Zum Thema naturnahe Landschaftspflege hatte der Landschaftspflegeverband Landkreis Schweinfurt e.V. (LPV) die Mitarbeitenden der Bauhöfe der Mitgliedsgemeinden ins Haus der Begegnung in Bergrheinfeld eingeladen. Der Pflegeverband arbeitet mit den Gemeinden zusammen und bietet hier seine Unterstützung an.
Einer Presseinformation des Landratsamtes Schweinfurt zufolge standen die drei Themen Heckenpflege, Streuobst sowie die naturnahe Pflege von Bächen und Gräben im Fokus. Vera Bellenhaus vom LPV referierte über Vögel, Reptilien, Amphibien, Säugetiere und Insekten in der Agrarlandschaft. Damit die Tiere Nahrung, Schutz sowie geeignete Räume für die Fortpflanzung finden, seien naturnah gepflegte Hecken und Gräben von entscheidender Bedeutung, sagte sie. Der sehr starke Rückgang der Feldvögel in den vergangenen 40 Jahren sei alarmierend und zeige den dringenden Handlungsbedarf, den Umgang mit der Natur zu überdenken. Mit entsprechenden Förderprogrammen zur naturnahen Pflege und mit gezielter Beratung möchte der LPV hierbei die Gemeinden unterstützen.
Streuobst: Tradition bewahren und fördern
Auch Streuobstwiesen können, richtig gepflegt, zum Hotspot der Artenvielfalt werden, erfuhren die Mitarbeitenden der Bauhöfe. So seien Steinkäuze, Gartenrotschwänze und Wendehälse seltene Vogelarten, die gern in alten Obstbäumen ihre Brutstätten anlegen. Wie die richtige Pflege alter Streuobstbäume und eine Förderung über die Landschaftspflege- und Naturparkrichtlinie aussehen kann, erklärte Thomas Papp-Váry, Geschäftsführer des LPV. Dies können die Gemeinden sowohl eigenständig oder mit Unterstützung des LPV umsetzen.
Eine gute Landschaftspflege braucht aber auch Menschen, die in der Praxis tätig werden. Gerade hier hat der LPV aber einen Engpass: "Um die Gemeinden wirksam unterstützen zu können, brauchen wir dringend Landwirte oder Privatpersonen, die Interesse haben, Wiesen zu mähen, Hecken zu pflegen, Streuobstbäume zu schneiden und andere Tätigkeiten zu übernehmen", so Papp-Váry. Interessenten können sich melden unter landschaftspflegeverband-sw@lrasw.de oder Telefon (09721) 55-285 bzw. 55-836.