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Gernach
Lange Thomasnacht im Franziskusgarten
Blick in die Reihen der Besucher der Feier zur langen Thomasnacht im Franziskusgarten. Der unfreundlichen Witterung war es geschuldet, dass alle unter der Halle Schutz vor dem Regen suchten.
Foto: Armin Heck-Dressel | Blick in die Reihen der Besucher der Feier zur langen Thomasnacht im Franziskusgarten. Der unfreundlichen Witterung war es geschuldet, dass alle unter der Halle Schutz vor dem Regen suchten.
Pressemitteilung
 |  aktualisiert: 31.12.2023 02:47 Uhr

Trotz des sehr unfreundlichen Wetters waren gut zwei Dutzend Besucherinnen und Besucher der Einladung von Komm-In ins Haus Franziskus zur "Langen Thomas-Nacht" gefolgt. Der Namenstag des Apostels Thomas wurde bis ins Jahr 1969 auch in der katholischen Kirche am 21. Dezember gefeiert, der längsten Nacht des Jahres.

Thomas hatte am längsten von allen Aposteln an der Auferstehung Jesu gezweifelt hatte, er verharrte am längsten in der "Nacht des Unglaubens", daher die Wahl des 21. Dezember. Umso überzeugender brach dann sein Bekenntnis zu Jesus aus ihm heraus, als Jesus ihn aufgefordert hatte, seine Hand in seine Seitenwunde zu legen: "Mein Herr und mein Gott" (Johannes 20, 27 f).

Gottesdienstbeauftragte Elke Dressel stellte den Bezug von Thomas, der erst durch die Berührung von Jesus zum Glauben fand, zu den Lernerfahrungen der Kinder her: Kinder wollen anfassen, "mit den Händen lernen", Dinge selbst ausprobieren. Sie erinnerte auch an die prähistorisch nachgewiesenen Versuche der Menschen, den Lauf der Gestirne, die Veränderungen von Tag und Nacht zu verstehen und zu berechnen.

Die Himmelsscheibe von Nebra, etwa 4000 Jahre alt, mit all den Rätseln, die sie den Forschern zu ihrer Bedeutung aufgibt, ist einer der bekanntesten Belege für dieses Bemühen. Zur Jahreswende - wenn die Tage wieder länger werden - gab es auch in vorchristlicher Zeit schon eine Vielzahl von Bräuchen, denn die Menschen fühlten sich dem Geheimnisvollen-Unberechenbaren ausgeliefert: In den Winterstürmen waren Götter, Geister unterwegs, so glaubte man. Im Christentum wurde die Zwölfzahl der Nächte - zwischen dem Weihnachtsfest und Dreikönig - stark mit den Ereignissen um die Geburt Jesu verbunden.

Es sollte deutlich gemacht werden, dass Jesus das "Licht der Welt" ist, der Gesang der Engel, die den Frieden verkündeten, die Hirten, die drei Weisen aus dem Morgenland, die die Krippe besuchten und ihm Weihrauch, Gold und Myrre schenkten, wie die Bibel erzählt, sollten zeigen, dass Jesus der Herr der Welt ist (Matthäus 2, 1 ff). Nach der Wortgottesfeier im Franziskusgarten gab es für die Gäste Linsensuppe, Steaks und Feuerzangenbowle - und natürlich auch nichtalkoholische Getränke.

Von: Erhard Scholl (Schriftführer von KOMM-IN)

 
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