"Man kann nur ahnen, wie viel Arbeit, Zeit und Geld die Akteure in den Bau der aufwendigen Wagen und Fußgruppen investiert haben", stellte Umzugsorganisator Lothar Riedel fest, der, wie auch der FC als Veranstalter, glücklich war, dass alles unfallfrei verlief. Die an Schallfelds Straßenrändern geschätzten 2200 Zuschauer ließen sich auch in diesem Jahr bei einer Tagestemperatur von elf Grad Celsius und bedecktem aber trockenem Himmel das bunte Treiben nicht entgehen.
Simon Neubert und Achim Scheufens, sorgten für Gaudi- und Stimmungsmusik. Als perfekte Aufheizerin betätigte sich zusätzlich die Umzugsmoderatorin Sabine Neubert. Die Verkehrsregelung erfolgte durch Lülsfelder Feuerwehrkameraden. Insgesamt waren rund 240 Akteure am Schallfelder Umzug beteiligt. Der FC-Gaudiwurm mit 19 genialen Einheiten, darunter fünf Fußgruppen, bewegte sich etwa 80 Minuten lang durchs Dorf zum Sportheim, in dessen Räumen ausgelassene Hochstimmung herrschte.
Die Pole-Position beim Zug hatte Rita Riedel mit einem alten Dieselross, Baujahr 1952. Auf dem großen Schild stand das Motto des Umzugs: "Schallfeld Kunterbunt". Die Best-Generation-Kinder zeigten sich in gelenkigen Zauberwürfeln. Die bunten Würfel waren gleich ein Blickfang. Das Thema Lucky Luke und die vier Daltons als Verbrecherbande hatten die fünf Top-Ten gut verkörpert. Die Bösewichte stellten auch die Rolle der humoristischen Tollpatsche durch die gleiche Kleidung ins Licht.
Gruseliges Wolfsrudel
"Nehmt euch in Acht" hieß es, als das NeuKrauBensky Wolfsrudel angeschlichen kam. Für manche eine unheimliche Situation. Aber keine Angst, die waren nur optisch Schrecken einflößend. Der Alphawolf hatte das Steuer in der Hand. Eine gegenkulturelle Jugendbewegung, die in den 1960er-Jahren Freiheit und Glück suchte, thematisierten die Enkel als Hippie-Gruppe. Sie folgten damit ihren Großeltern und träumen von einem humaneren und friedlicheren Leben.
Die Schönheit des Zauberwaldes ist durch das Bayerische Landesamt für Umwelt geschützt. Trotzdem gelang es dem KV-TSC Frankenwinheim einen Teil des Naturwunders zu zeigen. Es war einmal: Mit einem Märchen aus Tausendundeine Nacht, auf arabisch: "alf laila wa-laila", brachten sich die Gymnastikfrauen mit einer glitzernden Umgebung wieder deutlich zur Geltung.
Marschmusik und Schunkellieder spielten die in ihrem eleganten schwarz-goldenen und silbernen Kostüm agierenden 25 Stadelschwarzacher Musiker unter der Stabführung von Martin Stöckinger. Dazu kam laute Musik verschiedener Stile aus versteckten Boxen auf den Motivwagen, unter anderem Klappermusik. Ganz schön furchterregend war die Gruselburg von Michael, Martin und Jürgen. Dieses Gruselkabinett erschreckte mit unheimlichen Schreien insbesondere kleine Kinder.
Summ, summ, Bienchen summ
"Die Majorettes bleiben klassisch, das ist doch fantastisch." In bunten Dress zeigten die jungen Mädchen und Damen akrobatische Übungen und erhielten kräftigen Applaus. "Das ganze Leben ist ein Spiel" stellten die "Schwarzier" fest und zeigten eindrucksvoll, was damit gemeint war. Zum Beispiel Brett-, Würfel- und weitere Gesellschaftsspiele. Modern und selbstbewusst sind die Bad Moms, die sich als Barbie-Puppe auf der Straße zeigten. Die attraktiven Frauen spiegelten die bekannten Puppen wieder.
Nicht "trapp, trapp" oder "muh" sondern als "Summ, summ, summ Bienchen summ" war Fritz Reuthers Ochsengespanngruppe unterwegs. Die kleinen Bienen wurden durch die starken Männer drastisch dargestellt. Der für Menschen unsichtbare rothaarige Kobold Pumuckl hat sich glücklicherweise beim Faschingsumzug keinen Streich geliefert. Den Titelheld symbolisierte die Benderjugend. Anhand der unterschiedlich gekleideten Schauspieler und den zahlreichen Filmmotiven erkannten die Zuschauer sofort das Thema der Hüttenjugend: Glitzerwelt-Hollywood.
Kurzfristig blockierten Dominosteine die Straße. Die resoluten und energischen Britschenfrauen zeigten sich als Dominosteine, mit ihrem Markenzeichen, den Sektflaschen. Nicht zu verwechseln mit den süßen Lebkuchen-Dominosteinen.
Die Apres-Ski-Party durfte natürlich bei den Hütten-Djangos nicht fehlen. Zusätzlich zur Berghütte war eine steile Sprungschanze auf dem Wagen der jungen Burschen zu sehen und die Musik nicht zu überhören. Schlumpfeicher aus Schönaich symbolisierten die bekannte Comicwelt. Die Lieblingsspeise der Schlümpfe, Sarsaparillafrüchte, zu Deutsch "Schlumpfbeeren", hatten sie nicht dabei.
Als Lumpen-, Abfallsammler und Abschlussfahrzeug des Zugs war Peter Pfister mit einem 68-Jahre- alten Dieselross unterwegs. Auf seinem großen Schild war zu lesen: "Vobei, aus ids bis nächsd Joar". Auch im Hintergrund waren viele Helfer zur Versorgung der Gäste im Einsatz, etwa am Getränkestand von Bernhard und Sabine Bedenk, dem Sektstand der Korbballerinnen oder den Bratwursthütten der FC-Fußballer.