Klaus Rehberger war ein Bub von elf Jahren, als 1961 das Landesturnfest letztmals in Schweinfurt stattfand. „Das hat mich motiviert, mich für den Sport einzusetzen“, sagt er heute. Dem Vorsitzenden des Turngaus Schweinfurt-Haßberge ist es in erster Linie zu verdanken, dass die Neuauflage dieses größten Festes seiner Art in Deutschland wieder nach Schweinfurt kommt.
Bis dahin, die Tage um Christi Himmelfahrt 2019, ist es zwar noch weit hin. Die schiere Größe, erwartet werden 7000 bis 8000 Sportler und 25 000 weitere Gäste, macht eine frühe Vorbereitung nötig. „Wir sind ja keine professionellen Veranstalter“, sagte Alfons Hölzl, als jetzt im Rathaus das Organisationskomitee und der Slogan der Veranstaltung – „Schweinfurt: saustark – sausportlich – saugut“ – vorgestellt wurden.
Hölzl ist Präsident des Bayerischen und des Deutschen Turnverbandes. Wie er erklärte, genießt das Landesturnfest für den Verband höchste Priorität und entfalte Wirkung weit über die Turnbewegung hinaus. Es sei ein wichtiger Beitrag zur Förderung der Bewegungskultur in unserem Land und eine große Plattform für die Kommunikation mit der Politik und der Gesellschaft.
Darüber hinaus soll die Begegnung der unterschiedlichsten Sportarten – vom Breiten- bis zum Spitzensport – den Verein neue Impulse geben.
Fest für die gesamte Stadt
Einstimmig habe der Stadtrat im November 2014 die Bewerbung um das Landesturnfest begrüßt, sagte Oberbürgermeister Sebastian Remelé, der im vergangenen Jahr das Fest in Burghausen erlebt hat und begeistert war. Das Landesturnfest hat er dort als ein „im besten Sinne wahres Volksfest“ erlebt, das die gesamte Stadt in Beschlag genommen habe. So soll es auch in Schweinfurt werden – ein Fest für die gesamte Stadt. Für sie biete es eine gute Möglichkeit, nach dem Rückert-Jahr erneut in den Fokus der breiten Öffentlichkeit zu geraten.
Turnfest-Scouts
Nicht unerwähnt ließ Remelé, dass sich Schweinfurt schon lange als „Stadt des Sports“ begreife, ihren Vereinen durchaus aber der Schub eines Landesturnfestes guttun werde.
Wie Andy G. Krainhöfner, der Vorsitzende des Organisationskomitees, betonte, werde der Verband auch in Schweinfurt einige neue Wege einschlagen. So wurden erstmals „Turnfest-Scouts“ berufen, die als Seismografen die Stimmungen und die Wünsche der Menschen aufnehmen sollen. Scouts sind Klaus Rehberger, Karl-Heinz Knötig, Oliver Schulte und Günter Dietz. Schon angegangen wurde eine Zusammenarbeit mit den Schulen, weil mit dem Freitag ein Schultag in die Veranstaltung fällt, die vom 30. Mai bis zum 2. Juni stattfindet.
Verbindendes Element
Der Slogan sei als verbindendes Element gedacht, erklärte Sportreferent Jürgen Montag. Aus mehr als 20 Vorschlägen hat eine Jury vier Vorschläge, neben dem siegreichen noch „Sportlich! Sympathisch! Schweinfurt“, „Schweinfurt bewegt Bayern“ und “Schweinfurt: Turnen findet Stadt“ den Lesern der Zeitung zur Abstimmung gestellt. 219 haben sich beteiligt.
Die beiden ersten Preise (Gutscheine von „Schweinfurt erleben“ über 300 beziehungsweise 150 Euro) gingen an Christa Thain-Wehner und Reinhold Grebner (beide Schweinfurt) und der dritte (Eintrittskarten für „Feuerwerk der Turnkunst“ im Januar in Bamberg) an Karin Schreiner (Villingen-Schwenningen).
