
Eigentlich hätte das Jubiläum schon vor einem Jahr gefeiert werden sollen, berichtete Horst Klopf in seiner Chronik zu 150 Jahren Feuerwehr Marktsteinach. Denn die Gemeindeakten weisen 1871 als Gründungsjahr aus. Aber aufgrund der Corona-Pandemie wurde erst heuer dieses lange Bestehen mit einem Ehrenabend und Festwochenende begangen.
Höhen und Tiefen im Werdegang der Feuerwehr ließ Horst Klopf in seinem Vortrag Revue passieren. An die Anschaffungen technischer Geräte, die zunächst nur aus Leitern und einer Handdruckspritze bestanden, aber auch Löscheinsätze früherer Zeiten schilderte der Kommandant der Feuerwehr.
Stand früher die Brandbekämpfung an erster Stelle bei den Einsätzen der Wehr, so werde sie jetzt immer häufiger auch bei extremen Wettersituationen gerufen. Dies stellte Bürgermeister Stefan Rottmann mit Blick auf die Klimakrise fest. Rottmann, der auch die Schirmherrschaft für das Fest hatte, betonte die zentrale Lage des Ortes Marktsteinach in der Gemeinde Schonungen. Daher gewährleiste gerade diese Wehr die Zehn-Minuten-Frist, um bei Einsätzen am Unglücksort zu sein. Rottmann dankte den Marktsteinacher Floriansjüngern für deren Eigenleistung beim Bau des Feuerwehrhauses 2008.
Rosenbaum "Heidenfeuer"
"Die Feuerwehren prägen die Sicherheitsarchitektur unseres Landes", stellte Florian Töpper in seinem Grußwort fest. Der Landrat hob die Leistungen der Wehren in der Corona-Pandemie hervor und schloss mit dem Wunsch: "Bleiben Sie so engagiert wie in den vergangenen Jahrzehnten".
Stefan Wyzz, Gemeinderat und Mitglied der Feuerwehr aus Hägglingen, überreichte mit Feuerwehrkameraden einen Rosenbaum "Heidenfeuer" als Erinnerungsgeschenk an die seit 30, allerdings wegen der zeitlichen Verschiebung 31 Jahre, bestehende deutsch-schweizerische Partnerschaft. Als Geschenk für die Schweizer hatten die Marktsteinacher ein Strahlrohr parat, das bei der ersten 1941 angeschafften Motorspritze zum Einsatz kam.
Bernd Götzendörfer überbrachte die Glückwünsche der örtlichen Vereine. Er wünschte immer genügend Nachwuchs für die Wehr, um die Sicherheit bei Unglücksfällen zu gewährleisten.
Feuerwehrehrenkreuz in Gold
Ein Geschenk überreichte Vorsitzender Holger Stumpf an Christian Gerhardt für dessen Einsatz bei den Altpapiersammlungen seit fünf Jahren.
Kreisbrandinspektor Florian Zippel zeichnete seitens des Landesfeuerwehrverbandes Horst Klopf für seine 27 Jahre währende Zeit als Kommandant mit dem Feuerwehrehrenkreuz in Gold aus. Roland Scholl erhielt die Ehrenmedaille, da er 33 Jahre das Amt des stellvertretenden Kommandanten bekleidete. Beide Geehrte hatten sich zudem beim Bau des Feuerwehrhauses und bei der Gründung der Jugendfeuerwehr eingesetzt.
Vorsitzender Holger Stumpf ehrte für langjährige Mitgliedschaft:
25 Jahre: Christian Gerhardt, Andre Hubert, Paul Hubert, Harald Marschall, Volker Oßwald, Jochen Proksch, Michael Reusch, Christian Schütz, Nadja Schütz, Robert Volk und Holger Stumpf aus. Seit vier Jahrzehnten halten Bernd Barthelmes, Roland Döll, Bernd Götzendörfer, Stefan Götzendörfer, Matthias Graser, Harald Keidel, Alexander Nicklaus, Walter Nicklaus, Helmut Schmitt, und Horst Stumpf der Feuerwehr die Treue.
50 Jahre: Gottfried Hubert, Paul Nicklaus, Martin Oßwald, Edwin Reuß, Wilhelm Scheckenbach und Roland Scholl zur Wehr.
60 Jahre: Herbert Nicklaus und Heinz Kratzer.