisch für Handwerksbetriebe, die um jeden Auszubildenden kämpfen und so eine wichtige Vorbereitungsstufe entzogen bekämen, bemerkte Holger Krug, selbst Inhaber eines Handwerksbetriebes.
Klaus Kaufmann konnte nicht nachvollziehen, dass ausgerechnet die auf diese Berufe vorbereitenden Schulen diesen elementaren Unterricht streichen. Barbara Göpfert sah wichtige Alltagskompetenzen wegfallen. Bernd Haas bezweifelte, ob tatsächlich alle Möglichkeiten ausgeschöpft wurden und unterstellte, dass der einfachste Weg gegangen wurde, "um diese Fächer los zu werden". Es könne nicht angehen, das Schulsystem unter dem Deckmantel Lehrermangel zu untergraben.
Bürgermeister Friedel Heckenlauer sagte zu, auf übergeordneter Ebene dieses Thema anzusprechen und auch Vorschläge einzubringen. Er könne sich durchaus vorstellen, beispielsweise Handwerksmeister in Rente für solche Aufgaben zu rekrutieren, um diese Fächer unbedingt aufrecht zu erhalten. Möglicherweise werde für die Zukunft auch wieder über größere Klassenstärken nachgedacht werden müssen.