Mit der "Schwarzen Elf" lässt sich eine goldene Nase verdienen. Bereits zum sechsten Mal wurde in der Stadthalle gerüsselt, bei der Vergabe der Goldenen Schweineschnauze, die für "besondere Verdienste um das freche Wort in der fränkischen Fastnacht" verliehen wird. Ludwig Paul, Peter Kuhn, Oti Schmelzer, Margit Sponheimer und Doris Paul zählen bereits zu den Sonderpreis-Trägern, im Wortsinn.
2023 ging der wutzige Kolben der Kolpingsfamilie an Ines Procter. Bekannt ist die Leinacherin als BR-Putzfrau und Bühnenfegerin bei "Fastnacht in Franken". Nach Promovideo und Begrüßung durch Gesellschaftspräsidentin Martina Schlereth wurde gespanferkelt. Dann erklärte Sitzungspräsident Ludwig "Ludi" Paul, warum das Motto der Session "Weils Wurscht is!" heißt.
Egal ob es um die Heizung, Corona, Auddofahrn oder die Bollidik geht: Die Stimmung scheint derzeit verhagelt, spätestens mit Blick auf die aktuelle städtische Verkehrssituation. "Ich will nicht nach Dittelbrunn", nannte sich Pauls gesungener Kommentar zur Baustellenplage, frei nach dem Taxilied von Fredl Fesl: "So schnell druckt der Drucker keinen Stadtplan, wie den Herren vom Stadtrat eine Änderungen einfällt."
Ehrensenator Sebastian Remelé nahms mit Humor und wurde selber keck: "Geht das von der Sendezeit ab?", unterbrach der jecke Oberbürgermeister den über kurze Reden und Vierzeiler sinnierenden Präsi. "Freu' dich über die Baustellen, denn wenn du dich nicht freust, sind sie trotzdem da", gab Philosoph und Karl-Valentin-Fan Remelé den Schweinfurtern mit auf den (Um-)Weg, als er mit weiteren Ehrengästen auf die Bühne geholt wurde.
Ja, es herrschen knackige Zeiten, von denen auch Doris Paul berichtete, die als Fleischereiverkäuferin die Kostprobe einer Reise durchs fränkische und politische Wurstparadies gab. Gewürdigt wurden Tanzgruppenleiterin a.D. Ingrid Klier nach deren Bühnenabschied, nebst Mitarbeiter Wolfgang Klopf und dem (krankheitsbedingt abwesenden) Kulturpreisträger Hans Driesel. Bevor der kongeniale Peter Kuhn die Büttenlaudatio auf Ines ("die Reine") Procter ("wie Procter & Gamble") hielt, die rasante Reinemachefrau des Veitshöchheimer Faschings, gewürzt mit Lob und Internas.
Dann wurde die Nase umgebunden. Nach einer "kurzen Verschnauzpause" (Ludi Paul) hielt Putzfraa Ines nicht die Schnauze, sondern rückte ins Publikum aus, zur Kopfmassage mit Staubwedel. "Schö rösch und net roh", lautete der Titel des Abschlusslieds.
Nun nähern sich die Prunksitzungen. Karten gibt es unter der Hotline (0151) 50744257. Um die Wurst geht’s in der Stadthalle am 12., 13. und 14. Januar, ebenso am 19., 20. und 21. Januar sowie am 26., 27. und 28. Januar, samstags jeweils ab 20 Uhr, sonntags bereits ab 18 Uhr (www.schwarze11.de).