An einem sonnigen Feriennachmittag hatte der SC Ebertshausen im Rahmen des gemeindlichen Ferienspaßprogramms eingeladen, die bäuerliche Wirtschaftsweise bei der Besichtigung von Bauernhöfen, Hofladen und Bauerngarten mit Kräuterecke zu erkunden. Judith Göbel hatte verschiedene Stationen dazu ausgewählt. Zum Schluss gab es für alle Kinder Bioprodukte zum Mitnehmen und ein Bauernhofquiz. Da zu einem Landwirt heute Traktoren und Maschinen gehören, stand für die Gruppe auch der Besuch bei der Firma Landmaschinen Sterzer mit Reparaturwerkstatt im Ort an.
So konnten die Kinder auf dem Fahrersitz eines Traktors Platz nehmen. Eine Zapfwelle als Zubehörteil wird nötig, wenn rotierende Maschinen wie zum Beispiel der Heuwender gezogen werden, erklärte Firmeninhaber Albin Sterzer. Staunend sahen die Kinder, wie der Hubmast eines Gabelstaplers hoch- und runterfuhr. "Wenn Maschinen auf dem Feld kaputt gehen, dann fahren wir mit einem Servicewagen raus" erfahren die Kinder von Albin Sterzer. Sie sahen darin die vielen Schraubenschlüssel und den Schraubstock. In der Werkstatt vor Ort formte Juniorchef Markus Sterzer mit dem Plasmaschneider für einige Kinde ein kleines Herz als Andenken aus einem Stahlblech.
Bei Michael Härterich ging es um Getreide und seine Verarbeitung zu Brot. Im Hof konnten die Kinder in den Schälchen Weizen-, Roggen- und Dinkelkörner zwischen ihren Händen durchrinnen lassen. "Dinkelkörner sind ganz fest im Spelz drin, die bringt der Mähdrescher nicht raus", sagt Michael Härterich, der auf seinem Biohof das Getreide für die sechs Brotsorten in seinem Hofladen anbaut. Vorsichtig entspelzten die Kinder mit ihren Händen einige Dinkelkörner. In die Backstube zeigtt er Mehlsorten mit unterschiedlichem Ausmahlungsgrad, die große Knetmaschine, die Brötchenpresse und den mannshohen Backofen.
"Also rein Leute", begrüßet Achim Zehner die Gruppe in seinem Garten mit Sitzecke, Insektenhotel und Vogelnistkästen. Hier gab es für die Kinder Hochbeete und ein Gewächshaus zu erkunden. In der Kräuterecke wachsen nicht nur Majoran, Bohnenkraut und Schnittlauch, sondern auch die nicht so bekannten Gewürze wie Oliven- und Colakraut. Auf dem Biobauernhof von Gerhard Göbel konnten die Kinder einen Kuhstall mit Melkstand besichtigen. Der Landwirt berichtete von seinen täglichen Arbeiten und zeigte ihnen, wie aus Sahne Butter entsteht.
Der Hühnerhof von Michael Härterich zählt 500 Hühner und fünf Hähne. Die Kinder staunten über den großen "Hühnerstall" mit Freigelände, aber seine Tochter Franziska weiß, dass "die Hühner keinen Schnee und Regen mögen, deshalb muss der Stall, der auch Nester fürs Eierlegen enthält, so geräumig sein".
Beim Schlusshock im SC Sportheim durften die Kinder das mit Biobutter bestrichene und mit Schnittlauch aus Achim Zehners Garten bestreute Brot aus dem Hofladen der Familie Härterich genießen.