Rund 225 Teilnehmer gestalteten den bunten Faschingsumzug, der sich etwa eineinhalb Stunden durch Schallfelds Straßen zog und vor dem Sportheim endete.
Die ausgelassenen Gruppen des Narrenzugs wurden von den geschätzten 2000 Zuschauern mit Helau-Rufen begrüßt, bestaunt und beklatscht. Simon Neubert und Achim Scheufens, „alte Bekannte“, sorgten für Stimmungsmusik. Jung und Alt sangen und schunkelten mit.
Die Kommentierung der einzelnen Gruppen hatte Sabine Neubert im Griff. Die Verkehrsregelung erfolgte durch Lülsfelder Feuerwehr. Auch der Wettergott hatte mit den Narren bei trockenem und trüben Winterwetter und ein Grad Celsius für eine der wichtigsten Schallfelder Veranstaltungen im Jahresablauf ein Einsehen
Bei manchen Wagen fallen Materialkosten bis zu 800 Euro an, stellt der erfahrene Wagenbauer Michael Reichert fest. Eröffnet wurde der Umzug mit einem 65 Jahre alten Oldtimerbulldog, dekoriert mit Luftballons und einem großen Schild, auf dem zu lesen war „Schallfeld Kunterbunt 2018“. Gesteuert wurde das klapprige Fahrzeug von Walter Lösch.
Eine Gruppe von Einhörnern, die im Mittelalter als Symbol des Guten galten, marschierten vor einem großen rot-weißen Wagen und symbolisierten Zugpferde. Der glänzende und schmucke Prinzenpaarwagen mit seinen Hoheiten Michaela und Norbert Sahlmüller sowie dem Kinderprinzenpaar Hanna Blattner und Luca Krämer war ein Hingucker.
Die Bad Moms, die Security-Mannschaft der Prinzenpaare, schützten nicht nur, sondern sorgten rundum für Recht und Ordnung. Der TÜV: Jedem motorisierten Verkehrsteilnehmer bestens bekannt aber ein Schreck der Umzugsteilnehmer, hatte ein Einsehen. Bei der Top-Ten-Gruppe erhält jedes Fahrzeug den begehrten TÜV-Stempel.
Fester Zugbestandteil in Schallfeld ist die Gruppe des KC/TSC Frankenwinheim. Mit dem Thema Dschungelbuch und dem kleinen Mowgli veranschaulichte sie den Kampf zwischen Natur, Tieren und Menschen.
Als Japanerinnen in einem Teehaus zeigten sich die Gymnastikfrauen wie immer von ihrer freundlichen und hilfsbereiten Seite. War wirklich aromareicher Tee in den Tassen, der von den Zuschauern gerne gekostet wurde? Einige der wilden Tiere der Enkel-Zoogruppe waren im Käfig eingesperrt. Der Rest der friedlichen und zahmen Kreaturen und Wärter lief zum Schutz der Zuschauer um den Käfigwagen. Die Teilnehmer der quirligen Kinderturngruppe traten als Fidget Spinner, auch als Drehscheiben bekannt, auf. Sie waren die jüngsten Teilnehmer, man hätte die Kleinen auch als Zappelphilippe bezeichnen können.
Flotte, bekannte und auch fränkische Lieder ließ die Musikanten der Blaskapelle aus Stadelschwarzach erklingen. Sie bliesen kräftig in die Instrumente und hauten lautstark auf die Trommel – unüberhörbar, so wie es der Dirigent Martin Stöckinger vorgab. Elegant und spritzig war auch die Uniform der schwarz gekleideten Musiker mit goldfarbigen Hüten und Krawatten.
Das Reichert-Mangold-Lösch-Team hat seine Ideen mit einer Legoburg wieder gut umgesetzt. Leider musste der Wagen kurzfristig in der Scheune bleiben. Die Legofiguren hatten große Probleme beim Laufen. Auf dem Wagen Candyland oder auch Süßigkeitenspiele-Land befand sich eine große Anzahl von der Schwarzier-Gemee. Es ist nicht ganz einfach drei Süßigkeiten in eine Reihe zu bringen. Gott sei Dank kam die dann übliche Explosion am Spielende nicht zustande.
In Schallfeld ist der Teufel los, hieß es beim Benders-Seniorenclan. Dem ist es aber im realen Leben überhaupt nicht so. Die Personifizierung des Bösen stellte die Gruppe optimal dar. Der Pizza-Service mit den Ochsenkutschern hat zuverlässig geklappt aber leider lange gedauert. Zwei Ochsen zogen den Servicelieferwagen gemächlich durch die Straßen.
Der König der Löwen, das ist der Bender-Kids-Clan. Das Motiv des Wagens dreht sich wie im Zeichentrickfilm um den Löwenjungen Simba und die beschwerliche Suche nach seinem Platz im Kreis des Lebens. Direkt dahinter folgte die Pippi Langstrumpf-Gruppe, im Dorf auch bestens als Britschen bekannt. Selbstbewusst und munter wie das freche neunjährige Mädchen mit Sommersprossen, roten Haaren und zwei abstehenden Zöpfen marschierte die Gruppe durch die Straßen.
Die jungen Männer und Frauen der Hütte fürchteten mit dem Motto „Top Gun“ weder Tod noch Teufel. Die Flugszenen mit den Kampfpiloten, wie in dem Action-Kriegsfilm, konnten aus Platzgründen nicht simuliert werden. Eine illusionäre Vorstellung von militärischer Gemeinschaft, junger Menschen.
Die Nachwuchs-Hüttenjugend, vergleichbar mit einer Räuberbande, glänzte mit dem aktuellen Thema Schulabriss und bedauerten dabei den Abbruch des markanten Ortsgebäudes und ehemaligen Ausbildungsorts. Das Schlusslicht des langen Zugs bildete dann ein Bulldog Baujahr 1951 mit der Aufschrift „Vobei, bis nächsts Joar“. Der Fahrer Peter Pfister sammelte nicht nur Lumpen ein, sondern sein Anhänger war voll beladen mit Abfall der Zuschauer – eine geniale Idee.
Sowohl auf den Straßen wie auch im Hintergrund waren zahlreiche Helfer für den reibungslosen Ablauf im Einsatz. Für das die Bewirtung sorgten emsige Mitarbeiter in den drei Essensständen der Fußballer, dem Getränkestand von Bernhard und Sabine Bedenk, dem Kaffee-, Kuchen- und Sektstand der Korbballerinnen und der Kinderturngruppe. Die Umzugsverantwortlichen des FC Schallfeld und Organisator Lothar Riedel stellten zufrieden fest: „Die Schaulustigen konnten wieder einen innovativen, bunten und ideenreichen Schallfelder Gaudiwurm bestaunen.“