
Ein letztes Mal stand für Kämmerin Marliese Hofmann die Verabschiedung des Haushalts der Verwaltungsgemeinschaft (VG) Schwanfeld auf dem Programm; ab März genießt sie ihren vorgezogenen Ruhestand, den sie über das sogenannte Langzeitarbeitszeitkonto quasi angespart hat.
Wipfelds Bürgermeister Tobias Blesch, gleichzeitig Vorsitzender der VG, nutzte die gute Gelegenheit, um sich in der Gemeinschaftsversammlung von der langjährigen Kämmerin zu verabschieden. Ihre berufliche Karriere in der Kommunalverwaltung bezeichnete er als ebenso bemerkenswert, wie die Tatsache, dass Marliese Hofmann seit ihrem Wechsel aus dem Landratsamt Schweinfurt 1979 ununterbrochen für die VG tätig war, erst noch in Gemeinschaft mit Theilheim, seit 1980 dann in der VG Schwanfeld mit Wipfeld.
In diesen gut 45 Jahren hat sie laut Blesch in ihren unterschiedlichen Funktionen, darunter Standesbeamtin, kommissarische Geschäftsleiterin und Kämmerin, stets verlässlich und engagiert zum Wohle der beiden Gemeinden agiert. Die gute Zusammenarbeit bestätigten auch Schwanfelds zweiter Bürgermeister Kurt Eichelbrönner und VG-Geschäftsleiterin Susanne Vierheilig.
Den bevorstehenden Ruhestand findet die Kämmerin ein "wenig komisch", schließlich hat sie einen großen Teil ihres Lebens in der VG verbracht und dabei eine ganze Reihe von Bürgermeistern erlebt, wie sie zum Abschluss erzählt. Doch nun übergibt sie ihre Aufgaben an ihre designierte Nachfolgerin Julia Bickel und freut sich, dass in der VG ein "gutes und auch junges Team" die Verantwortung übernimmt.
Vorab stand in der Gemeinschaftsversammlung für die scheidende Kämmerin eine letzte Haushaltsverabschiedung auf der Tagesordnung, deren Entwurf sie nun erläuterte. Laut Kämmerin betragen die Einnahmen und Ausgaben 2025 im Verwaltungshaushalt 1.060.000 Euro und im Vermögenshaushalt 245.000 Euro. Die VG ist schuldenfrei, Kreditaufnahmen für Investitionen und Investitionsförderungsmaßnahmen sind nicht vorgesehen. Verpflichtungsermächtigungen im Vermögenshaushalt werden nicht festgesetzt. Der Höchstbetrag der Kassenkredite zur rechtzeitigen Leistung von Ausgaben nach dem Haushaltsplan wird auf 20.000 Euro festgesetzt.
Die Verwaltungsumlage, die beide Verwaltungsgemeinschaftspartner anteilig und abhängig von der aktuellen Einwohnerzahl jährlich zur Deckung des Finanzbedarfs entrichten müssen beträgt 856.800 Euro. Die Berechnung dieser Umlage basiert auf den amtlich erhobene Einwohnerzahlen vom Dezember 2023, da die aktuellen Zahlen vom Juli 2024 noch nicht bekannt geben wurden, wie Kurt Eichelbrönner nachfragte. Ermittelt wurden insgesamt 2768 Einwohner, daraus ergibt sich eine Verwaltungsumlage von 309,54 Euro je Einwohner - das ist eine Erhöhung von 9,63 Prozent, sprich 27,20 Euro mehr als noch im Vorjahr. Zur Minderung der Verwaltungsumlage ist eine Zuführung vom Vermögenshaushalt an den Verwaltungshaushalt in Höhe von 80.000 Euro berücksichtigt.
Die wesentlichen Ausgaben im Verwaltungshaushalt bilden die Personalkosten mit 761.200 Euro, die sich im Vergleich zum Vorjahr um etwa zwölf Prozent, beziehungsweise knapp 82.000 Euro erhöht haben. Das ist, wie neben Hofmann auch VG-Vorsitzender Blesch erläuterte, auf tarifliche Anpassungen, aber auch eine stetig schrumpfende Bevölkerung zurückzuführen; genannt wurde ein Rückgang um aktuell dreizehn Einwohner.
Ein weiterer erheblicher Ausgabenanteil entfällt auch auf EDV-Kosten mit geschätzten 130.000 Euro. Im Vermögenshaushalt sind für die Anschaffung eines Zeiterfassungssystems, eines Kopiergerätes und Büroausstattung sowie für Hard- und Software insgesamt 34.000 Euro veranschlagt.
Zur flexibleren Ausführung des Haushaltsplans schlug die Kämmerin die Bildung von gegenseitigen Deckungsringen im Verwaltungshaushalt vor. Damit können Ausgaben, die den veranschlagten Betrag der entsprechenden Haushaltsstelle überschreiten, durch die Mittel aus der anderen, sachlich ähnlich gelagerten, ausdrücklich vermerkten Haushaltsstelle gedeckt werden - das Haushaltsvolumen bleibt insgesamt unverändert.
Anschließend votierten die Mitglieder der Gemeinschaftsversammlung einstimmig für den Haushaltsplan 2025, die Haushaltssatzung, den Stellenplan und den Finanzplan für die Jahre 2025 bis 2029. Mit Blick auf die Finanzlage fragte Gabriele Brach anschließend, ob es irgendwo Einsparpotentiale gäbe. Wie Blesch erläuterte, entspricht die personelle und allgemeine Ausstattung der VG vergleichbaren Gemeinschaften, aber da sie eher klein ist, sind die Fixkosten tendenziell höher als in großen, einwohnerreichen Verwaltungsgemeinschaften.
Abschließend gab Blesch bekannt, dass sich die VG auch für das Stromlieferjahr 2026 an der Bündelausschreibung der ÜZ Mainfranken beteiligt; ohne Aufschlag für den Bezug von reinem Naturstrom. Außerdem gab es grünes Licht für die Ersatz- und Neubeschaffung von Büromöbeln bei der Firma Soremba (Schweinfurt).