Industriestadt Schweinfurt, Stadt der Kultur – klar! Aber da war noch was. Schweinfurt eine Stadt des Sports mit derzeit 70 Sportvereinen, eine Stadt, die 2019 zum zweiten Mal nach 1961 das Landesturnfest ausrichten wird und in deren Sporthistorie es klingende Namen wie die von Eisschnellläufer Günther Traub, der Fußballer wie Ander Kupfer und Albin Kitzinger oder der Radrennsportler Edi und Günther Ziegler gibt. Nicht nur die Sportler von einst, sondern auch junge Sportler wie der Faustballer Fabian Sagstetter vom TV Oberndorf, der zum Faustball-Nationalkader gehört, machen Schweinfurt zur Stadt des Sports.
Da war es nur folgerichtig, die 17. Auflage der Ausstellung „Made in Schweinfurt“ dem Sport zu widmen. Die Kunsthalle Schweinfurt unter Leitung von Andrea Brandl hat das Projekt umgesetzt. Konzeption und Umsetzung lag wie in den vergangenen Jahren in den Händen von Daniela Kühnel, die von ihrem Mann Christian unterstützt wird.
Immer zwei Vereine im Wechsel
Gut 20 der angeschriebenen Vereine sind dem Aufruf gefolgt, sich im Rahmen der Ausstellung im Foyer des neuen Rathauses zu präsentieren. Nicht alle auf einmal, sondern gestaffelt. Das Konzept sieht vor, dass sich immer zwei Vereine, möglichst mit unterschiedlichem sportlichen Hintergrund, im Foyer des neuen Rathauses mit Texten und Bildern zum Verein sowie ausgesuchten Exponaten aus der Vereinsgeschichte präsentieren.
Den Auftakt bilden die Turngemeinde Schweinfurt 1848 und der Aero-Club, zwei feste Säulen im sportlichen Angebot der Stadt. Der Aero-Club, gegründet 1950, ist einer der ältesten Flugsportvereine. Bis 30. Oktober präsentieren sich die Vereine. Sie werden ab 6. November vom Tennis Club Schweinfurt und vom CVJM abgelöst. Die genauen Ausstellungstermine der sich beteiligenden Vereine sind in einem Flyer, den es im Foyer des neuen Rathauses gibt, nachzulesen.
Erinnerung an sportliche Erfolge
So geht das bis zum 12. Mai nächsten Jahres. Zum Landesturnfest sind alle Vereine bei der Schlussausstellung in der Rathaushalle vereint. Vom 17. Mai bis 23. Juni wird dort die geballte Schweinfurter Sporthistorie gezeigt. Von den Ballonfahrern über die Kegler bis zu den Freunden des Schachsports ist die ganze Bandbreite der Schweinfurter Sports vertreten. Erinnert wird an legendäre Momente Schweinfurter Sportgeschichte, als zum Beispiel der Hockey-Club 1971 in Braunschweig die deutsche Meisterschaft holte und an die Zeiten, in denen der FC 05 in der zweiten Bundesliga kickte. Aber auch sonst werden mit der Ausstellung die Zeiten lebendig, als etwa im einstigen Ernst-Sachs-Bad noch reger Schwimmbetrieb herrschte. Eine Zeit, in der sich Schweinfurt auch gerne mit dem Beinamen „Stadt der Kugellager und des Sports“ schmückte. „Schweinfurt hat rund 70 Sportvereine, in denen sich rund 21 000 Menschen engagieren. Diesen Menschen wollen wir die Ausstellung widmen“, betonte Oberbürgermeister Sebastian Remelé bei der Eröffnung der Ausstellung.
Schweinfurter Sportvereine hätten immer die Zeichen der Zeit erkannt, böten von traditionellen Sportarten bis hin zu Trendsport a la Stand-up-Paddling oder Bouldern (Klettern) eine breite Palette. Darüber hinaus sei die Gemeinschaft stiftende Rolle des Sports sehr wichtig.
Das Landesturnfest im kommenden Jahr soll denn auch nicht nur ein Turnfest, sondern ein Bürgerfest sein. Rund 7500 Turner werden erwartet, gut 30 000 Gäste kommen in die Stadt. Eine gute Gelegenheit, Schweinfurt als Stadt des Sports wieder in den Mittelpunkt zu rücken.
„Made in Schweinfurt XVII“ 2018, „Schweinfurt – Stadt des Sports“, bis 12. Mai 2019, Foyer im Neuen Rathaus Schweinfurt. Öffnungszeiten: Montag bis Donnerstag 8 bis 18 Uhr, Freitag 8 bis 16 Uhr, Samstag 9.30 bis 12 Uhr. Eintritt frei.