Wie beim Alten Rathaus hat der Stadtrat auch beim Standort für die Ladesäule für E-Mobile auf die Meinung der Öffentlichkeit reagiert und den Beschluss über eine solche Ladesäule in der Kirchgasse gekippt. Die Säule kommt jetzt auf die Ostseite des Hofs der Verwaltungsgemeinschaft an der Mauer zum Anwesen Gress.
Einstimmig fiel der Beschluss, die alte Entscheidung für die Kirchgasse aufzuheben. Mit 16:4 votierte die Runde dann für den neuen Standort (dagegen Heinz Lorz, Thomas Vizl, Toni Niedermeier und Burkhard Wächter). Allerdings muss die Stadt einen neuen Antrag auf Zuschuss stellen, sagte Bürgermeister Thorsten Wozniak auf eine Frage von Erich Servatius. Die Wahrscheinlichkeit einer Zuwendung sei größer, je näher der Standort zum Marktplatz liege. Einzig und allein vom Zuschuss treiben lassen sollte sich der Stadtrat aber nicht.
Von Seiten der Stadträte und der Bürger kamen eine Fülle von Alternativvorschlägen für die Kirchgasse, angefangen vom mündlichen Hinweis bis zu Facebook. Das berichtete Bürgermeister Thorsten Wozniak. Aus der Sicht der Verwaltung favorisierte er den Standort VG-Hof, einmal, weil es von dort zu Fuß nur 90 Sekunden zum Marktplatz sind, zum zweiten, weil die Verwaltung damit ein Signal setze, von sich aus auf Stellflächen zu verzichten.
Der Standort an der VG sei der einzige, der nicht zu neuen Diskussionen führen wird, meinte Arnulf Koch. Er habe auch eine Zukunftssicherheit. Allerdings sieht Koch in dieser einen Station nur einen Vorreiter für viele weitere in der Stadt. „Wir werden diese Diskussion in Zukunft öfter führen müssen und wir werden Dutzende bis Hunderte Säulen in der Stadt haben.“
Dem stimmte Thomas Vizl zu. Deswegen sollte man die Karte der Verwaltung mit sechs weiteren Vorschlägen nicht wegwerfen. Vizl selbst war allerdings in der aktuellen Diskussion für den Grünstreifen an der Ampel in der Grabenstraße.
„Wer weiß, was kommt“, war sich Günter Iff nicht so sicher mit den Prognosen von Koch und Vizl. Man solle erst einmal im Hier und Jetzt entscheiden. Iff war zwar auch für die Säule im VG-Hof, doch sie sollte eher in der Nachbarschaft der Behindertenparkplätze stehen.
Heinz Lorz fand, das das Laden an einer konventionellen Säule viel zu lange dauert und forderte eine Schnellladestation. Die müsste allerdings in der Nähe einer Trafostation stehen, deshalb käme nur der Standort in der Bürgermeister-Weigand-Straße gegenüber der Post in Frage. In der Abstimmung war Lorz dann allerdings der einzige, der die Hand für diesen Standort hob.
Weitere Vorschläge der Verwaltung waren: die Brunnengasse mit dem Grünstreifen vor dem Anwesen Weißer Hof, die Breslauer Straße vor der VR-Bank oder der Kronen-Apotheke, der Parkplatz „Südliche Vorstadt“ an der Schallfelder Straße und die Grünfläche des Botanischen Gartens an der Ecke Schulgasse.
Im Förderprogramm „Ladeinfrastruktur für Elektrofahrzeuge in Bayern“, das bis 2020 läuft, ist der Zuschuss je Ladepunkt auf 3000 Euro begrenzt. Noch einmal höchstens 5000 Euro gibt es für den Netzanschluss. Die zuwendungsfähigen Kosten für die Säulen in der Kirchgasse wurden auf 16 735 Euro geschätzt. Dafür hätte es einen Zuschuss von rund 6700 Euro gegeben. Wie hoch der Zuschuss für den neuen Standort sein wird, steht noch nicht fest.